Oh verdammt. Die Sonne geht in wenigen Minuten schon wieder unter!
Hastig eile ich zu meinem Lagerplatz mit der von Steinen begrenzten Feuerstelle. Sie ist viel sicherer und hält die Wärme länger als ein wahllos aufgeschichteter Holzstapel.
Unterwegs klaube ich noch ein paar herumliegende Äste auf. Laub habe ich auch, und am Lager sogar zwei größere Stücke Holz.
Die Dunkelheit senkt sich relativ schnell über diese öde Ebene. Wäre sie doch nur so verlassen, wie sie tagsüber scheint – ich weiß, dass des Nachts Gestalten die Gegend bevölkern, die nur zu gern näher an mich herankämen. Das Licht des Feuers hält sie ab – aber es kostet mich auch wertvollen Schlaf, es am Leben zu erhalten. Die Äste, die ich finde, brennen nie lange, und gnade mir Gott, wenn ich den Zeitpunkt verpasse, nachzulegen ...
Endlich bin ich an der Feuerstelle angekommen, entzünde so schnell ich kann das Laub, werfe einige Äste darauf.
Gerade noch rechtzeitig.
Die ersten Augen öffnen sich bereits in der Dunkelheit.
Je dunkler die Nacht, desto mehr starre, selten blinzelnde Augen sammeln sich um den Lichtkreis meines Lagerfeuers. Ich weiß nicht, was für Wesen das sind, die dort lauern, wie sie aussehen oder ob sie überhaupt real sind und nicht nur meinem sich immer mehr in den Wahnsinn verabschiedenden Geist entspringen. Seit Tagen habe ich nicht geschlafen, verliere immer mehr meines Verstandes. Ohne Schlaf wird es nicht mehr lange dauern ...
Ich esse ein gebratenes Kaninchen. Wenigstens dient das Feuer gleich mehreren Zwecken. Meine Gesundheit ist akzeptabel, aber mein Verstand ...
Nein! Das Holz ist aus!
Verzweifelt werfe ich Handvoll um Handvoll Laub in die Flammen, erzeuge jedes Mal einen großen, hellen Lichtkreis, aus dem sich seltsame Schatten in die Finsternis retten.
Dann ist auch das Laub aus.
Die Augen kommen näher.
Immer näher.
Die letzte Flamme verlischt.
Mein Schrei ist das letzte, was ich vernehme.
Game over. Verdammt! Ich habe bei „Don’t starve“ noch nie Schwierigkeiten gehabt, genügend Nahrung aufzutreiben – aber diese unheimlichen Augen in der Nacht ...