Es ist Heilig Abend, der 24.12. gegen Vormittag. Wir beauftragen einen unserer Bewohner den Braten im nahegelegten Geschäft abzuholen, den wir vorbestellt hatten. Ich habe kein gutes Gefühl, denn in der Vergangenheit, hatte er schon oft gezeigt, dass er das Einkaufen von wichtigen Dingen nicht wirklich beherrscht. Ich schaue aus dem Fenster und sah ihn. Er trottet langsam zurück, sichtlich KEINEN Braten dabei, aber ein Hähnchenschenkel in der Hand. Meine Befürchtungen sind wahr geworden, ich fluche.
Er kam ins Büro und legt das restliche Geld auf den Tresen. Ich schaue ihn an, wütend. Er schaut zurück, wissend er hat Unsinn gebaut, interessieren tut es ihn aber nicht. "Also Frau Blümschen.." fängt er langsam an zu erzählen. "JA." sage ich energisch. Er kichert. "Isch sollte ja den Braten kaufen..." erklärt er langsam weiter. "JA." sagt ich wieder. "Ja also." er kichert. "Isch hab mir glaube davon nen Hähnschenschengel gekauft." er grinst. "Ach wirklich?" fragt ich Sarkastisch. "Ja, sehen se?" sagt er und streckt mir die Tüte entgegen. Ich drücke sie zurück, seufze und zucke mit dem Schultern. "Sie müssen uns das Geld wiedergeben, das wissen Sie." Er grinst: "Jaaaa klaaaar." sagt er, holte seinen Geldbeutel raus und gibt mir das fehlende Geld zurück.
Meine Kollegin kommt rein. Sie Grinst. "Hat wohl doch nicht geklappt. Nun gut!" sagt sie, viel zu fröhlich. Er schaut sie an und sagt ihr lachend: "Beim näschten mal, versprochen ja!" dann dreht er sich um und geht raus.
"Warum hast du Ihn geschickt?" fragt mich meine Kollegin. "Kein anderer da gewesen und ich war alleine auf der Gruppe. Müssen wir es halt selber holen." Sie grinst mich an und fragt: "Schnick, schnack, schnuck wer gehen muss?" Ich grinse, nicke und verliere.
Trotz all dem Täglichen Chaos war es ein sehr schönes Weihnachtsfest. Alle waren glücklich. Es gab viele Plätzchen, viele schöne Geschenke, tollen Gesang und sehr gutes Essen!
Und das wichtigste: Alle freuen sich aufs nächste Jahr!