Es war einmal eine Feenmuse namens Takaro, die ritt gerne auf dem Roomba Drecksau durch die Wohnung. Über Sofa und Stühle, Tische und über alles, was ihnen sonst in den Weg kam und Drecksau darunter passte, preschte Takaro mit kleinen, aber schnellen Schritten, ehe sie sich wieder auf Drecksau schwang. Dieses Spiel ging eine ganze Weile bis – Ach herrje!
Drecksau stieß, wie eigentlich allzu oft, gegen ein Tischbein.
Doch dieses Tischbein war bereits von vielen anderen Unfällen ramponiert, er wackelte gefährlich und mit einem Mal kippte ein volles Glas Wasser herunter und erschrocken aufschreiend hechtete die kleine Fee zur Seite.
Takaro konnte sich noch gerade so retten, doch die gute alte Drecksau?
Um den Roomba war es leider geschehen. Er zuckte, surrte und jaulte piepsend auf, ehe bei ihm alle Lichter ausgingen. Angelockt vom Lärme traten nun drei weitere Feenmusen ins Zimmer und Penny, Maldeca sowie Lizzy offenbarte sich ein kläglicher Anblick… Während Penny und Maldeca mit einem Mix aus Tadeln und Trösten Takaro ablenkten, widmete sich Lizzy dem zerstörten Roomba. Kurzerhand kam der Feenmuse mit den mechanischen Flügeln eine Idee. Sie schob den Roomba hinfort und begann zu werkeln.
Es verstrichen viele Stunden.
Es ertönten laute, hämmernde Geräusche, Metall schien auf Metall zu treffen und war da nicht das wilde Geräusch einer Kettensäge und Lizzy, die wahnsinnig lachte? Keine der anderen Feenmusen wusste genau, was sie nun dieses Mal zu befürchten hatten… Kurz vor Abend war Lizzy dann fertig.
Die Erfinderin offenbarte stolz den neuen Roomba genannt „Franken-Roomba Ultimate Racer 9000“. Begeistert sprang Takaro auf das “neue“ Reitier auf und jagte durch die Wohnung, ihr frisierter Freund hatte einiges mehr zu bieten als der alte! Immer schneller huschte sie über die Möbel, immer schneller fuhr der Roomba und immer unberechenbarer und wilder fing er an Haken zu schlagen!
Den anderen wurde schon schwindelig beim bloßen Zusehen! Keuchend und ächzend versuchte Takaro mitzuhalten, doch irgendwann verfehlte sie den Moment zum Absprung und konnte nur mit Müh und Not sich am Stuhl hochziehen. Doch der Roomba war nun außer Kontrolle. Panisch versuchte Lizzy mit einer Fernbedienung das Gerät unter Kontrolle zu bringen, doch es weigerte sich schier!
Da steuerte der Roomba auf die Feen zu! Entsetzt stoben sie im letzten Moment auseinander. Sie mussten etwas tun, Ben und Sebi würden bald daheim sein! Doch bevor sie sich einen Plan überlegen konnten, preschte der Roomba weiter und steuerte rasant auf eine Wand zu. Es rumste, es knallte, dann zischte es laut im Raum und die Feen hielten sich vor Schreck die Ohren zu.
Als Nächstes hallte ein klagendes Jaulen Takaros durch die Wohnung. Auch um Franken-Roomba war es nun geschehen. Mit mitleidigen Mienen flatterten Penny, Maldeca und Lizzy zu Takaro, um sie zu trösten. Da hörten sie mit einem Mal, wie die Haustür aufging und Ben und Sebi wieder nach Hause kamen. Erschrocken erstarrten die Feen. Was sollten sie jetzt nur tun? Penny sprach als erste ihre einzige Möglichkeit aus, sie mussten einfach sagen, was geschehen war.
Und das taten sie auch, als die beiden Lords ins Zimmer kamen und sie Haare raufend nach der Ursache der Brandflecken und dem seltsamen Schrotthaufen verlangten. Der Tag verging. Nun würde sie nicht mehr mit Drecksau durch die Wohnung toben können. Mit schlaff hängenden Flügeln zog sie sich nach einer ordentlichen Standpauke in ihr Regal zurück.
Als sie am nächsten Morgen in die Küche flatterte, saßen bereits die Adminen und die Feenmusen zu Tisch und frühstückten. Als Takaro kam, wurde es still und seltsam angespannt. Was hatten die anderen denn nur?
Stirn runzelnd ließ Takaro ihren Blick schweifen und erstarrte. Ihr Blick war dort hängen geblieben, wo Drecksaus alte Dockstation war und Takaro begann zu strahlen.
Dort stand eine neue, lebendige und perfekt funktionierende Drecksau!
Sofort schwang sich die Feenmuse auf das Gefährt und so wurde es doch noch ein lauter und fröhlicher Morgen. Und da sie noch nicht gestorben sind, so toben Drecksau und Takaro sicherlich noch heute.
Ende