Jedes Jahr, nur wenige Tage vor Halloween, gab es im Umkreis von Kilometern keinen einzigen Kürbis zu kaufen.
Und nein, es gab kein großes Kürbissuppe wettkochen.
Jedes einzelnen Haus schnitzte die Tage vor Halloween ihre Kürbisse in schreckliche Grimassen. Kein einziges Haus blieb kürbislos.
Kein einziges Haus? Doch. Ein einsames Haus am Rand des Dorfes war ohne einen Kürbis.
Die Bewohner dieses Hauses sahen es nicht ein, die jährliche Steuer von einem geschnitzten Kürbis an die Monster der Nacht zu zahlen.
„Wenn sie geschnitzte Kürbisse wollten, sollten sie die selber machen”, meckerte der Hausherr.
”Ich mach mir doch nicht die Mühe, nur um Nichts davon zu haben!” entschied seine Frau.
Ihr kleiner Sohn jedoch fürchtete sich vor den Monstern.
„Ohne den Kürbis werden sie kommen und uns alle in ihre Welt bringen. Ich will nicht auf ewig in der Nacht bleiben! ”
So zog der Junge los, um an einen Kürbis zu kommen. Doch als er am Ende des Tages heimkehrte, hatte er nicht einmal einen kleinen Kürbis finden können. Dabei war Morgen schon Halloween!
Die ganze Nacht über wälzte sich der Junge im Bett umher. Wie sollte er schlafen, wenn er die Steuer nicht erfüllen konnte?
Doch gerade als die Sonne aufging, hatte er einen Geistesblitz: wenn er keinen Kürbis finden konnte, dann musste er etwas anderes für die Monster schnitzen.
So kam es, dass am Abend, nur wenige Minuten bevor die Monster unsere Welt betreten würden, der Junge seinen Zoll vor seine Tür legte. Eine kleine, geschnitzte Rübe ruhte vor seiner Zimmertür und er hoffte, dass es den Monstern reichen würde.
Die ganze Nacht saß er in Decken gehüllt auf seinem Bett und lauschte der Nacht.
Und als die Sonne durch sein Fenster schien und das Verschwinden der Monster ankündigte, brach er in Tränen aus. Seine Rübe war genug gewesen, nun wird alles gut werden.