Herzlich willkommen zu Band 2 der Dark Secrets Reihe!
Ich hoffe, euch gefällt das Buch und ich würde mich sehr über Votes, Kommentare und eventuell sogar Empfehlungen freuen!
Viel Spaß beim Lesen!
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Leichter Wind trieb die Wellen an den Küstenstreifen von Golden Beach in Florida. Die salzige Meeresluft sorgte für ein Kitzeln in meiner Nase und ich atmete tief ein. Trotz der Jahreszeit war es warm und ich konnte es genießen, in einem kurzen Kleid frühmorgens am Strand zu sitzen und den Sonnenaufgang zu beobachten.
Es war Wahnsinn, wie sich der Himmel in wenigen Minuten von einem zarten Rosa in ein Orange und dann in das typische Blau veränderte. Ich bereute nicht, so früh aufgestanden zu sein. Wie sonst hätte ich solch einen traumhaften Morgen, an dem niemand am Strand war und ich dem Rauschen des Meeres zuhören konnte, erleben können?
Brian schlief, aber ich hatte ihm eine Nachricht hinterlassen, dass ich am Strandabschnitt vor seinem Haus sitzen würde. Dass er hier ebenfalls eins hatte, wunderte mich nicht. Selbst in New York lebte er am Strand. Es passte zu ihm und ich genoss es, Abwechslung zu meiner Wohnung mitten in der Stadt zu haben.
Meine Gedanken schweiften zu einem eigenen Haus am Strand. Dank Brian und meiner Bezahlung als sein Sugar Girl wäre es sogar möglich, doch ich wollte lieber sparen, falls etwas passierte. Ich musste nicht alles sofort haben, was mir ins Auge stach.
Plötzlich legte mir jemand von hinten eine leichte Decke um. „Guten Morgen, Jade“, grüßte Brian mich lächelnd und küsste meinen Kopf, bevor er sich hinter mir im Sand niederließ.
„Guten Morgen, Schlafmütze“, erwiderte ich neckend und lehnte mich sofort an ihn. Es überraschte mich, dass er nicht lange nach mir aufgestanden war. Wie lange war ich schon am Strand? Durch den Ausblick hatte ich die Zeit vergessen. „Gut geschlafen?“
Brian vergrub seine Nase an meinem Nacken und schnupperte. Wie so oft bekam ich eine Gänsehaut und schüttelte mich leicht, was ihn zum Lachen brachte. „Dank dir schlafe ich immer gut. Was ist mit dir?“, erkundigte er sich.
„Geht mir genauso wie dir. Schade, du hast den wunderschönen Sonnenaufgang verpasst“, bemerkte ich und wandte ihm meinen Kopf zu. Sofort bekam ich einen Kuss auf mein Ohr gedrückt und Brian schlang seine Arme um mich.
„Das macht nichts, dafür habe ich gerade den schönsten Anblick vor mir“, hauchte er fast schon schnurrend. Ich wusste, was er damit andeuten wollte, und lachte. Das war typisch Brian. Niemals um ein Kompliment verlegen.
Wir schwiegen und genossen die Sonnenstrahlen, die unsere Haut streichelten. Ich war noch nie in Florida gewesen und konnte es kaum erwarten, mit Brian einiges zu erkunden. Nach seiner Rückkehr von einer Dienstreise hatte er vorgeschlagen, aus ein paar Tagen eine Woche zu machen. Begeistert, weil die arbeitsbedingte Trennung Sehnsüchte in mir geweckt hatte, war ich einverstanden gewesen.
„Was hast du heute vor?“, fragte ich Brian leise und kuschelte mich an seine Brust. Ich war froh, dass er eine Decke mitgebracht hatte. Erst jetzt bemerkte ich, dass mir ein wenig kalt war.
„Erst einmal ein ausgiebiges Frühstück und literweise Kaffee“, murmelte er an meinem Nacken.
„Eine fantastische Idee“, stimmte ich zu. Einen Kaffee würde ich vertragen, denn jetzt kroch die Müdigkeit meine Glieder hoch. Nach der Ankunft am Abend waren wir essen gegangen und hatten uns anschließend einen Wein auf der Terrasse seines Hauses gegönnt. Vor Müdigkeit hatten wir früher als sonst das Bett aufgesucht, was dazu geführt hatte, dass ich vor Sonnenaufgang aufgewacht war. Ein Glück, welches mich jetzt zum Gähnen brachte.
„Wie es aussieht, brauchst du wohl die doppelte Menge an Kaffee?“, neckte Brian mich und stand auf. Ich hörte, wie er sich den Sand abwischte, und streckte mich, bevor ich mich erhob.
„So ungefähr. Eine Dusche würde auch reichen. Ist Phillip auch schon wach?“, wollte ich wissen, während ich notdürftig den Sand abschüttelte. Den musste ich nicht mit ins Haus schleppen.
„Er ist unterwegs“, erklärte Brian. Lächelnd nahm er meine Hand und drückte sie. Gemeinsam gingen wir die Treppen zur Terrasse hoch und ins Haus.
Kaffeegeruch drang in meine Nase und ich atmete geräuschvoll ein. „Zweitbester Geruch am Morgen.“
„Und was ist der erstbeste?“, wollte Brian wissen, während er mir die Decke von den Schultern nahm, diese zusammenlegte und auf die Couch warf.
Ich drehte mich um und sah ihm tief in die Augen. „Du. Ich liebe es, morgens an deiner Brust aufzuwachen und dich zu riechen“, antwortete ich an seine Lippen hauchend, küsste ihn aber nicht. Die Dusche rief nach mir, weshalb ich mich von ihm löste.
Nur ließ Brian mich nicht gehen, sondern schlang seinen Arm um meine Hüfte. „Wo willst du denn hin?“, fragte er belustigt.
„Duschen?“, fragte ich zurück.
Brian riss spielerisch die Augen auf. „Ohne mich?“
Prustend boxte ich ihm in die Brust. „Na komm, ein paar Minuten wirst du ohne mich aushalten, oder?“
Tadelnd schnalzte Brian mit der Zunge und sah mich gespielt vorwurfsvoll an. „Nein. Ich habe zu lange auf dich verzichtet. Aber ich hätte eine Idee …“, sagte er geheimnisvoll und erlangte damit meine ungeteilte Aufmerksamkeit.
„Was denn?“
„Ich möchte dich verwöhnen und – wenn du es willst – ein wenig spielen“, flüsterte Brian und küsste meine Fingerspitze.
„Spielen? Du meinst …?“, fragte ich vorsichtig.
Brian nickte. „Ich würde dir gerne das Spielzimmer zeigen und dort ein wenig Zeit verbringen.“
Schlagartig zuckte ich zusammen und mir wurde heiß. Er besaß hier ein Spielzimmer? Ich war davon ausgegangen, dass er solch einen Raum nur zu Hause eingerichtet hatte. Ich hatte mich getäuscht. Nach seiner Rückkehr hatten wir den Vertrag für Sadomaso erneut besprochen, ehe er endgültig in Kraft getreten war. Jetzt hatte ich scheinbar keine andere Wahl mehr, als mich darauf einzulassen. Ich wollte es bei Brian versuchen, aber irgendwie hatte ich Angst, auch wenn ich wusste, dass er nicht wie Damon war.
„Alles in Ordnung, Jade?“, fragte Brian sichtbar besorgt. „Du bist blass geworden.“
„Ich … es kommt so plötzlich und …“, stotterte ich aufgeregt und brachte es nicht mehr fertig, aufzusehen. Es ärgerte mich, dass mich das Thema noch immer einschüchterte.
Sanft legte Brian mir seinen Finger unters Kinn und drückte es nach oben. Eindringlich musterte er mich mit besorgtem Blick. „Ich verspreche dir, wir fangen klein an. Ein bisschen fesseln, du suchst dir die Peitsche aus und wir spielen ein wenig. Du sollst verstehen, dass mir dein Wohlergehen wichtig ist und ich deine Angst ernst nehme“, versicherte er.
Ich schluckte und nickte leicht. Warum ich plötzlich Angst hatte, verstand ich nicht. Anfangs hatte ich keinen Gedanken daran verschwendet, mit ihm jemals Sadomaso-Sessions zu machen, aber je mehr ich Brian kennengelernt hatte, desto mehr wollte ich es mit ihm versuchen. Und nun stand ich da und machte mir fast in die Hose. Ironisch, nicht wahr?
Trotzdem willigte ich ein, weil ich wusste, dass er aufhören würde, wenn es mir zu viel wurde.
„Aber Phillip …“ Er war der Letzte, dem ich mein Stöhnen oder Schreien zumuten wollte. Was, wenn er kam und wir waren … beschäftigt?
„Ich sagte doch, dass er unterwegs ist. Bis zum Mittag sollte er wieder da sein und die Zeit wollte ich mit dir nutzen. Ein bisschen Privatsphäre gönne ich dir“, meinte er verschmitzt und zwinkerte mir zu.
Empört sog ich die Luft ein und schnaubte verächtlich. „Du und Privatsphäre?“, fragte ich und legte einen Finger an seine Brust. „Wer wollte denn Sex auf Amelias Veranstaltung?“
Ehe ich mich versah, nahm Brian meinen Finger in den Mund und saugte daran. „Na, na. Gleich so frech werden?“, tadelte er mit einer Stimme, von der ich wusste, dass er mich neckte.
Sofort stand ich still und spürte, wie sich die Hitze in mir explosionsartig ausbreitete. Himmel, es reichte aus, dass er nur an meinem Finger saugte und mir damit eine Erregung verschaffte, von der ich nicht gedacht hätte, dass es sie gab!
„Also?“, hauchte Brian an meinen Finger und sah mich erwartungsvoll an.
Einen Moment zögerte ich, kam es doch viel zu plötzlich, aber schließlich willigte ich ein. Ein Versuch konnte nicht schaden und solange wir allein waren, sollten wir die Zeit nutzen.