Vlad verließ zügig die Tengu-Bibliothek, er würde sich umgehend bei Inspektor Hidetorii melden, um den Täter zu stellen. Rasch trugen ihn seine Füße über den gepflasterten Boulevard. Er erreichte den Marktplatz, fast war er bei Sagenwelt Yokai. Es hatten sich ungewöhnlich viele Fabelwesen dort vor dem Rathaus versammelt. Zuerst versuchte sich Vlad durch die Ansammlung zu drängen, ehe seine Aufmerksamkeit sich ebenfalls auf das Rathaus, genauer auf den Ratplatzturm. Die Augen des Vampirs weiteten sich, als er erkannte, dass an dem Turm ein weiterer Weihnachtswichtel hing. Er zappelte noch und schien lebendig. Doch in seiner Fesselung war es unmöglich für ihn, sich selbst zu befreien.
Wie war er dorthin gelangt?
Vlad wusste es.
In diesem Moment hörte er die Sirenen von Sagenwelt Yokai. Sollte er den Insektor über alles informieren?
Nein!, Vlad schüttelte den Kopf, die Zeit drängte offensichtlich. Er musste handeln.
So schnell es ging, quetschte er sich durch die Massen und passierte das Tor. Er rüttelte an der Tür zum Rathaus. "Verschlossen!", doch Vlad Draconis wäre nicht Vlad Draconis, wenn er sich von einer ordinären Tür aufhalten ließe. Mit einem gezielten Tritt brach er das Schloss aus der Tür und eilte die steinernen Stufen hinauf.
Als Vlad die Stufen hinauf eilte, hörte eine laute, weibliche Stimme. Ihr Klang war engelsgleich, besinnlich und doch schneidender als jede Klinge.
"Lieber, guter Weihnachtsmann,
zieh die langen Stiefel an,
kämme deinen weißen Bart,
mach‘ Dich auf die Himmelsfahrt.
Komm‘ doch raus aus deinem Haus,
mach dir gern den gar jetzt aus.
Ach, dich Wichtel retten, willst jetzt Du?
Ja, lass mich abketten – hör mir zu:
Lieber, guter Weihnachtsmann,
guck mich nicht gern böse an.
Stecke das Messer in den Bauch hinein,
du sollst nicht mehr lebendig sein!"
Gefolgt von einem hysterischen, wahnhaften Lachen. Die Wichtel sie waren der Hinweis für den Weihnachtsmann gewesen, dass es weitergehen würde mit den Wichtelmorden, wenn er nicht das tun würde, was man ihm befahl. Nun war es so weit, der Täter zeigte sich, und seine Konsequenzen, wenn der alte Mann in Rot, seinem Willen nicht folgen würde.
Vlad musste sich noch mehr beeilen, vielleicht konnte er so weitere Leben retten! Er eilte die letzten Stufen in solch einer Geschwindigkeit hinauf, dass er mühelos die verschlossene Tür auf das Dach des Rathausturmes aufbrechen konnte. Nicht nur das. Der Vampir brach mit solch einer Wucht und Präsenz die Szenarien, dass für einen Moment der geflügelte Täter perplexe innehielt. Realisierend das Vlad sie stoppen wollte, stach das blonde Flügelkind auf ihn. Der Dolch versenkte sich in Vlads Körper. Schmerz durchzuckte ihn.
"Einem Engelgleich, doch dem Teufel am ähnlichsten. Ist es das, was Sie unter besinnlichen Weihnachten verstehen?"
"Sind das deine letzten Worte?"
Vlad lachte: "Kein Holzpflock und keine Silberkugel, ich gebe zu er tut weh, doch töten wird er mich nicht. Gestatten, mein Name ist Vlad Draconis, meines Zeichens Vampir."
"Elendiger Blutsauger!"
"Aber, aber liebes Christkind, wir wollen doch brav und artig sein. Wobei, diesen Teil haben Sie schon lange abgelegt. Aber beginnen wir doch ganz am Anfang, in den 1530ern starteten sie mit dem Nikolaus eine Umgestaltung des Beschenkritus, sie verlegten die Bescherung auf die Tage um den 24. und 25. Dezember. Was Ihnen erlaubte mehr Geschenke zu produzieren und somit ihr Unternehmen wachsen zu lassen.
1770 nannte sich der Nikolaus in den Weihnachtsmann um, um sich ganz dem Weihnachtsgeschäft zu widmen. Der Nikolaustag wurde fortan von seinem Bruder Nikolaus dem Jüngeren geführt. Mit der Zeit wuchs die Popularität des Weihnachtsmannes an, bis er sich in den 1930er Jahren mittels weiterer Sponsoren selbstständig machte und so in der ganzen Welt bekannt wurde. Sie hingegen blieben auf der Strecke. Mit der Zeit reifte in Ihnen der Wunsch nach Rache. Ich nehme an den genauen Grund können Sie mir gleich erklären. Sie befriedigten ihre Rache an denen, die dem Weihnachtsmann nahestanden und begannen ein perfides, wenn auch kurzes Spiel um sich an einen Mann zu rächen, welcher für Ihre Misere nicht verantwortlich zu machen ist!", Vlad spuckte förmlich Galle.
"Was der Grund war, warum ich jetzt die Rache beging?", dass Christkind zückte einen Brief,
"Ich bin Balgsoundso und wünsche mir Bla bla, liebes WEIHNACHTSKIND!!!!"
"IST DAS IHR ERNST?!?", brüllte Vlad mit spitzen Zähnen, "Sie töten, weil ein Kind Sie falsch betitelt hat? Wenn man nicht aus Nächstenliebe, der Freude am Schenken schenkt, sollte man nicht schenken. Wer seine Nächstenliebe vergisst und ein Leben nimmt, der verdient nichts mehr als die größte Bestrafung."
In diesem Moment realisierte das Christkind seinen ganzen sinnlosen Hass und das es sich so weit von dem entfremdet hatte, was es einst gewesen war. Als es von der Sagenwelt Yokai abgeführt wurde, murmelte es: "Wir wandeln uns in der Zeit, in der wir betrachtet werden, sollten wir nicht lieber wandeln, wie wir betrachtet werden?"
Auch die beiden Wichtel wurden gerettet und Inspektor Hidetorii wollte sich für das schnelle eingreifen des Vampirs bedanken. Doch Vlad er war bereits verschwunden, wo war er hin?