CW: Pädophilie, das Erwähnen von Kindesmissbrauch, das Erwähnen einer suizidalen Handlung
Dies ist wirklich ein schwerer Schritt für mich....
Damit in die Öffentlichkeit zu treten fällt mir sogar so schwer, dass ich nicht weiß, wie ich überhaupt beginnen soll.
Was wird wohl kommen, wenn ich davon erzähle?
Ist es Hass und Verachtung? Ekel? Andere negative Gefühle, die ich gar nicht beschreiben kann?
Vielleicht sogar Angst?
Ich weiß es nicht, ehrlich nicht. Ich fühle Unmut in meinem Bauch, spüre mein rasendes Herz in meiner Brust und es scheint, als würde mir eine Welle von Blut in den Kopf schießen. Es drückt in meinem Kopf und ich spüre etwas Schweres auf meiner Brust.
Ich habe Angst.
Aber was bringt es mir, nie darüber zu erzählen? Nicht einmal den Versuch zu wagen, Menschen irgendwie zu erreichen, Vorurteile aufzulösen und dem Hass den Wind aus den Segeln zu nehmen?
Selbst wenn ich auch nur eine einzige Person damit erreichen werde, ist es das wert.
Es tut mir leid, dass ich mich gerade nicht kurzfassen kann. Ich persönlich bin kein Fan davon, ewig lange Texte zu schreiben, bevor man über das eigentliche Thema spricht. Doch es ist ein hartes Thema, ein emotionales Thema.
Deshalb habe ich eine bitte an dich: Du, liebe Person, die sich dazu entschlossen hat hier rein zu schauen. Ich bitte dich darum zu versuchen, dich auf diesen Text einzulassen, diesen auch wirklich bis zum Ende zu lesen und...mehr habe ich jetzt nicht mehr zusagen. Außer dass ich mich fürchte.
Und was will ich jetzt eigentlich erzählen?
Ich bin pädophil.
Ja, du hast das richtig gelesen.
Jetzt in diesem Moment... Was mag dir do wohl durch den Kopf gehen? Was magst du jetzt wohl in deinem Herzen spüren?
Ich weiß es nicht, aber ich kann mir vorstellen, das mein Satz sicher viele Gefühle und Gedanken in dir ausgelöst haben muss. Und ich vermute, dass diese eher negativ sind.
Und warum erzähle ich das? Warum konnte ich einfach nicht meine Klappe halten, mich dieser Furcht einfach nicht aussetzten?
Genau deshalb, weil ich mich fürchten muss.
Fürchten vor Ausgrenzung, sollte jemals jemand über meine sexuelle Neigung erfahren.
Fürchten vor Hass, Ekel, Angst...
Doch das möchte ich nicht. Ich möchte keine Angst mehr haben müssen und ich möchte, dass auch andere Betroffene keine Angst mehr haben müssen.
Deshalb spreche ich darüber, weil ich denke, dass darüber gesprochen werden muss.
Bevor ich dieses Kapitel aber abschließen werde, möchte ich eine bestimmte Sache schon mal im Vorfeld klären:
Vergehe ich mich an Kindern?
Auf diese Frage gibt es nur eine einfache Antwort...
Nein.
Und warum ich das nicht tue, obwohl ich sie doch so anziehend finde?
Naja... Es sind Kinder. Und keine kleinen Erwachsenen.
Mir ist bewusst, dass ich ihnen mit einer solchen Verhaltensweise schaden könnte. Das will ich nicht, ich will niemanden schaden, egal ob psychisch oder physisch. Schon allein daran zu denken einem Kind wirklich zu schaden, macht mir Bauchschmerzen. Mir wird übel bei dem Gedanken, soetwas zu tuen.
Ja, ich habe meine Fantasien. Ja, ich habe meine Wünsche.
Aber sollte dies ein Grund sein, Kinder zu missbrauchen?
Auf keinen Fall!
Da dies aber immer noch häufig mir dem Wort "Pädophilie" in Zusammenhang gebracht wird, möchte ich dieses Buch schreiben.
Sicherlich gibt es pädophile Straftäter, dass möchte ich auch gar nicht bestreiten.
Allerdings ist dies nicht immer der Fall. Tatsächlich gibt es auch viele Leute, mit dieser sexuellen Neigung(wie mich zum Beispiel), die gar keine Täter und Täterinnen werden wollen und auch keine sind.
Und gerade wir, die Personen, die niemanden schaden wollen, müssen unter den ständigen Vorurteilen leiden.
Glaube mir, dass alles hinterlässt Wunden. Sie tun weh.
Manchmal sogar so sehr, dass man darüber nachdenkt einfach zu springen.
Ich möchte hier meinen Teil dazu beitragen, dies so gut wie es geht zu beenden. Ich möchte hier offen zu dir sprechen, einen Einblick in mein Leben geben und dir zeigen, dass wir mehr sind, als das verachtenswerte Lebewesen, welches noch häufig in uns gesehen wird.
Deshalb bitte ich dich auch jetzt noch mal darum:
Wenn du gerade irgendwelche Fragen hast, die dir auf dem Herzen liegen, dann frage mich. Ich bin immer bereit auf Fragen zu antworten, so lange diese respektvoll gestellt werden.
Auch mit Privatgesprächen habe ich kein Problem, solange diese höflich verlaufen.
Ich danke dir sehr für das Lesen und dafür, dass du dich darauf eingelassen hast. Glaube mir, dass du dir mein erstes Kapitel durchgelesen hast, bedeutet mir unheimlich viel.