An diesem Tag war es Riley, der, zurückgelehnt in die ausladenden Kissen der bequemen Wohnlandschaft, in eines seiner zahlreichen Notizbücher vertieft war, als Phobos ihn aus seinen Gedanken riss. Doch nicht etwa mit Worten oder einem rüden Eindringen in den Salon, sondern eher mit einem kanonenknallartigen Niesen in der Halle. Die schweren Türen zu ihrem Wohnzimmer waren nur angelehnt und der junge Vampir schreckte wegen des unerwarteten Geräusches heftig zusammen. Seine Hand vollführte einen unschönen Bogen auf den Seiten des Buches.
Massiv in seiner Ästhetik gestört, murrte Riley und legte es weg. Diese Seite würde er neu schreiben müssen. Ein weiteres Niesen hallte durch das Schloss und schließlich erhob der junge Vampir sich, um nachzusehen.
Phobos stand draußen am Kamin in der Eingangshalle und wischte sich leise stöhnend über die Nase, bevor er ein drittes Mal niesen musste.
»Hast du dich erkältet?«, schmunzelte Riley und trat hinter ihn, wohl wissend, dass Vampire nicht ernsthaft krank werden konnten.
»Ich weiß nicht. Vielleicht?« Phobos drehte den Kopf und grinste einen Moment. »Was bekomme ich denn von dir, wenn wir so tun, als wäre es so? Wärmst du mich dann? Pflegst mich? Massierst mir die Füße?«
Riley zog die Augenbraue hoch. »Ich stecke dich in ein Erkältungsbad. Du weißt schon, das, was so nach Eukalyptus riecht. Das von Arian.«
»Eww, nein.«
»Naaaa dann bist du auch nicht krank«, flötete der junge Vampir und machte eine spielerische Drehung, um in den Salon zurückzukehren.
»Hey, willst du deinen dem Tode nahen Liebsten jetzt einfach hier stehen lassen?«
»Ach ich denke, du wirst die tückische und absolut tödliche Männergrippe schon überleben«, lachte Riley und verschwand wieder.
Phobos blieb entgeistert und schief grinsend stehen, bevor der Andere den Kopf wieder durch die Tür steckte.
»Wenn nicht, ich hätte hier wunderbar heißen und schokoladigen Kakao. Komm zu mir aufs Sofa und trink eine Tasse mit mir.«
Darum ließ sich der Unsterbliche nicht zwei Mal bitten.