Im Gruppenraum herrschte ein fürchterliches Chaos. Und mittendrin saß die Königin, die Verursacherin allen Übels und schnitt kleine Kürbise aus und Fledermäuse, Gespenster, schwarze Katzen, Hexen. Das ganze Repertoire an halloweenischen Kitsch.
Am liebsten wäre er wieder davon geschlichen, aber sie hatte ihn bereits gesehen. Also ging er in Raum, plumpste auf das Sofa und machte ein auf beschäftigt.
Er merkte trotzdem wie sie auf die Uhr schielte und dann zu ihm sah. In fünf Minuten kam der Rest reingestürmt und offenbar hatte sie ihm noch etwas zu sagen.
"Matt?"
"Hmhm?" machte er, ohne hoch zu sehen.
"Du kommst auch zu Halloween."
Typisch, wenn es um so etwas ging fragte sie nie, sie legte es einfach fest. Natürlich hatte er eine Wahl, er könnte nein sagen, erklären das es ihm zu blöd ist, er kein Kostüm hat, zu viele Menschen, einfach zu viel Aufwand. Sam würde eins, zwei Tage schmollen und fertig. Aber da kam Sam schon auf ihren Knien rangerutscht, immer noch Papier und Schere in den Händen und kniete nun vor ihm. Mit ihren großen braunen Augen leuchtete sie ihn an, sah zu ihm hinauf. Der kleine Hoffnungsschimmer in ihren Augen blendete ihn.
Er schlug die Beine übereinander, musste sie immer sowas machen? Hatte sie den keine Ahnung was das in ihm auslöste? Aber vermutlich, dachte er resigniert, wusste sie es ganz genau und setzte es gezielt ein.
"Ich habe kein Kostüm." meinte Matt lahm
"Ja, weiß ich doch."
Strahlend sprang Sam auf und holte ein großes, weißes Laken aus dem Schrank. Sie warf es schwungvoll über den regungslosen Matt und zupfte so lange daran herum, bis die beiden Löcher darin über seinen Augen lagen.
"Du gehst einfach als Geist!"