„Küstenwache für Albatros 741, kommen“, sprach der Pilot des Hubschraubers in das Funkgerät.
Nach einer Minute rief der Pilot noch einmal die Küstenwache per Funk an. Es begann zu knacken und eine unverständliche Stimme meldete sich. Der Pilot drehte leicht an einen der Regler und die Stimme wurde verständlich.
„Albatros 741, Küstenwache hört. Was kann ich für sie tun?“, antwortete die angesprochene Gegenstelle.
„Albatros 741 befindet sich auf Kontrollflug östlich von Helgoland Düne. Führerloser und Frachter mit langsamer Fahrt Richtung offene See. Name des Frachters ist Engelbert, Heimathafen Bremen, deutsche Flagge am Heck. Die Brücke ist nicht besetzt“, antwortete der Pilot. Zusätzlich gab er noch die genauen Koordinaten durch.
Es dauerte 45 Minuten bis zwei Hubschrauber der Seenotrettung kamen und mehrere Leute über eine Seilwinde auf dem Deck des Frachters absetzten. Sofort liefen 2 Männer auf die Brücke und die Maschine stoppte. Die anderen Männer durchsuchten das Schiff nach der Besatzung.
In einem der Laderäume fand man eine Frau. Sie war zwanzig Jahre, schlank, schulterlange rotblonde Haare und lag auf einem Lager aus Decken, Schlafsack und Luftmatratze. Ansprechbar war die junge Frau nicht. Ein Arzt und die Sanitäter kümmerten sich um sie.
Das Zimmer war groß und in der Mitte der Wand stand ein Bett. Die Rotblonde junge Frau lag in dem Bett und eine Krankenschwester saß auf einem Stuhl neben dem Bett. Ein Monitor zeigte den Herzschlag und den Puls an. Über einen Tropf bekam die Frau Flüssigkeit mit Medikamenten. Langsam wurde die junge Frau wach und ihre Augenlider bewegten sich. Die Krankenschwester verließ kurz da Zimmer und kam mit dem Stationsarzt zurück.
„Hallo Frau Tanner, hören sie mich“, fragte der Arzt, „öffnen Sie bitte die Augen und schauen mich an!“
Langsam öffneten sich die Augen von Frau Tanner.
„Wo bin ich?“, fragte Frau Tanner.
„Sie sind im Klinikum Bremen und ich bin Dr. Phong, ihr behandelnder Arzt. Können Sie mir ihren vollständigen Namen sagen?“, fragte Dr. Phong.
„Isabella Tanner, wie komme ich hier her. Ich wohne in Cuxhaven“, fragte Isabelle.
„Sie sind in einem Laderaum des Frachters Engelbert, der Führerlos in der Nordsee bei Helgoland Düne trieb, gefunden worden. Wie kamen sie dorthin?“, fragte Dr. Phong.
„Ich weiß es nicht. Mit meiner Schwester und einer Freundin waren wir auf dem Hafenfest in Cuxhaven. Wir haben getanzt und ein paar Cocktails getrunken. Gegen 03:00 Uhr ist meine Schwester und die Freundin noch Hause gefahren. Ich blieb mit einem jungen Mann noch um zu tanzen. Das haben wir gemacht und er ist mit mir in ein Taxi gestiegen, um mich nach Hause zu fahren. Danach weiß ich nichts mehr“, antwortete Isabelle, „Ich kann mich nicht erinnern. Alles leer im Kopf, wie ein richtiger Blackout.“
„Das ist kein Wunder, sie haben eine Dosis KO-Tropfen im Blut gehabt, die ausgereicht hätte, um einen Löwen in den Tiefschlaf zu legen. Sie haben Glück gehabt, das man sie rechtzeitig gefunden hat", antwortete Dr. Phong.