Vor allem im Norden Australiens herrschte vielerorts Wassermangel. Angesichts der zwei Jahreszeiten - Regenzeit und Trockenzeit - kein Wunder. Schließlich hatten wir unsere Route so gelegt, dass wir das Northern Territory, nördliches Western Australia und Outback trocken genießen können.
Abenteuerlich war die Trink-Wasser-Versorgung manchmal dennoch. Ich erzähle eigentlich nur darüber, weil wir angesichts der klimatischen Entwicklung daraus für unsere eigene Region lernen können:
Riesige Regentonne, auch im Nirgendwo platziert - zum Beispiel auf als Campingplatz ausgewiesenen Flächen und selbstverständlich auf Viehweiden und bei einsamen Höfen - sind für die Hälfte des Jahres einzige Quelle. Wenn denn noch Vorräte da sind.
Kommt recht spät in der Trockenzeit, kann es allerdings sein, dass sie bereits leer sind - oder von irgendwelchen Mini-Insekten oder Algen etc verseucht.
Mit anderen Worten: Es war immer eine Überraschung, ob es Wasser gibt oder nicht. An Toiletten mit Spülung, Dusche oder fließend Wasser war nicht zu denken. Nicht angenehm. Aber man kann sich darauf einstellen. Wenigstens für eine begrenzte Zeit als Tourist.
Die Erinnerung an das Abenteuer-Gefühl dabei macht es mir jetzt leichter, duschen einzuschränken (seit Pandemie-Modus einmal bis maximal zwei Mal pro Woche) und auch mitanzusehen, dass der Garten dürstet. Bewässert wird ausschließlich aus einer Regentonne - und da der Vorrt beschränkt ist, eben nur die Pflanzen, die es unbedingt brauchen. (Meine Feige ist mir sogar sehr dankbar, dass ich sie nicht mit nassem Zeug traktiere.)
Zum Glück gibt es noch Wasser aus der Leitung ...
... aber auch da, denke ich, könnten wir gründlich nachhelfen mit der Wasserversorgung, indem wir überall Regentonnen installieren. Auf Privatgelände, in Firmen, bei Neubauten (zB gleich mit Anschluss an die Toiletten), auf öffentlichem Gelände, allen Gärten und Gärtnereien etc. (Und gleichzeitig Entscheidungen für robuste, an wenig Wasser gewöhnte Pflanzen treffen.)
Zurück zu Australien: Natürlich ist das monatelang abgestandene Wasser nicht lecker. Um nicht zu sagen: Unter Umständen eine Gefahr für die Gesundheit. Deswegen hatten wir Tabletten zum Entkeimen dabei, die wir auch manchenorts dankbar genutzt haben. Manchmal ergänzt durch einen mechanischen Filter, manchmal reichte Abkochen. (Kochwasser kann man übrigens abkühlen lassen und entweder für den Garten oder Toilettenspülung nutzen.)
Und auch das sind Alternativen, die wir hier rechtzeitig mit einbeziehen sollten. Wobei es natürlich nicht unbedingt umweltfreundlich ist, wenn Millionen Menschen Chemikalien zur Wasserreinigung einsetzen. Es ist aber allemal besser als verdursten ... und definitiv ein Beitrag, mit der Wasserknappheit umzugehen.