Der Bass wummert laut durch den Raum, doch die laute Musik ist nicht unangenehm. Höchstens als angenehmen Schmerz würde sie es bezeichnen. Die Rothaarige hat sich bereits vor etwa einer halben Stunde auf das Sofa im Wohnbereich des Avengers Towers fallen lassen und hat bisher auch noch keinen treffenden Grund gehabt, um sich zu bewegen. Schon seit langem tanzt sie auf Partys nicht mehr und auch das Flirten ist ihr irgendwann nicht mehr interessant genug. Zu oft veranstaltet Stark diese Art von Partys. Da bleibt ihr nur noch der Alkohol, in dem die Russin ihre Langweile zu ertränken versucht. Sie nippt an dem Rand ihres Glases, während sie den Rest des Teams mit Argusaugen mustert.
Rogers hat sich hinter der Bar positioniert und spricht mit seinem besten Freund Bucky, während er einige der Gäste mit Getränken versorgt. Manchmal denkt sie wirklich, dass die beiden Kriegshelden mehr als nur Kollegen sein könnten, mehr als Freunde. Die Blicke die sie einander zu werfen wirken einfach viel zu innig und intim.
Ihr Blick wandert weiter zu Bruce, der sich in eine Ecke des Raumes zurückgezogen hat. Wenn er der bebrillte Doktor ist, wirkt er wie eines dieser Kinder, dessen Kopf in der High School ins Klo gehalten wurde. Man würde nie vermuten, dass er zu einem riesigen grünen Biest mutieren würde, wenn man ihn ärgert. Wäre er immer so eine Ausstrahlung wie der Hulk, würde ihn niemand infrage stellen. Nicht, dass sie es tun würde, aber nicht zum ersten Mal fällt ihr auf, dass seine beiden Persönlichkeiten so unterschiedlich sind. In diesem Moment tut er ihr aber leid. Er wirkt so fehl am Platz. Vielleicht würde sie zu ihm gehen, doch dafür ist ihr Interesse nicht groß genug. Zudem werden ihre Knochen bei dem Gedanken sich Bruce‘ Probleme anzuhören, schwer. Heute ist sie einfach nicht bereit dazu sich anzuhören, dass er es schon wieder nicht geschafft hat, seine Verwandlung durch die Gammastrahlen rückgängig zu machen. Schon seit einigen Wochen befindet er sich wieder in einer Krise und versucht den Hulk loszuwerden. Dieses Verhalten zeigt er immer, wenn der Herbst in den Winter übergeht. Zu dieser Zeit bildet sich bei fast allen von uns Zweifel an unserem Selbst. Außer bei Stark.
Der Milliardär steht, von einer Schar an Frauen umringt, am Spieltisch und verzockt mal wieder sein Geld. Mit am Tisch sitzen einige ältere Männer, die stinkreich aussehen und sich auch entsprechend verhalten. Schnell wende ich meinen Blick ab, weil ein Tony, der von allen Seiten von Frauen an grapscht wird, nichts ist, was man sich gerne ansieht. Meine Stirn legt sich in Falten und ich lasse meinen Blick schnell weiter zu Thor wandern.
Er starrt die Eisskulptur völlig interessiert an, die Stark für heute hat anfertigen lassen. Ich halte das für ziemlich egozentrisch, aber der Gott scheint davon ziemlich fasziniert zu sein. Verstehen kann ich das eher weniger, aber was soll’s. Fast scheint es so, als hätte er zuvor noch nie Eis gesehen.
“Na, säufst du wieder?“, ich spüre wie Clint Barton sich neben mich aufs schwarze Ledersofa fallen lässt. Ich erschrecke leicht, zucke allerdings nicht zusammen. Diesen Triumph sollte man dem Bogenschützen nicht geben. “Ich saufe nicht“, ich halte ihm mein halbvolle Glas vor die Augen: “Würde ich saufen, hätte ich es leer gemacht.“ Er sieht mich vorwurfsvoll an: “Ist das dein ernst?“ “Ja“, stimme ich unverblümt zu: “Was machst du überhaupt hier? Ich dachte, dass du dieses Mal nicht kommen wolltest.“ “Mir fehlt meine tägliche Dosis heiße, genervte Attentäterin“, grinst er. Sofort ist mir klar, dass er damit nur mich meinen kann. “Du findest mich heiß?“, bohre ich nach. “Stimmt“, ein breites Grinsen erscheint auf seinen Lippen: “Abstreiten kann ich das wohl kaum.“
“Da kann ich nur zustimmen“, Bucky hat sich nun scheinbar von Rogers losgelöst und lässt sich auf meine andere Seite fallen. Nun befinde ich mich zwischen zwei Männern, die mich schon mehrmals in Unterwäsche gesehen haben. “Hast du ihm gerade zugestimmt?“, frage ich Bucky verwirrt. Normalerweise sind die beiden nie gleicher Meinung. “Nicht ihm! Nur den Worten aus seiner Richtung“, lenkt Bucky ein und bringt mich zum Grinsen. “Wenn du so weiter machst, rüttelst du ganz fest am Ohrfeigenbaum“, kommentiert mein Clint.
“Also, was ist los? Die Stimmung ist nämlich genau wie mein Bizeps, wenn ich Frauen den Weg erkläre, unnötig angespannt“, Bucky schaut zwischen uns hin und her. “Frag das mal lieber Clint. Er hat sich zu mir gesellt“, erkläre ich ihm. “Hast du nicht gesehen wie sie Stark angesehen hat“, der Angesprochene lehnt sich nach vorne und sieht Bucky mit leuchtenden Augen an. “Nein, aber ich kann es mir nur zu gut vorstellen“, er schickt meinem Teamkollegen den gleichen Blick zurück. “Was? Warum?“, erschrocken sieht sie die Männer an: “Habt ihr zu viel getrunken?“ “Nein, wir wissen nur wie die anderen Frauen ihn ansehen. Warum solltest du da eine Ausnahme sein?“, stellt mich der Mann mit dem Metallarm in Frage. “Weil ich kein Interesse habe. Er ist mir viel zu egozentrisch und gibt viel zu gerne mit seinem Geld und seiner Intelligenz an“, rechtfertige ich mich:“Außerdem hasst er mich, seitdem ich mich als falsche Angestellte in seine Firma eingeschlichen habe. Ihr wisst doch, dass er mir nicht weiter traut, als er mich werfen kann.“ “Ach komm schon, er war doch nur so wütend, weil dich als seine heiße Assistentin wollte. JARVIS hat mir erzählt wie er dich angestarrt hat, als ihr euch zum ersten Mal getroffen hat“, schwärmt Clint ein wenig. “Nur in deinen Träumen“, spotte ich. “Na gut, wenn du uns nicht glaubst, können wir ja wetten“, schlägt mein, gerade ziemlich nerviger, Teamkollege vor. Bucky gibt ein Geräusch von sich, das wohl seine Zustimmung ausdrücken soll.
Am liebsten würde ich ihm sagen, dass er das vergessen kann. Dann beginne ich allerdings genauer darüber nachzudenken und überdenke meine Antwort nochmal. Haben die beiden etwa recht? Hätte Tony mich gerne als Assistentin behalten? Ohne weiter groß darüber nachzudenken, was im Nachhinein sicher ein riesiger Fehler sein wird, stelle ich mein Glas auf dem Tisch vor mir ab und lehne mich nach hinten:“Gut, was schwebt dir das so vor?“
Auf meine Aufforderung hin, spricht der Bogenschütze weiter:“Versuch Stark zu verführen. Wenn er darauf eingeht, was er auf jeden Fall tun wird, haben wir recht. Wenn nicht, hattest du recht.“ “Und was kriege ich, wenn ich richtig liege“, frage ich nach. Schließlich muss es sich ja für mich auch irgendwie lohnen. “Wenn du es schaffst ihn ins Bett zu bekommen, darfst du dir aussuchen, was du haben willst“, übernimmt nun Bucky Clints Rolle. Voller Vorfreude lecke ich mir den Wodka von den Lippen:“Das klingt gut.“ “Also nimmst du die Wette an?“, kontrolliert der zweite Teil von Strike Team Delta noch einmal. “Ja, ich nehme die Wette an“, ein breites Grinsen erscheint auf ihren Lippen. Das könnte tatsächlich Spaß machen.
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Ich beobachte den dunkelhaarigen Mann und warte, bis das Glücksspiel Tony zu langweilig wird. Tatsächlich dauert das nicht allzu lange.
Er wirft seine Karten auf den Tisch und steht vom Stuhl auf. Ob er am Gewinnen oder verlieren ist, weiß ich nicht, aber das scheint ihm sowieso egal zu sein. Er will nur seinen Spaß und das ist meine Chance. Irgendwie muss ich ihm zeigen, dass er mit mir mehr Spaß haben kann, als mit einem seiner anderen Mädchen. Also mache ich mir im Kopf eine Taktik.
Tony trinkt viel, weshalb er just in diesem Moment losläuft, um sich bei Steve einen Drink zu besorgen. Das ist meine Chance. Ich laufe entspannt auf ihn zu und stelle mich auf die Tanzfläche. An die Bar setze ich mich nicht. Das wäre zu einfach. Dort bleibt er sowieso nicht lange.
Sobald ein neues Lied anfängt, beginne ich mich zwischen den anderen Leuten auf der Tanzfläche zu bewegen. Ich weiß genau, dass Tony nur zu gerne mit Frauen tanzt und das hier wäre seine Chance. Wenn er, wie Clint behauptet, mich nicht völlig hasst, wird er vielleicht auf mein stilles Angebot eingehen. Eine wirklich andere Chance hat er ja nicht. Schließlich haben alle anderen Leute auf der Fläche einen Partner.
Aus dem Augenwinkel beobachte ich, wie der Mann den letzten Rest seines Bourbon austrinkt und seinen Blick dann in meine Richtung bewegt. Sofort höre ich auf ihn anzusehen und lausche dem Beat der Musik wieder, während ich meine Bewegungen dem Rhythmus anzugleichen beginne.
Nach einiger Zeit beginne ich ein Prickeln im Rücken zu spüren. Dieses besondere Gefühl ist mir nur mehr als bekannt. Es sucht mich immer heim, wenn ich von irgendwem angestarrt werde. Dann ist es so, als würde sich der Blick durch meine Haut bis in meine Knochen bohren.
Plötzlich spüre ich wie zwei Hände über den schwarzen Stoff meines kurzen Kleides streichen und sich dann auf meine Hüften legen. Sofort überkommt mich ein angenehmer Schauer. Inständig hoffe ich, dass es wirklich Tony Stark ist, der mich dort berührt und keiner seiner komischen Gäste. Das würde meinen kompletten Plan zerstören.
Ich spüre wie die Person hinter mir, meinem Hals immer näher kommt, als ich ihren warmen Atem meinem Hals spüre. “Dein Körper schien ja regelmäßig nach mir zu schreien, Rushman“, ich muss seine Stimme gar nicht hören, wer dort hinter mir steht. Schließlich ist Tony der Einzige, der mich immer noch bei diesem Nachnamen nennt. “Ich weiß echt nicht, was du meinst“, ich drehe meinen Kopf nicht, um ihn anzusehen, da ich mir seinen amüsierten Blick sowieso schon vorstellen kann: “Aber du scheinst noch ziemlich nachtragend zu sein.“ “Ich? Nachtragend?“, stellt er mich infrage. “Ja, du“, nun beginnt er federleichte Küsse auf meinem Hals zu platzieren. “Vielleicht ein bisschen“, gibt er von sich.
Der Gedanke, dass er dadurch meine Halsschlagader berührt und so meinen erhöhten Puls spüren kann, gefällt mir gar nicht. Deshalb lege ich den Kopf ein wenig schief: “Warum willst du dann zu mir tanzen?“ “Du hast mich darum gebeten“, antwortet er. “Habe ich gar nicht“, es gefällt mir irgendwie, wie wir beide mit unseren Worten umeinander hertänzeln und uns vor einer Antwort drücken. Dieses Spiel spielen wir öfter miteinander, wenn wir einander sind und necken einander immer wieder. Aus irgendeinem Grund brauchen wir immer den Triumph über den anderen, verweigern dem anderen dann aber auch die Antwort auf Fragen nur allzu gerne. Das macht die Chance darauf, dass wir einmal gleicher Meinung sind, fast zunichte.
Während ich der Mischung aus der Musik und seinem leisen Atem lausche, drücke ich mein Gesäß gegen sein Gemächt. Sofort folgt ein leises Keuchen. In meinen Ohren ist das wie Musik und nun erscheint auch auf meinen Lippen ein zufriedenes Grinsen. Die Jungs hatten also doch recht. Ganz egal ist es ihm nicht, was ich tue. Seine Fingernägel graben sich leicht in die Hüften meiner Knochen und ein angenehmer Lustschmerz durchzieht meinen Körper. Tatsächlich muss ich mich ein wenig anstrengen, um ein Stöhnen zu unterdrücken, während sich leichte Erregung in mir aufbaut. Wie macht dieser Mann das nur? “Ich weiß genau, was du versuchst“, flüstert er mir nun so leise ins Ohr, dass nur ich es hören kann. “Was meinst du?“, frage ich nach. Weiß er etwa von der Wette? Hat Bucky es etwa Steve erzählt und der hat dann gepetzt? “Stell dich nicht dumm, Natalie“, den falschen Namen zieht er extra lang: “Ich weiß, dass du es nicht bist.“ “Nenn mich nicht so“, meine Stimme wird ein wenig wütend. Warum kann er das nicht lassen? Es war doch nur mein Auftrag. Ich hätte ihm meinen richtigen Namen doch nicht sagen dürfen.
“Wie soll ich dich dann nenne, Schätzen?“, die Neckereien machen mich fast verrückt. “Das ist zwar schon besser“, gebe ich zu und drehe mich dann in seinem Griff um. Nun kann ich ihm endlich in seinen listigen Augen schauen und seine Lippen sehen, die veranschaulichen wie sehr ihm das Ganze gefällt.
Selbst durch das weiße Hemd, das Teil seines Anzuges ist, kann ich den blauen Arc-Reaktor fühlen, der nun gegen mich gedrückt wird. Meine Brüste werden gegen ihn gedrückt, was auch er nun zu bemerken scheint. Natürlich lässt er es sich nicht nehmen einen Blick auf mein Dekolleté zu werfen, was ich ihm nicht wirklich übel nehme. Dafür kenne ich ihn viel zu gut.
Diese offene Neugierde bringt etwas in meinem Inneren zum Flattern. Ich merke, dass genau das meine Chance ist. “Sag mal…“, beginne ich und ernte dafür sofort eine hochgezogene Augenbraue: “… wie wäre es, wenn wir von hier verschwinden würden, uns etwas Privateres suchen?“ Es ist weniger eine Frage, als eine Forderung. In diesem Moment meldet sich die Witwe in mir, die sich nun endlich dem Körper des Mannes vor ihr widmen will. Schon seit er sie zum ersten Mal am heutigen Abend berührt hat, verlangt der Teil, der schwarzen Witze danach, der auf Missionen sonst das Verführen übernimmt.
Ihr Herz schlägt immer schneller, während sie auf seine Antwort wartet. Innerlich spielt ihr Körper verrückt, während sie nach außen die Coole zu geben versucht. Er lässt sie absichtlich warten. Das ist ihr klar.
“Wenn du das so gerne willst, können wir das gerne machen“, ein gewinnendes Grinsen schleicht sich auf meine Lippen: “Welcher private Ort schwebt dir dafür denn vor?“ Meine Worte scheinen für ihn wohl ein Eingeständnis zu sein. Aber wie soll er auch wissen, dass ich das alles nur mache, um die Wette zu gewinnen. Dass er aber auf ihr Angebot eingeht, beweist ihr, dass er nicht nur Hass für sie fühlen kann. “Dein Zimmer?“, schlage ich vor. Dabei ist mir klar, dass es meine beste Chance ist, das Zimmer danach mit irgendeiner Ausrede zu verlassen.
“Klingt gut“, ein letztes Mal führt er seinen Mund an meinen Hals: “Es ehrt mich übrigens, dass du so eine Angst davor hast, dass ich ablehnen könnte. Man könnte ja fast denken, dass es ein Traum von dir wäre, mit mir zu schlafen.“
Am liebsten würde ich irgendwas entgegnen, doch seine Worte haben mir den Atem verschlagen. Das hat auch er gemerkt: “In fünf Minuten, in meinem Zimmer.“ Dieses Mal klingen seine Worte wie ein Befehl.
Ohne noch etwas hinzuzufügen, lässt er mich los. Verwundert von seiner plötzlichen Distanz taumele ich einige Schritte zurück. Damit kommt allerdings auch mein Atem zurück, den ich unbemerkt angehalten habe. Dass die Musik verklungen ist, hätte ich merken soll, doch irgendwie scheint mir das entgangen zu sein. Mein ganzer Fokus lag auf Tony Stark.
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Als die Türen des Aufzuges sich öffnen, hat sie sich schon lange wieder gefangen, doch das Ziehen in ihren Unterleib, das Tony Stark hinterlassen hat, liegt immer noch bedrückend auf ihr. Dem muss jemand möglichst schnell Abhilfe schaffen.
Sie nimmt einen letzten Atemzug, bevor sie aus dem Aufzug in die Wohnung, die sie sich mit dem Rest des Teams teilt, tritt. Wie von ihrem inneren Instinkt geleitet, macht sie sich auf den Weg zu Tonys Zimmer. Merkwürdigerweise weiß sie, welche Tür Tonys ist, doch im Raum dahinter, war sie noch nie. Irgendwie verwundert sie diese Tatsache, wenn man bedenkt, dass sie schon bei allen anderen drinnen war, egal aus welchem Zweck.
Sie legt eine Hand an die Türklinke, drückt sie allerdings nicht sofort hinunter. Stattdessen streicht sie ihr Kleid noch einmal glatt und legt ihre roten Haare über die Schultern. Dann öffnet sie die Tür und tritt ein.
Der Raum ist fast vollkommen dunkel, was sie mehr als nur verwundert. Sie dachte doch, dass Tony hier sein würde, hat er sie etwa durchschaut. Sie macht einige Schritte, um den Raum besser überblicken zu können.
Plötzlich ertönt ein lautes Schnipsen und einige gedimmte Lichter schalten sich ein. Überrascht schaut sie sich nach der Quelle des Geräusches um und findet Tony sofort. Er steht an der Fensterfront, die den Blick auf die nächtliche Skyline New Yorks eröffnet. Sie kann ein kleines Lächeln nicht verbergen. Das ist so typisch Tony. War klar, dass er zeigen muss, dass er viel Geld hat. Dass gerade allerdings seine egozentrische Seite herauskommt, stört sie in diesem Moment aber nicht wirklich.
Auch auf seinen Lippen befindet sich ein zufriedenes Grinsen: “Du bist tatsächlich pünktlich.“ “Was hast du denn erwartet?“, fragt sie neckend, während sie langsam auf ihn zugeht. “Keine Ahnung“, er beginnt seine schwarze Krawatte zu öffnen, doch sie hält ihn auf und nimmt ihm die Arbeit selbst auf. Unterdessen legt er seine Hand unter ihren Po und zieht sie so näher zu sich. Sie hat den Knoten gerade geöffnet und will das Stück Stoff wegwerfen, doch er hält sie kurz auf: “Eines Tages werde ich dich damit fesseln und dann wirst du nur mir gehören.“ Sanft streicht er mit seinem Daumen über ihren Kiefer.
Eigentlich würde es sie empören, dass ein Mann sich wünscht, nur für einen kurzen Moment Herr über sie zu sein, doch irgendwie macht es ihr dieses Mal nicht aus. Viel eher gefällt ihr der Gedanke an sein Bett gefesselt völlig nackt vor ihm zu liegen und nur ihm zu gehören, sich ihm auszuliefern. Während einer Mission wäre ihr so ein Gedanke nie gekommen. Da will und braucht sie die Kontrolle um jeden Preis, doch genau in diesem Moment ist sie bereit, Neues zu probieren.
Sie beißt sich auf die Lippe, weiß nicht, was sie erwidern soll. Ihm so nah zu sein, ist so ungewohnt. Trotzdem öffnet sie den Mund und überlegt, was sie sagen soll, doch er legt ihr den Finger auf die Lippen und hinter sie so am Sprechen. Diese Geste kommt ihr gerade recht.
Durch den dünnen Stoff, der ihren Körper bedeckt, kann sie spüren wie seine Finger hungrig über ihren Rücken zum Reißverschluss wandern, wo sie halt machen. Ohne zu fragen und ohne ein überhaupt eine Erlaubnis zu brauchen, öffnet er ihr Kleid so schnell, dass sie es kaum merkt. Scheinbar sind seine Finger, was das angeht, schon ziemlich geübt.
Er hält mich so fest in seinem Griff, dass ich das Kleid nicht selbst ausziehen kann. Scheinbar will er das lieber selbst übernehmen. Mit seinen warmen Fingern fährt er über meine Schulterblätter und den Verschluss meines BHs. Ich weiß, dass er mich ausziehen will. Das zeigt mir sein hungriger Blick. Vorsichtig küsst er mein Schlüsselbein, bevor die Träger des Kleides von meinen Schultern streift und mich kurz loslässt, damit der Stoff zu Boden fallen kann.
Plötzlich beginnt meine ganze Haut sich zu erwärmen und ich habe tatsächlich das Gefühl, dass es im ganzen Raum plötzlich viel wärmer geworden ist. “Du bist so heiß, Tasha“, flüstert er und aus seinem Mund klingt ihr Name wie ein Gebet. Sie habe das Bedürfnis etwas zu erwidern, doch das Verlangen ist größer. Irgendwie schafft sie es sich aus seinem Griff zu befreien oder vielleicht gibt er auch nach. Sie legt ihre Hände an seine Anzugjacke und streift sie schnell ab, denn es gefällt ihr, ihn seiner Kleidung zu entledigen. Deshalb fährt sie auch fort, in dem sie ihm die ebenfalls schwarze Hose auszieht. Das mit den Schuhen übernimmt er selbst. Nun steht auch er nur noch in Unterwäsche vor ihr.
Merkwürdigerweise schämt sie sich nicht vor ihm. Stattdessen gefällt es ihr eher, sich so vor ihm zu präsentieren. “Gefällt dir, was du siehst?“, harkt er nach. “Ja, aber es würde mir noch mehr gefallen, wenn ich noch mehr zu sehen bekommen würde“, ihre Stimme trieft vor Lust förmlich, während er sie hochhebt und sie ohne lange zu überlegen, gegen die Glasfront presst.
Erst hat sie Angst, dass das Glas zerbrechen könnte, doch dann ruft sie sich wieder ins Gedächtnis, dass Tony so ein Risiko nicht eingehen würde. Trotzdem gefällt es ihr irgendwie. Er öffnet ihren BH blitzschnell und zieht ohne lange Zeit zu verschwenden seine Boxershorts aus. Von ihm geleitet, zieht sie ihre schwarzen High Heels und dann den Slip aus. Dass sie das hier nur wegen einer Wette macht, hat sie bereits völlig vergessen. Zu sehr wird sie von ihrer unbändigen Erregung gesteuert. “Bist du sicher, dass du das willst?“, frage sie noch einmal nach, bevor er küsse von ihrem Ohrläppchen zum Schlüsselbein wandern lässt.
“Natürlich“, grinst sie, während ihren Intimbereich bereits schmerzhaft nach ihm zu lechzen beginnt. Als Bestätigung ihrer Entscheidung legt sie die Beine um seine Hüften. Mit seinen Händen stützt er sie am Rücken und mit der anderen am Po, um sie in dieser Position zu halten. Allerdings fickt er sie nicht, wie erwartet, an den der Scheibe. Stattdessen hebt er sie hoch und trägt sie weiter zum Bett.
Dort lässt er sie in auf die Matratze gleiten. Überraschenderweise ist sie angenehm weich. Instinktiv löst sie ihre Beine erneut und genießt den Blick auf seine wunderschönen Körper. Er ist sehr gepflegt, doch sie hätte auch nichts anderes erwartet.
Anstatt sich allerdings sofort auf sie zu stürzen, öffnet er erst die Schublade seines Nachttischchens. “Was machst du?“, fragt sie interessiert und verwundert nach. “Kondome suchen“, erklärt er ganz beiläufig. Sie zieht ihn sanft zu sich: “Hey, Tony. Sieh mich an.“ Auf seiner Stirn bilden sich falten, doch er sagt nichts. Stattdessen blickt er sie einfach nur an. “Das ist nicht nötig“, erkläre sie: “Ich kann keine Kinder bekommen.“ Er schluckt kurz, weiß nicht was er sagen soll. “Mach dir keine Gedanken“, sie zieht ihn zu sich heran und küsst ihn zum ersten Mal auf die Lippen.
Diese intime Geste haben sie zuvor noch nie ausgetauscht. Doch anstatt zurückzuzucken oder sich von ihr zu lösen, erwidert er den Kuss und legt sich auf sie. Der Körperkontakt bringt sie fast um den Verstand und fast automatisch hebt sie die Hüfte, um ihm zu zeigen, wie dringend sie ihn gerade braucht. Fast fühlt es sich so an, als würde ihr ganzer Körper in Flammen stehen, wenn er sie nicht endlich berührt.
Das scheint auch der Mann zu merken, als er den Kuss unterbricht und ihr in die Augen blickt. “Du scheinst ja schon bereit für mich zu sein“, mit seinen Fingerspitzen fährt er über ihre rechte Seite, was sie dazu bringt feucht zu werden. Er erfüllt in diesem Moment die Wünsche, von denen sie bisher noch nicht einmal geahnt hat.
“Ja“, ist das Einzige, was sie zustande bringen kann. “Was soll ich denn tun, um deinem Verlangen zu stillen?“, foltert er sie weiter. Ihre Gedanken fahren Achterbahn und sie murmelt irgendwelche unzusammenhängenden Worte. Das scheint ihm als Antwort zu reichen, weshalb er sich nun endlich ihrem wunderschönen Körper widmet.
Sanft fährt er mit den Fingern über ihre Nippel, die sich sofort aufrichten. Um sich noch ein wenig länger zu beherrschen, presst sie ihre Schenkel zusammen, während es zwischen diesen immer nasser wird. Tonys Mund wandert in einer Spur von Küssen immer weiter nach unten, bis sie es fast nicht mehr aushält.
Endlich an der pulsierenden Stelle zwischen ihren Beinen angekommen, küsst er ihre Oberschenkel, während er mit dem Daumen ihre Kitzler massiert. Nun kann die rothaarige Agentin sich nicht mehr zusammen reißen und aus ihrem Mund entflieht ein langes, lustvolles Stöhnen. Er streicht über ihre Nässe: “Schon so bereit für mich?!“ Normalerweise hätte sie ihn für so einen Satz geschlagen, aber momentan fehlen dafür sowohl die Kraft als auch der Wille. Deshalb gibt sie sich ihm stattdessen einfach hin, wölbt ihren Körper in seine Richtung und öffnet die Beine ein Stück einladend.
Dass Tony sie jemals dazu bringen könnte, ihn zu wollen, hätte sie nicht gedacht, doch genau in diesem Moment will sie nur ihn und keinen anderen Mann auf der Welt.
Zu ihrer Erleichterung lässt er sie nun vollständig über sie gleiten, sodass er ihr nun in die Augen sehen kann, bevor er grinsend in sie stößt. Erneut geht ihr ein angenehmes Stöhnen nur zu leicht über die Lippen, während er sich immer wieder genüsslich langsam aus ihr zieht und zurück in sie stößt. Dieser schleichende Rhythmus bringt Natasha allerdings fast um den Verstand. Es reicht nicht, sie braucht mehr und das jetzt.
Sie schlingt ihre Beine um seinen nackten Hintern und bringt ihn so dazu schneller zu werden und tiefer in sie einzudringen. So gefällt es ihr besser und auch Tony beginnt, zu ihrer Verwunderung, zaghaft zu stöhnen.
Instinktiv vergräbt sie eine Hand in seinen Haaren, die förmlich danach schreien, und küsst ihn. Die anfänglich zögerliche ist verschwunden und nun regiert nur noch ihre gemeinsame Lust. Fast fühlt es sich so an, als würde zwischen ihnen eine gefährliche Energie in der Luft liegen, die sie zueinander drängt.
Nach einigen weiteren Minuten, in denen Natasha denkt sich in einem einzigen, wunderbaren Traum zu befinden, spüre sie, wie er in ihr kommt. Dieses Gefühl und Tonys verzückter Blick bringen sie ebenfalls über den Rand. Während sie loslässt, streicht er ihr sanft über die Wange und beobachtet sie so, als wäre es das interessanteste Geschehen auf der Welt.
“Du bist so wunderschön“, flüstert er, während er sich von ihr löst und sich neben sie in die Kissen fallen lässt. Ihre Beine zittern noch leicht von dem Vergnügen und dem darauf folgendem Orgasmus. Um etwas zu erwidern, fehlt ihr der Atem.
Nach einiger Zeit, in der sie nur still dagelegen und einander beobachtet haben, “Und? Hast du die Wette jetzt gewonnen?“ Geschockt starrt sie ihn an. Hat er das gerade wirklich gefragt? Kann es sein, dass er davon erfahren hat? Sicher hat Bucky es Steve erzählt und die kleine Petze hat es dann an Tony weiter getragen. “Was? Wie-Wie meinst du das?“, harkt sie nach, versucht sich herauszureden. “Tu nicht so, als wüsstest du nicht, was ich meine, Tasha“, er sieht sie ein wenig streng an: “Ich weiß von der Wette.“ Der Spitzname sorgt dafür, dass sie sich schuldig zu fühlen beginnt. Eigentlich hatte sie die dumme Abmachung mit Clint und Bucky schon wieder vergessen, aber jetzt trifft diese sie mit voller Wucht. Doch wenn er davon weiß, lohnt es sich nicht mehr zu lügen. Das hat er nicht verdient. “Woher weißt du es?“, harkt sie unsicher nach. “JARVIS hat seine Augen und Ohren überall“, erklärt er. Ihr läuft ein Schauer über den Rücken. Rein theoretisch könnte JARVIS alle Avengers also jeder Zeit belauschen? Der Gedanke ist schon irgendwie gespenstisch.
“Es tut mir leid“, sie beißt sich auf die Unterlippe: “Ich wollte deine Gefühle nicht verletzten.“ “Warum hast du denn zugestimmt?“, fragt er. “Weil ich immer gedacht habe, dass du mich, seit diese ‘Natalie Rushman‘-Sache hasst. Bucky und Clint haben aber das Gegenteil behauptet“, beginne ich die Hauptelemente unserer Wette kurz zusammen zu fassen: “Ich bin darauf eingegangen, um herauszufinden, wie du wirklich zu mir stehst.“ “Und? Bist du jetzt schlauer, was das angeht“, sanft legt er seine Hand in ihre und streichelt über ihre Handfläche. Diese Geste wirkt so liebevoll, dass sie Natasha aus der Bahn wirft. “Nein, nicht wirklich“, gibt sie zu: “Aber es tut mir leid, ich wollte dich nicht ausnutzen oder sowas.“ “Schon gut“, ein Grinsen breitet sich auf ihren Lippen aus: “Hast du denn jetzt gewonnen oder verloren?“ “Verloren, glaube ich“, sie streicht sich die Haare aus dem Gesicht: “Schließlich habe ich gedacht, dass du auf meine Avancen nicht eingehen würdest.“ “Was kriegen die anderen dann jetzt?“, als ihr klar wird, dass sie nun ein richtiges Problem haben könnte, weicht ihr die ganze Farbe aus dem Gesicht. “Ich habe keine Ahnung“, hilflos sieht sie ihn an.