Wir beginnen mit einem Spiel! – „Wörterkessel“
Das ist ein relativ einfaches Spiel, das man vielfältig variieren kann. Spielbar ab zwei Personen, alleine ist es auch möglich, aber schwieriger und etwas weniger sinnvoll.
Es geht darum, eine Geschichte zu entwerfen. Das Spiel trainiert vor allem die Kreativität, kann aber auch lustig werden.
Im Grundspiel fragt man einen Freund/eine Freundin nach drei möglichst unzusammenhängenden Begriffen und verarbeitet diese in einem kurzen Text. Idealerweise dauert das Verfassen des Textes fünf Minuten, der Partner liest diesen und erhält vom vorherigen Schreiber drei neue Wörter, um selber einen Text zu schreiben.
Bei dem Text kann es sich um ein Drabbel handeln (eine Kurzgeschichte mit 100 Wörtern), um den Anfang zu einer Geschichte (Text mit offenem Ende), um ein Konzept (grobe Übersicht über ein Setting oder die Handlung), um eine kurze Szene … Theoretisch ist alles erlaubt, auch Gedichte und sogar ganze Bücher, doch da diese viel Zeit brauchen, ist das logischerweise nichts für ein spontanes Spiel und schon eher ein Texttausch, vergleichbar mit Wichteln.
Das Spiel kann man beliebig variieren und erschweren, beispielsweise indem man die Zeitspannen verkürzt oder die Textsorte näher eingrenzt: Texte mit nur drei Sätzen, Texte, die eine geschlossene Geschichte erzählen, Texte ohne ‚und‘, Haikus …
Genauso können natürlich mehr Leute mitspielen, dann würde einer die Worte vorgeben und alle anderen dazu etwas schreiben, danach wird entweder ein „kreativster Text“ gewählt, dessen Verfasser die nächsten Worte vorgibt, oder die Wortgeber haben eine feste Reihenfolge, die sie durchlaufen. Da können sich auch durchaus viele Mitspieler finden und ein kleiner Kreativitätswettbewerb ausgetragen werden, aber die Qualität der Texte muss nicht unbedingt bewertet werden.
Auch die Anzahl der Wörter kann variiert werden – von einem groben Themenbereich bis hin zu fünf, sechs, sieben vorgegebenen Wörtern ist eigentlich alles möglich. Wichtig ist aber, dass das Ganze Spaß machen soll! Es soll weder ein ernster Wettbewerb noch eine fast unmögliche Aufgabe sein, die nur zu Frust führt. Stattdessen liegt der Sinn darin, kreativ mit Begriffen umzugehen und neue Arten von Geschichten auszuprobieren, sowie sich mit anderen auszutauschen. Besonders, wenn man mit mehreren spielt, merkt man oft schnell, wie unterschiedlich manche Begriffe interpretiert werden können!
Auch alleine kann man spielen. In diesem Fall braucht man eine Möglichkeit, an zufällige Begriffe zu kommen – die gute, alte „Kugelschreiber blind auf das Wörterbuch werfen“-Taktik bietet sich hier an, ansonsten gibt es im Internet auch Generatoren für zufällige Wörter (weil es im Internet echt alles gibt!).
Wichtig: Auch kreative Arbeit ist anstrengend. Schon nach vier, fünf Runden Wörterkessel kann die Luft raus sein, deswegen nehmt euch nicht zu viel vor und macht lieber Pausen.