Tick tack; Rascheln von Papier und das Kratzen der Federn.
Die Zeit verrinnt und ich starre vor mich auf das leere Blatt. Die Aufgaben sind klar und ich habe sie schon oft gelesen, doch was soll ich schreiben? Irgendetwas, doch es fällt mir nicht ein. Es scheint fast so als würde mich das Blatt vor mir auf dem Tisch genauso anblicken. Als würde es mich mustern, meine Gesichtszüge lesen. Was es wohl findet? Sind sie genauso leer wie mein Geist in diesem Moment.
Ich blicke auf weg von diesen Gedanken, die mich fesseln, immer tiefer in einen Strudel ziehen, aus dem ich kein Entkommen sehe. Zwei dutzend andere sitzen mit mir in diesem Raum. In tiefer Konzentration führen sie die Federn über das Papier vor Ihnen. Füllen es mit ihren Ideen zur Lösung. Ich kann ihren Atem hören. Viele ruhig, aber andere aufgeregt, nervös oder besorgt. Sie können schreiben obwohl sie sich ihren Lösungen nicht sicher sind. Ich kann das nicht. Ich brauche zumindest das Vertrauen in meine Antworten, um sie aufs Papier zu bringen. Aber welche Antworten?
Vorne, vor der alten grün-schwarzen Tafel sitzt unsere Lehrerin. Immer wieder lesend und dann doch auf den kleinsten Mucks reagierend. Sie blickt mich stumm fragend an. Will wissen warum ich nicht wie anderen arbeite, verweist auf die Uhr, die über der Tür hängt.
Tick tack. Ich beobachte den Sekundenzeiger, wie er mit einem mechanischen Geräusch im Kreis läuft. Wenn ich ihn so ansehe läuft er unglaublich langsam. Aber trotzdem vergeht die Zeit. Fließt den Fluss entlang und verschwindet im Nichts der Vergangenheit.
Meine Augen wandern weiter die lange Wand des Raums entlang. Über der uralten dunkelbraunen Holzvertäfelung hängen Plakate, die wir vor einigen Wochen gestaltet haben.
Ich hörte die Schritte. Das Klacken von Absätzen zwischen den Bankreihen vor mir.
Sie blickt mich still an. Ermahnt mich still, doch was zu schreiben. Etwas auf mein leeres Blatt.