Fortsetzung von Sternenhimmel, auch in diesem Band
Als mir der Zauberer dies erzählte, war ich auch sehr traurig. Von weitem hatte ich die feindlichen Truppen gesehen. Ich musste sagen, dass es äusserst unfair war. Diese mussten ein Kampfbudget haben, dass vermutlich das Tausendfache war von unserem. Ja, ich sage unserem. Ich bin zehn Tage hier und ich würde mein Leben hergeben für das Überleben von Belle. Ich schaute den Zauberer sehr traurig an und sagte: „Gibt es nicht eine Lösung, ein weiteres Mittel, um sie zu bekämpfen.“ Der Zauberer schaute mich mit ernster Miene an und meinte: „Milu, du bringst mich auf eine Idee, ach wenn dies klappen könnte, dann wären wir so gut wie SAVE.“ „Wieso redest du jetzt plötzlich Englisch?“ Der Zauber meinte: „Ach nenn mich Lyns, ist für mich okay, Milu. Die Zauberbücher sind in englischer Sprache verfasst und die Fachbegriffe nun mal in dieser Sprache. Lauf so schnell wie du kannst in die Taverne zurück und versuche soviel Leute, wie möglich in der Taverne zu versammeln, wie du kannst.“ Ich meinte zu Lyns: „Aber ich kenne sie ja gar nicht!“ „Milu, die Zeit eilt, sprich sie an, egal wie, von mir aus, mit du oder ihr, es ist wichtig und es pressiert!“ Sein Unterton war ein bisschen verärgert. Ich verabschiedete mich und huschte aus der Tür.
Als ich draußen war, merkte ich erst die beißende Kälte und ein eiskalter Wind blies mir ins Gesicht. Erst jetzt bemerkte ich wie fest das Dorf eingeschneit war. Belle-Winter waren einfach die Zeit der Einsamkeit, aber auch die Zeit der Gefahren. Die Winterdämonen griffen jährlich an, dies wusste ich nur vom Hörensagen. Sie wollten Belle einnehmen und auch alle Edelsteine der Einwohner in ihren Besitz übernehmen. Ich war ein Greenhorn auf Belle und hatte von vielem keine Ahnung. Ich unterschied mich deutlich von den Einwohnern hier, die gelassen auf verschiedenartige Situationen reagierten. Ich war mir sicher, dass sie absolut entschleunigt waren und relativ stressfrei.
Unterwegs traf ich mehrere Einwohner: „Kommt mit in die Taverne, Lyns der Zauberer hegt etwas aus und kommt später nach. Wir brauchen jeden einzelnen, die Winterinvasion wird uns langsam zu gefährlich!“ Anscheinend war ich überzeugend gewesen. Zu viert erreichten wir die Taverne und traten ein, aber est nachdem wir sorgfältig unsere Schuhe mit dem Besen geputzt hatten.
Die Taverne war eigentlich nicht voll und ich fing an zu zählen. Etwa vier waren auch noch da. Sie warfen Dartpfeile und redeten etwas komisch. Die Pfeile hatten Namen wie lovebird, defiance, longshot und risque. Ich wollte natürlich auch mitspielen und ich fragte nett, die Antwort ja, nur zu, nimm einen Pfeil. Sie erklärten mir dies und jenes und ich nahm „Longshot“ und warf und es war glaub ich eine 21. Die anderen schauten verblüfft und sagten, dies war Zufall. Die Chancen für einen Nuller sind viel größer. Es war richtig spaßig. Wir spielten nicht lange, da kam bereits Lyns durch die Tür herein mit einem Harass mit vielen kleinen Flaschen.
Wir versammelten uns um ihn und er begrüßte alle beim Namen, ich erinnere mich nicht mehr an alle Namen, aber diese drei konnte ich mir gut merken: Wolf, Schnee und der Schreckliche. Erwartungsvoll warteten wir auf seine Erklärungen. Sichtbar stolz erklärte er: „Milu, du hast mich auf eine Idee gebracht, damals in der Zauberschule brauten wir ein Elixir. Dieses hat dann ganz besondere Kräfte. Für jeden von euch habe ich ein Fläschchen mitgebracht. Alle versammelten sich um Lyns und streckten ihre Hände aus. Er beschwichtigte: „Hey, nicht so ungeduldig, das Zeug da drin heisst nicht umsonst Elexir und ist nicht ganz ungefährlich.“ Ich bin eher ein vorsichtiger Mensch und wollte mich drücken, also so etwas wie ein Feigling. Ich trank gar nicht gerne fremde Getränke, deren Inhalt ich nicht kannte. Diese könnten unerwünschte Auswirkungen auslösen. Unter dem Gruppendruck nahm ich auch ein Fläschchen.
Nachdem alle ausgetrunken hatten, lächelte uns Lyns sichtbar stolz an und sagte: „Wir versuchen nun den Glitchcube, Milu fang an.“ Ich protestierte, und sagte: „Ausgerechnet, derjenige, der diesen noch nie geworfen hat!“ Lyns meinte nachsichtig; „Du kannst nichts Falsch machen.“ Ich warf ihn und er zersplitterte am Boden und auf der Tafel erschien: „Milu, hat den Glitchcube geworfen und 10 Bugs wurden ausgelöst.“ Im gleichen Moment flackerte das Licht und ging aus! Ich hörte mehrere Stimmen fluchen und das Knistern eines Feuerzeuges. Alsbald brannten ein paar Kerzen. Ich sah das besorgte Gesicht von Lyns, aber innerhalb von Sekunden kam ein zuversichtliches Lächeln und er meinte: „Die Notstromaggregate brauchen rund 60 Sekunden bis sie automatisch in Betrieb genommen werden. Ach, da kommt die Energie ja schon! Hurra! - Milu, es ist nicht deine Schuld, bei dir wirkte der Zaubertrank nicht. Wir probieren weiter. Wolf, probier es du!“ Er warf den Würfel, und das Resultat auf der Anzeige war: „Wolf hat den Glitchcube geworfen und draussen regnet es Pfirsiche!“ Lyns Gesicht strahlte vor Freude und er hüpfte auf und ab wie ein kleines Kind und nun du Meister!“ Meister nahm den Würfel, bewegte ihn nervös von einer Hand auf die andere und schien ein Stoßgebet zu murmeln und warf ihn mit roher Gewalt: „Meister hat den Glitchcube geworfen und setzt alle feindliche Schiffe in Brand.“ Lyns Begeisterung war nicht mehr zu stoppen: „Und er rief: „Danke lieber Gott, dass du uns so hilfst und nun du Schnee!“ Schnee warf den Glitchcube zögerlich und die Anzeige klimperte und das Resultat war: „Schnee hat den Glitchcube geworfen und alle Dämonen und feindlichen Truppen zerschlagen.“ Wir riefen alle miteinander ein lautes Hurra. Die Musik wechselte zu „We the Belletristicans are the winners… .“ Lyns gab uns das Antimittel und wir waren ganz die Alten. Die ganze Nacht wurde gefeiert. Und Lyns war stundenlang in einer euphorischen Stimmung und sichtlich stolz, dass das Elixir in Kombination mit der Kraft der Bücher, Belle vor der diesjährigen Winterinvasion definitiv gerettet hatte.
Fortsetzung in Seelensplitter im nächsten Kapitel