Die Vögel zwitschern. Seine Augen sind noch nicht offen aber der Gesang der Vögel ist schon da. Nach all den Wochen Ruhe, findet er es wundervoll die Vögel schwatzen zu hören. Die Luft die durch das offene Fenster kommt riecht nach Frühling. Er bleibt noch ein paar Minuten liegen und genießt die Luft und das privat Konzert.
Dann fasst er einen Entschluss. Er springt auf, zieht sich an, erledigt seine Morgentoilette, frühstückt, zieht seine Schuhe und eine dünne Jacke an und springt die Treppen hinunter bis in den Keller.
Im Fahrradkeller schaut er sich um. In den Wintermonaten hatte hier jemand alles verstellt so das er eine Weile damit beschäftigt war sein Fahrrad aus dem Wirr Warr zu klauben.
Aber dann, endlich steht er mit seinem treuen Drahtesel draußen vor der Tür. Voller Vorfreude schwingt er sich auf den Sattel und tritt in die Pedale.
Auf dem Asphalt der Straße rollt das Fahrrad beinahe von selbst und er hält sein Gesicht in die Sonne.
Nach wenigen Abzweigungen ist er auf dem Wanderweg. Er ist nicht allein. Kein Wunder, das Wetter ist gerade zu perfekt für einen Ausflug.
Er düst an den Gruppen vorbei und als es Bergab geht lehnt er sich zurück, breitet die Arme aus, als wären es Flügel, und lässt einen Freudenschrei los.
Endlich waren die dunklen, tristen Tage vorbei.
Jetzt war seine Zeit wieder dran, die wenigen Wochen in denen es weder zu warm noch zu kalt sein würde. Die Zeit der Baby-Tiere, der neu erwachenden Pflanzen.
Unermüdlich doch gemütlich tritt er in die Pedalen bis er endlich am Ziel angekommen ist.
Der See liegt glitzernd vor ihm. Er atmet tief ein und es ist ein bisschen als wäre er am Meer.