Einer meiner absoluten Lieblingsorte Australiens ist Fraser Island. Vielleicht, weil ich dort besonders oft spannenden Tieren begegnet bin? Von den Kookaburras habe ich ja bereits erzählt. Andere sind mir ebenfalls auf dem Campingplatz begegnet, wie eine Familie Dingos. Andere auf Wanderungen durch die verschiedenen Vegetationszonen der Insel.
Einmal hatten wir eine Tour vom Strand aus begonnen und dann landeinwärts. Ich kann mich nicht mehr an die Details erinnern. Außer, dass es mehrere Stunden durch den Wald ging. Da wir relativ am Anfang unseres Tripps waren, hatten wir noch nicht viel Erfahrung mit der heimischen Fauna - dafür einen riesigen Respekt. Ich jedenfalls.
So dachte ich nahezu bei jedem Schritt an Spinnen und Schlangen und Skorpione ... Meinem Partner ging es wohl ein bisschen auf den Wecker, glaube ich. Aber egal, lässt sich nicht ändern. Jedenfalls redeten wir ziemlich viel und mussten immer wieder Köpfe einziehen und über Gestrüpp klettern. Schön, angenehm einsam und ein bisschen anstrengend.
Irgendwo lag ein umgefallener Baum auf dem Pfad. Fast hüfthoch. Umgehen nicht möglich. Was nun? Es wird in Australien eindrücklich davor gewarnt, auf etwas zu treten, was man nicht sehen kann. Da man nie weiß, was sich dort befinden kann. Aber hier nützte es nichts: Wir mussten weiter. Also raufklettern und auf der anderen Seite runter springen.
Soweit, so gut.
Der Weg wurde einfacher, unsere Aufmerksamkeit geringer.
Fröhlich schwatzend drehte ich mich immer wieder zu meinem Partner um. Natürlich beim Gehen. - Und zuckte zusammen: Etwas arg weiches, wenige Zentimeter im Durchmesser wie ein Ast, war unter meinem Schuh!
Schnell zog ich ihn wieder weg und schaute: Der Ast verschwand im Unterholz.
Im Nachhinein ein kleiner Schreck. Was immer es war, ein lebender Marshmallow wird es nicht gewesen sein. Möglich bleiben diverse Lebewesen aus der Rubrik Schlange ... oder Einbildung.
Jedenfalls war es - für lange Zeit in Australien - das einzige Mal, dass ich nicht hingeschaut habe ...