Ich bin ein absoluter Katzenfan. Seit ich meine erste eigene Wohnung habe ich Katzen. Ja, richtig Katzen! Eine Einzelkatze bzw. Kater habe selten oder nur für kurze Zeit um mich herum.
Unser Kater Mautz hat nach 19 Jahren den Weg über die Regenbogenbrücke ins Katzenparadies angetreten. Sein Katzenkumpel Cody ist nun allein und sucht nach seinen Spielkameraden. Er ruft nach ihm, bekommt keine Antwort. Das Futter schmeckt ihm nicht richtig. Wo ist mein Spielkamerad nur geblieben?
Heute habe ich mit meiner Frau einen Termin in der Katzenstation des Tierschutz-Vereines. Nach einem ausführlichen Gespräch, Bilder von Mautz und Cody und Fragen über unser Katzenwissen geht es zu den Katzenhäusern. Es sind kleine Holzhäuser (24 m²) mit 3 Räumen und einem großen eingezäunten Auslauf. Über den Zaun ist der gesamte Außenbereich mit einem Netz überspannt, damit der beste Katzenkletterer nicht entwischen kann. Die Häuser sind bewohnt von ca. 5 – 6 Katzen/Kater.
Im 2. Haus wird uns Lucy vorgestellt. Lucy ist, wie der Name es sagt, eine Katzendame. Dass sie tricolor ist freut uns, weil es unser geheimer Wunsch ist. Nun heißt es erst einmal sich bekannt machen, was nicht schwer ist bei Lucy. Mehr als 1 Stunden spielen wir mit ihr und verwöhnen sie mit Leckereien.
Preislich schocken uns die Vorstellungen der Leiterin der Katzenstation. 200 €, sterilisiert, geimpft und entwurmt. Ich werde überstimmt (von meiner Frau und der Katze) und Lucy darf uns nach Hause begleiten.
In unserer Wohnung stellen wir die Trage-Box mitten ins Wohnzimmer und beobachten, was jetzt passiert. Cody hat sofort mitbekommen, dass eine Katze in der Box ist. Die Box wird in Augenschein genommen. Es wird geschnuppert mehrmals um die Box herum. Lucy ist neugierig, bleibt ruhig in ihrer Box. Cody steht vor der Box und ist an der Draht-Tür. Lucy in der Box ebenfalls. Kein Fauchen und kein Knurren sind zu hören. Nach einer Stunde öffnen wir die Box. Cody sitzt aufgeregt davor und wartet. Lucy bewegt sich langsam aus der Box. Erst eine Vorderpfote vorsichtig heraus, die zweite Katzenpfote folgt. Jetzt kommt der Kopf und langsam der restliche Katzenkörper. Cody bleibt ruhig sitzen und beobachtet das Ganze. Keine Aggressionen beider Katzen. Lucy geht um die Box herum und auf Entdeckungsreise im Wohnzimmer. Cody folgt ihr im sicheren Abstand und beobachtet alles. Nach dem Wohnzimmer folgen der Flur, die Küche und das Badezimmer. Nur das Schlafzimmer bleibt aus. Es ist unsere „katzenfreie“ Zone. Keine Katze darf ins Schlafzimmer.
Im Wohnzimmer wird es sich jetzt auf dem Sofa bequem gemacht. Neben Frauchen ist ein guter Platz, denkt Lucy. Cody macht es sich auf der Rückenlehne des Sofas bequem und macht die Augen zu. Er schläft nicht, aber er ist entspannt.
Gegen 18:00 Uhr springt Cody vom Sofa und läuft in den Flur. An der Gefriertruhe setzt er sich hin und maunzt. Futterzeit will er damit sagen. Für beide Katzen wird das Futter bereitet und sie stehen beide neben mir und maunzen bis ich die Näpfe gefüllt habe. Ich stelle Cody seinen Napf an den üblichen Futterplatz im Flur und meine Frau geht mit dem anderen Napf ins Wohnzimmer. Lucy bleibt stehen und schaut. Nach mehrmaligen rufen kommt sie und futtert einen Teil ihrer Portion. Danach geht sie in den Flur und kontrolliert Codys Napf, hier wird probiert. Es könnte etwas anderes im Napf sein. Nachdem der Bauch voll ist, muss ein Verdauungsschläfchen her.
Als wir abends schlafen gehen, trennen wir, laut Ratschlag der Katzenstation unsere beiden Samtpfoten. Ruhe ist trotzdem nicht. Beide Katzen sitzen vor der Wohnzimmertür, jeweils auf der anderen Seite. Sie maunzen und kratzen an der Tür. Durch den unteren Türspalt spielen ihre Katzenpfote miteinander. Beide versuchen abwechselnd auf die Türklinke zu springen, um die Tür zu öffnen. Es gelingt ihnen nicht.
Am Morgen sind beide Katzen schon so nervös und warten, dass die Tür geöffnet wird. Es gibt kein Halten mehr, sie beschnuppern sich und spielten miteinander.
Am 2. Tag geht alles friedlich ab. Es gibt es getrennt Futter und abends werden beide getrennt. 14 Tage sollen wir das machen. Unsere beiden Samtpfoten sind anderer Meinung.
Eine Stunde sind beide getrennt. Sie machten einen Lärm, dass wir nicht schlafen konnten. Als ich die Wohnzimmertür öffne, stürmt Lucy hinein und machte es sich auf dem Sofa neben Cody bequem. Mit gemischten Gefühlen gehe ich zurück ins Schlafzimmer. Die Nacht bleibt ruhig!
Ich habe mehrfach Katzenzusammenführungen gemacht. Es dauerte meistens 7 – 30 Tage. Bei Cody und Lucy hat es keine 2 Tage gedauert. Heute, sie leben jetzt 3 Jahre bei uns, sind sie unzertrennlich. Sie fressen aus einem Napf, gehen auf die gleiche Katzenschüssel und liegen gern auf dem Balkon in der Sonne. Alles machen sie gemeinsam, wie ein altes Ehepaar bei uns Menschen. Man kann sagen das beide sich gesucht und gefunden haben.