CW: Pädophile
Das Thema Pädophilie ist nicht nur für außenstehende Personen, sondern auch für Betroffene nicht immer das leichteste Thema.
Und wer dieses Buch schon von Anfang an gelesen hat, weiß sicher, dass auch ich meine Probleme im Umgang mit diesen Gefühlen hatte. Mittlerweile bin ich allerdings an einem Punkt angelangt, wo ich mich nicht mehr so intensiv für meine Gefühle und Gedanken schäme und vor allem bin ich mir gewiss, dass ich keine Täterin bin und auch keine sein werde. Dies zu realisieren war ein harter und langer Weg für mich.
Doch wie kann man als außenstehende Person mit so etwas umgehen? Wie kann man seinen Liebsten Unterstützung bieten, wenn sie seinem plötzlich beichten, sie seien Pädophil?
Darum soll es heute in diesem Kapitel gehen. Doch bevor ich damit beginne, ist es mir sehr wichtig zu erwähnen, dass ich keine Therapeutin bin und diese Ratschläge rein aus meiner Erfahrung stammen. Ich erläutere dir also nur, was mir geholfen hat und mir immer noch hilft.
Eine kurze Übersicht über die kommenden Themen in diesem Kapitel:
Das "Outing"
Therapie finden
Andere Formen der Unterstützung
Das "Outing"
Zu erfahren, dass jemand, dem man sehr nahe ist, pädophil ist ist für die meisten sicher erstmal ein Schock. Verständlich, wenn man das Stigma rund um dieses Thema bedenkt. Und ich persönlich verurteile auch niemanden, welcher erst mal, nach so einer Information, zu Ruhe kommen muss. Lass dir dabei Zeit, dass ist komplett in Ordnung.
Doch wie kannst du nun damit umgehen?
Wichtig ist, dass du, sollte es dir besonders schwer fallen, mit diesem Thema umzugehen, dir wirklich, wirklich deine Zeit dabei lässt.
Und wie kannst du nun mit dem anderen umgehen? Das erkläre ich dir jetzt.
Meiner Ansicht nach, ist es sehr hilfreich, seinem Gegenüber mit Ruhe zu begegnen. Pädophilie ist schließlich eine Sache, die man nicht jedem anvertraut. Und es ist auch komplett in Ordnung, falls du erst einmal gar nicht genau weißt, was du sagen sollst. Ich persönlich denke, dass es schon Hilfreich ist, der Person so gut wie möglich zu Zeigen, dass man hinter ihr steht und sie nicht auf Grund ihrer Gefühle und Gedanken verurteilt.
Versuch der Person so gut wie möglich zu zeigen, so lange diese Gefühle und Handlungen trennt, dass du ein offenes Ohr für sie hast.
Aus meinen Erfahrungen kann ich sagen, und da bin ich sicher nicht die einzige, dass ein guter Zuhörer goldwert ist. Und da ist es, meiner Ansicht nach, auch nicht wichtig, ob du gerade irgendwelche Ratschläge für die Sorgen deines Liebsten hast.
Therapie finden
Dieses Thema werde ich jetzt tatsächlich nicht so ausführlich besprechen, da auch gerne mal darüber diskutiert wird, ob jede pädophile Person wirklich Therapie braucht.
Und um darüber zu schreiben, habe ich einfach noch nicht genug Informationen gesammelt. Aktuell habe ich zwar schon eine direkte Meinung dazu, doch werde sie erst preisgeben, sollte ich mir wirklich sicher sein, diese gut begründen zu können. Und dies mit mehr als meinen eigenen Erfahrungen.
Gehen wir mal von diesem Szenario aus: Einer deiner Liebsten "outet" sich im Zusammenhang mit dem Willen, sich einen professionellen Rat zu suchen. Auch dort kannst du deinem Liebsten eine Hilfe sein. Mit jemandem professionellen darüber zu sprechen, ist auch etwas, was für die meisten wohl nicht einfach sein wird.
Mir hat es damals sehr geholfen, dass man mich ermutigt hat. Zum Beispiel in dem man mir erklärte, dass ich mich nicht dafür schämen muss und das es stark sei, darüber zu sprechen.
Wichtig zu erwähnen ist aber, dass die Person, welche das Gespräch mit einem Professionellen in Anspruch nehmen will, natürlich immer noch den meisten Teil der Verantwortung übernimmt. Das heißt, du kannst niemanden dazu zwingen, sich hier und jetzt einen professionellen Rat einzuholen, du kannst andere nur versuchen zu ermutigen.
Allgemeine Formen der Unterstützung
Dieser Abschnitt ist nicht wirklich auf eine bestimmte Situationen gerichtet, sondern erläutert nur im allgemeinen, was du für deinen Liebsten tun kannst.
Zeige der Person weiterhin, das du sie gern hast und das du sie so nimmst, wie sie ist. Und sollte das Thema Pädophilie wieder zu Sprache kommen, dann mache ihr gerne noch einmal klar, das Gedanken und Gefühle einen nicht gleich zum Täter machen.
Und es ist auch vollkommen in Ordnung, wenn du dich in die Gefühle deines Liebsten nicht komplett hineinversetzen kannst.
Und es ist auch in Ordnung, solltest du Abscheu bei dem Gedanken empfinden, das sich jemand zu Kindern hingezogen fühlt. Wichtig ist einfach nur, dass du weißt und deinen Liebsten auch wissen lässt, das die sexuellen und/oder romantischen Gefühle einen nicht gleich zu einer schlechten Person macht.
Und um dieses Kapitel nun abzuschließen, möchte ich nun zu meinem Fazit kommen.
Es ist klar, dass man nicht im jeden Bereich eine gute mentale Unterstützung sein kann und mir ist auch bewusst, dass ich mit meinen Ratschlägen nicht jede Situation abdecken konnte. Dennoch hoffe ich, einigen da draußen helfen zu können. Und falls auch du, lieber Leser, etwas zu ergänzen hast, dann lasse mich es doch gerne wissen. Genauso bin ich für jeden Verbesserungsvorschlag offen.
Wenn du gerade irgendwelche Fragen hast, die dir auf dem Herzen liegen, dann frage mich. Ich bin immer bereit auf Fragen zu antworten, so lange diese respektvoll gestellt werden.
Auch mit Privatgesprächen habe ich kein Problem, solange diese höflich verlaufen