Die Sonne schwebte in feinstem Rot über schneeweißen Wolken und färbte sie mit einem zarten Kuss in rosenrot. Wie schön es doch wäre darüber zu fliegen! Eine Welt aus Zuckerwatte! Das dachte sich das Sternschnuppenkind als es über die Erde flog. Sein Schweif zog Bahnen aus Sternenglanz. Menschen die ihn erblickten, schlossen die Augen und wünschten sich etwas. Es wurde wahr.
Ein Kind wünschte sich den Schnee zurück, den sein Großvater so liebte. Es wurde wahr.
Eine Frau wünschte sich, Gesundheit für ihr krankes Kind. Es wurde wahr.
Ein Mann wünschte sich, dass seine liebsten den Krieg überlebt hatten. Es wurde wahr.
Jeder Wunsch der eine Sternschnuppe erreicht, wird wahr, die Booten fliegen auf und erwärmen ihr Herz bis sie vor lauter Wärme verglühen. Das Sternschnuppenkind spürte die Wärme und was sich gewiss was passieren würde. Tränen aus Sternenstaub entglitten ihm, denn sein ganzes Leben wurde mit ihm nur schönes gewünscht. Der Schweif wurde farbenfroher als bei jeder anderen Sternschnuppe. Die Welt sie musste großartig sein!
"Ich wünschte, ich könnte darüber fliegen und die Welt sehen!", sagte es.
Mit diesen Worten verglühte die Sternschnuppe und zerbrach die Wolkenschicht.
Tränen entglitten einem Vogel, groß und elegant. Als er die Wolken durchbrach, hatte er ihre weiße Farbe angenommen. Noch immer entglitten ihm Tränen und er wagte es die Augen zu öffnen. Er erblickte die Welt in schönstem Glanz und fand sich als Kranich wiedergeboren. Als die Sonne das wunder sah, gab sie dem Kranich einen Kuss auf die Stirn, so erhielt der Mandschurenkranich seine rote Federhaube. Sie wünschte der Sternschnuppe, dem Kranich, viel Glück und so flog er davon. Da berührte ihn die Nacht an den Federn und manche davon wurden schwarz: "Ich werde immer bei dir sein."
Und so endet die Geschichte von der Sternschnuppe, die ein Kranich wurde. Es heißt, dass sie noch heute den Himmel sucht und mit allen Gestirnen Freundschaft pflegt und sie einem reinen Herzen auch gerne einen Wunsch erfüllt...
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12.10.2020 © Felix Hartmann