Nachgeschrieben am: 08.08.2020
Von: 17:20 bis 17:50 Uhr
Die Monate waren ins Land geschritten und Ran fühlte sich ein wenig einsam. Sie war meist allein zuhause, da ihr Freund meist bis spät abends arbeitete. Ihre Freundin Aoko und deren Partner Kaito, mit denen sie hätte Zeit verbringen können, hatten diese leider nicht mehr. Die beiden waren seit einigen Wochen bereits Eltern geworden und hatten mit ihrer kleinen Tochter alle Hände voll zu tun. Ran telefonierte zwar mehrmals die Woche mit Aoko, doch es war einfach nicht dasselbe. Die werdende Mutter strich sich eine Träne aus den Augenwinkeln und biss sich jedes Mal auf die Zunge, wenn sie gefragt wurde, ob alles okay war. Sie wollte nunmal niemandem zur Last fallen und fraß den ganzen Kummer in sich hinein.
Eines Tages kam die mittlerweile Hochschwangere vom einkaufen und dem Treffen mit ihrer Mutter zurück und erwartete, das Haus wie immer leer vorzufinden. Doch beim aufschließen der Türe stockte sie. Ran war sich sicher, zwei Mal abgeschlossen zu haben... Jedoch war nur ein Mal abgeschlossen gewesen. "Jetzt werde ich schon paranoid... Oder Shinichis Scharfsinn färbt auf mich ab.", dachte sie, doch schaute sich nervös um. Es waren keine Spuren eines Einbruchs zu sehen.
"Auch so, welcher Einbrecher schließt schon wieder ab, wenn er fertig ist.", murmelte Ran und schüttelte den Kopf.+
Es sei denn, er versteckt sich im Haus..., dachte sie dann.
Mit einem mulmigen Gefühl überlegte die Schwangere, die Polizei zu rufen. Doch dann kam ihr der Zufall zuhilfe. Ihr Freund Shinichi bog um die Ecke und schloss das Tor zu seinem Anwesen auf. Erleichtert darüber ließ sie die Einkäufe stehen und machte auf dem Absatz kehrt, um in seine sicheren Arme zu eilen.
"Gott sei Dank bist du hier, Shinichi.", sagte sie leise und schniefte.
"Was ist denn los, Ran?", fragte ihr Freund erschrocken und ließ den Blick zum Eingang und über den Garten schweifen. Er konnte jedoch auch nichts ungewöhnliches entdecken.
"Ach, wahrscheinlich werde ich nur paranoid...", meinte Ran peinlich berührt als sie ihm geschildert hatte, wie sie das Haus vorgefunden hatte.
"Das glaube ich nicht. Ich gehe vor und schaue nach, was los ist, okay?" Shinichis Misstrauen war geweckt und er wollte nun herausfinden, was los war.
"Pass auf dich auf...", bat ihn Ran.
Doch die werdende Mutter war neugierig und folgte ihrem Freund leise mit etwas Abstand.
Als Shinichi das Kinderzimmer betrat, erstarrte er und gab einen erschrockenen Laut von sich. Ran eilte so schnell sie konnte zu ihm und staunte ebenfalls.
Das Zimmer war in einem hellen Blau gestrichen worden und bunte Girlanden hingen von der Decke. Ein Babybett stand im Raum, sowie Schränke und Regale voller Babybedarf und Plüschtieren.
"Was...?", fragte Ran und konnte kaum fassen, was sie da sah.
Im Raum standen Aoko und Kaito, die wohl gerade erst fertig geworden waren.
"Tadaaa!", rief Kaito fröhlich und hielt seine schlafende Tochter im Arm.
"Gefällt es euch?", fügte Aoko hinzu und blickte in die Gesichter der sprachlosen, werdenden Eltern.
"Das ist..."
"...Wahnsinn!", ergänzte Shinichi.
"Vielen, vielen Dank!", rief Ran und konnte ihre Tränen nun nicht mehr zurückhalten. Sie umarmte weinend vor Freude und Dankbarkeit ihre Freundin.
"Dann feiern wir jetzt eine Babyparty!", rief Kaito ausgelassen.
Die vier Freunde feierten ausgelassen und Ran bekam weitere Geschenke für sie und ihr Baby. Die Freunde spielten passende Spiele und redeten, was seit langem nötig gewesen war. Himari meldete sich zwischendurch, konnte jedoch von ihrem Vater schnell beruhigt werden.
"Ihr bekommt also einen Sohn?", fragte Kaito neugierig. Er kannte die Antwort jedoch bereits.
"Richtig, und bald ist es soweit." Lächelnd strich Ran über ihren Bauch und Shinichi legte einen Arm um sie.
"Wir danken euch.", sprachen beide gleichzeitig.