Ich schaute in den Spiegel der Wahrheit. Eigentlich hatte ich gehofft mein Gesicht zu sehen, aber ich sah nur eine wilde Katze, die mich bedrohte und und mit der Tatze nach mir schlug.
Die Frage durchströmte meinen Geist. "Bin ich ein Raubtier, bin ich eine ungezähmte Bestie - nur weil ich meine Meinung sage? Steht es einer Frau heutzutage nicht auch zu ihre Meinung zu sagen?" Drugal, der Druide neben mit schüttelte den Kopf. "Prinzessin Avalina, ihr habt ein reines Herz, aber der Spiegel bildet nur eure negative Seite ab. Jeder konnte hören, dass ihr mutig für die Rechte des Volkes eingetreten seid. Sicher, Prinzessin, ihr hättet nettere Worte wählen können - aber es hat euren zukünftigen Mann erbost. Genau deshalb führte ich euch vor diesen magischen Spiegel. Nun liegt es an Euch, welche Worte ich dem Prinzen sage."
Avalina drehte sich von dem Spiegel ab und schaute zu dem Druiden. "Was würdet ihr ohne meine Einflussnahme sagen? Und, könnte ich euch überhaupt beeinflussen?"
Der Druide stützte sein Kinn in seine Hand. "Sagen wir es so. Ihr sollt den Prinzen heiraten, weil Euer Vater es wünscht. Eure Sterne stehen in dieser Beziehung nicht gut. Der Prinz ist nicht der Mann, der an Eurer Seite stehen sollte. Daher tendiere ich zu volgender Aussage. Euer Herz ist rein, aber die Sterne wünschen nicht diese Verbindung. Ich kenne ihn und Euch schon so lange, dass ich weiß, dass er ein fauler Feigling ist und Ihr stärker als der Prinz seid. Ich spreche auch mit Eurem Vater, denn die Sterne verrieten mir, dass sich ein kühner Mann finden wird, wenn er noch ein wenige mehr Geduld zeigt."
Avalina schaute zu dem Druiden. "Das wäre mein Wunsch." Der Druide schmunzelte. "Schaut in den Spiegel, so gefallt ihr euch sicher besser."
Avalina schaute in den Spiegel und sah jetzt sich.