Adrenalin 13
"Und was soll ich tun, wenn ich auf eine Mission geschickt werde, um ... Blutsverrätern eine Lektion zu erteilen?", fragte Severus sein Gegenüber gepresst.
"Versuch größtmöglichen Schaden zu verringern und uns zu kontaktieren.", antwortete Albus Dumbledore. Er kramte aus einer Schublade ein schwarzes Lederband heraus, an dem ein Phönixanhänger hing. "Damit kannst du mich kontaktieren, wenn du bei einem ungeplanten Angriff dabei bist. Es ist mit einem Zauber belegt, dass nur du und diejenigen, die du einweist es sehen. Wenn du es antippst wird es uns sofort deinen Standort anzeigen."
Severus nahm das Lederband aus der Hand des um mehrere Jahrzehnte älteren Mannes und legte es sich um den rechten Arm. Ein leichtes Schimmern zeigte, dass die Magie sich mit ihm Verband und es kribbelte leicht an der Stelle, aber nicht unangenehm.
"Weißt du denn auch immer, wieviele Feinde ihr dann habt?", fragte Severus besorgt.
Albus nickte, was den Jungen Mann beruhigte.
Genau dieses Armband benutzte Severus, um Albus über den Angriff zu benachrichtigen. Er hoffte, dass sie nicht zu lange bräuchten, damit nicht noch ein Unschuldiger Seinetwegen sterben musste. Obwohl das vermutlich vergebliche Liebesmüh war.
Sie hatten vier Teams mit je zehn Todesserrekruten, mit je einem Teamkapitän. Das machte 39 Gegner für den Orden und ihn als Spion. Da Voldemort wollte, dass er sich gegen den Orden zurückhält würde es nicht auffallen, wenn er nachher dann nicht aktiv gegen den Orden kämpfte.
Die Teamchefs Sprachen mit ihren Teams und griffen das Dorf an. Severus könnte jetzt erstmal nichts anderes tun, als den Auftrag des Lords ausführen, aber dabei möglichst wenige Unschuldige zu verletzen.
Und schon brach das Chaos los. Männer versuchten ihre Heime, ihre Familien zu verteidigen. Todesser kämpften gegen diese. Severus versuchte keinen großen Schaden anzurichten, aber auch seine Tarnung nicht zu verlieren.
Mit drei Rekruten seines Teams stürmte er in ein Einfamilienhaus. In der Küche und Wohnstube war niemand. Was Severus erleichterte. Er hoffte, dass die vom Orden endlich kamen.
Severus ging die Treppe nach oben , den Flur entlang und hörte jemanden aus einem der Zimmer stürmen. Automatisch hielt er seinen Zauberstab dem Angreifer entgegen und stellte mit Schrecken fest, dass dieser nur ein Junge war, der ihn mit einem Hammer bedrohte. Er schien ungefähr 15/16 zu sein, aber kein Hogwartsschüler. Vermutlich ein Squib oder Muggel. Dann war es noch gefährlicher für das Kind einen Todesser anzugreifen.
"Pass auf mit dem Hammer, Junge!", sagte Severus mit ruhiger Stimme.
"Du hast mir nichts zu sagen, du verdammter Todesser.", fauchte der Junge. Wäre er in Hogwarts, wäre er auf jeden Fall ein Gryffindor.
Der Junge Hieb mit dem Hammer auf ihn ein. Severus wich zur Seite und fing beide Hände ab. Nach etwas Gerangel fiel der Hammer nach unten und Severus hatte den Jungen im Schwitzkasten.
"Jetzt hör mir Mal zu.", knurrte Severus. "Bringt dich lieber in Sicherheit, statt den großen Helden zu spielen und in den sicheren Tot zu rennen."
"Lass den Jungen los!", zischte eine Stimme, die ihm so schmerzhaft fehlte, die er glaubte nie wieder zu hören. Er fragte sich, ob er jetzt verrückt war. Regulus konnte nicht vor ihm stehen. Ihn mit einem Zauberstab bedrohen. Das war ganz sicher ein Trugschluss. Seine Phantasie verarschte ihn gerade mit Sicherheit. Ganz bestimmt.
"Hörst du nicht? Lass ihn los, oder ich werde dir zeigen, was passiert, wenn du einem mit Nähe stehenden etwas tust.", knurrte der Mann, der exakt so aussah, wie Regulus und genauso Klang, wie er.
Severus Griff lockerte sich. Der Junge hieb ihm den Ellenbogen in die rechte Niere und floh zu Regulus, während er sich stöhnend die Hand an die Niere hielt. Dabei fiel seine Maske von seinem Gesicht.