Belletristicas Vermächtnis eines ungewollten Glaubens.
Andersons Kloster, eine Trutzburg nach dem Vorbild mittelalterlicher Festungen, liegt weit im Nordosten, an der Küste des östlichen Aquamarinmeeres, und ist nur über dieses oder einen engen Gebirgspass zu erreichen, der dicht und dunkel bewaldet ist.
Das monumentale Bauwerk, aus geschlagenen Felsquadern und Findlingen errichtet, reckt sich kühn der stürmischen See entgegen, die in diesem Teil Belletristicas sehr wild sein kann und mit Gischt und eiskalten Winden über die Küste peitscht. Das Tosen des Meeres erfüllt auch die einsamen Gänge des Gebäudes. Während im Osten der Ozean die Weiterreise erschwert, blockiert im Westen und Süden eine Gebirgskette den Weg und schneidet die Küstenlinie vom Rest des Landes ab. Das Tal ist fruchtbar und in den warmen Jahreszeiten, trotz der Lage im hohen Norden, saftig grün.
Weit südöstlich jedoch, jenseits der Berge und des Passes, der zum Kloster führt, befindet sich eine Halbinsel, eines der drei Trockengebiete Belletristicas, eine lebensfeindliche Sand- und Steinwüste voller vertrockneter Bäume und geduldiger Geier, die alles, was sich dorthin verirrt, mit offenen Flügeln willkommen heißen.
Das Kloster wurde, wie der Name sagt, von einem Mann namens Pater Alexander Anderson errichtet, der eine Zuflucht für alle die schaffen wollte, die ihren wahren Glauben suchten. Er brachte das Christentum nach Belletristica und auch die Verfolgung derer, die in den Augen der Kirche nicht existieren durften. Doch diese Religion hat sich im Land der Feen niemals richtig durchgesetzt und so blieb nur das Gebäude von der kühnen Idee eines bekehrten Belletristica zurück.
Es besteht aus einer Kirche, deren Glockenklang bei Ostwind meilenweit zu hören ist, und einem angebauten Klostergebäude, in dem man alles finden oder herstellen kann, was man für das Leben dort brauchen würde. Umgeben ist der ganze Komplex, der sich auf einem Hügel über der Küste erhebt, von einer meterhohen und ebenso dicken und massiven Mauer, einzig durchbrochen von einer gewaltigen Zugbrücke aus Eichenbohlen.
Wer allerdings meint, weil es sich um ein Kloster handelt, würde es dort ruhig sein, der irrt. Heute findet man dort keine Mönche und Priester mehr, stattdessen logiert dort jemand, den der alte Pater Anderson vermutlich wegen Ketzerei und Heidentum selbstständig verfolgt und vernichtet hätte.
Duke Bowie, selbsternannter Gott der Musik, erfüllt die Mauern neben dem Getöse des Meeres auch mit den Klängen zeitgenössischer Tonkunst.
Gästen gegenüber, die ihn aus seiner Einsamkeit reißen, ist er grundsätzlich einladend eingestellt, sofern niemand den Fehler begeht, seinen Musikgeschmack zu kritisieren.
Wer also vorhat, seine Ferien in Belletristica mit Spaziergängen an einer wilden Küste, Einsamkeit und melodischen Klängen zu verbringen, ist in Andersons Kloster gut aufgehoben.