Die nächste Nacht konnte ich nicht schlafen. Ich musste dauernd daran denken, wie ich den anderen die Lichtschwertfrabe erklären konnte. Am besten so: "Ähm..." Mir fiel nichts ein. Dunkellila war einfach zu speziell.
Sag, das wäre eine andere Art von Jedikristall, die es nur auf KB302 gab.
Das war der Ersatzname von dem wilden Planeten, wo ich ausgesetzt wurde. Ich atmete noch mal tief durch, dann schaute ich nach draußen. Tiefdunkle Nacht. Bisschen weiter weg unterhielten sich ein paar über mich. Na klar, ich war sowas wie das Gesprächsthema Nummer eins. Der mysteriöse Padavan, der Luke doppelt gerettet hatte. Ich sog die frische Nachtluft tief in mich hinein. Bisher hatte ich noch nie die Gelegenheit dazu gehabt. Entweder drängelten Massen um mich, als wäre ich ein buntes Schaf oder ich war in Eile, weil ich irgendsoeinen Chip retten musste.
Anhand der Aussagen von allen hier, muss ich ja die Attraktion 3000 sein. Dabei war ich nur eine Dunkelfee, die Rache an ihrer Schwester Sonera nehmen wollte...
Lautlos schlich ich zu einem unbewachten Teil Zaun, schaute mich noch mal um und sprang heraus. Nein, ich ging nicht zu meinen Freunden aus dem Imperium. Ich ging einfach kurz aus dem Lager und schaute, was es in der Art Wüste, in dem das Lager schien wie eine Oase, sonst noch gab. Die ersten zwei Kilometer rannte ich in meiner Höchstgeschwindigkeit, denn ich hatte noch nie die Chance gehabt, zu schauen, wie schnell ich eigentlich bin. Entweder waren da zu viele Hindernisse in meiner Bahn, oder ich wurde beobachtet. Ich hatte wirklich keine Lust, aufzufliegen.
Du wirst beobachtet!
Erschrocken blieb ich stehen. Ich holte mein Lichtschwert aus der Tasche, die ich wirklich überall hin mitnahm. Ich ließ sie absichtlich fallen und bückte mich wieder, um es aufzuheben. Dabei schaute ich kurz zwischen meinen Beinen durch und erkannte Luke. Ein Glück! Nur er!
Es war vielleicht umso besser, dass er mir gefolgt war. Nun konnte er bezeugen, dass ich nicht zu meinen Sith-Freunden ging. Das beruhigte mich. Das Problem war nur, dass ich mein Lichtschwert nicht aktivieren durfte. Er erzählte ja gerne rum...
Ich ging ein bisschen weiter, immer da entlang, wo Luke schön Felsen zum Verstecken hatte.
Vorsicht! Ein anderes Lager!
Was? Ich blickte mich um. Nichts. Ich ging ein bisschen weiter und sah in der Ferne ein bisschen Licht. Tatsächlich. Als ich bisschen näher ran war, konnte ich diese Art Soldaten erkennen, die ich bei meiner ersten Mission haufenweise fertiggemacht hatte. Jetzt durfte ich nicht dahin. Sonst stehe ich vor Luke wirklich da, wie ein Spion. Mit einem Seitwärtssalto sprang ich hinter einen Felsen und hockte mich dahin. Jetzt war ich versteckt und hatte genug Zeit zum Nachdenken. Ja, es machte wirklich Spaß, vor Luke so eine Show abzuziehen...
Geh dahin und kämpfe vor Lukes Augen gegen sie!
Da hatte meine innere Stimme recht. Ich musste dahin. Der Chip. Sie hatten die Koordinaten schon. Ich musste dahin und eine Entführung vortäuschen. Luke musste gehen und die anderen warnen, und zwar, wenn er schlau war, nicht vor mir. Sondern das Lager. Das Imperium.
Die Felsen waren in einer Linie angeordnet, so dass sowohl ich als auch Luke ungesehen hinschleichen konnten. Als ich noch ein Stück näher ran ging, erkannte ich Kylo Ren? Warum immer der? Maann!
Wieder mal sprang ich geschickt über den Zaun und erledigte die erste Wache, indem ich auf ihn draufsprang. Vor Lukes Augen nahm ich ihm sein Gewehr aus der Hand und erschoss ihn damit. Dann schlich ich weiter. Ich musste es schaffen, dass sie mich bemerkten, was aber doch nicht zu auffällig sein durfte. Luke schaute ja zu. Er muss ja berichten.
Zu meinem Glück blieb Luke diesmal in Sicherheit hinter den Felsen und schaute ängstlich zu. Ich trat absichtlich auf einen Stein, was ein Geräusch verursachte, von dem ich hoffte, es wäre laut genug. Und tatsächlich. Kylo Ren, der sich gerade mit einem Soldaten darüber unterhielt, wie sie den Hinterhalt machen sollten, hielt plötzlich inne.
Danke an meine innere Stimme, die mir gesagt hatte, dass ich rausgehen sollte.
Gern geschehen.
Ich hörte, wie Kylo Ren seinen Soldaten befahl, die Gewehre auf 'Betäubung' zu stellen und ein Schiff vorzubereiten, dass zum Zentrum des Imperiums fliegen sollte. Hätte ich ihn nicht so spektakulär besiegt, hätte er mich vielleicht für Lösegeld freigelassen. Aber jetzt konnte er es unmöglich riskieren.
Ich sollte vom Imperator befragt werden und vielleicht sogar auf ihre Seite gebracht werden.
Ja!!! Spiel Spion!
Ich hörte Schritte hinter mir und ein Schuss. Dann wurde ich durchelektrisiert und täuschte meine Ohnmacht vor. Ich hörte Lukes leisen Aufschrei und freute mich darüber, dass nur meine Ohren gut genug waren, um ihn zu hören. Dann spürte ich, wie ich in ein Schiff geladen wurde und hörte Luke wie ein geölter Blitz zurückrennen.
Der Motor sprang an und das Schiff nahm Kurs auf das Zentrum des Imperiums.
Mal sehen, wer dieser berühmt berüchtigte Imperator war.
Er ist kein Gegner für dich.
Dann ist ja gut.
Luke muss nur die anderen sagen, dass sie umziehen sollten.
Dann war alles gut.
Dann würdest du Spaß haben.
Aber Verdammt. Erst mal 10 Stunden Flug.
Oof!