„Gehe nicht Nachts raus, sonst holen dich die Drachen!“
„Verschließe deine Fenster und Türen, sonst holen dich die Drachen!“
„Gehe nicht zu den Bergen, sonst holen dich die Drachen!“
„Achte auf deine Kinder, sonst holen sie die Drachen!“
„Verstecke dein Gold, sonst holen es die Drachen!“
„Ich hatte doch ...“
Er suchte durch seine Tasche.
„Wo habe ich die den gelassen?“
Er klopfte auf seine Jackentaschen. Er schüttelte den Kopf und wühlte weiter durch seine Tasche.
Aus seinem Augenwinkel sah er etwas Glänzendes über den Marktplatz huschen.
War das etwa?
Er eilte hinterher.
Die Jagd führte ihn quer über den Marktplatz und anschließend durch dutzende kleine Gassen, immer dem Dieb hinterher. Noch hatte er nicht mehr gesehen, als das Glänzen der Halskette und des matten Glassteines, der diese schmückte.
Er sollte nur das Geschenk der Angebeteten seines Auftraggebers überreichen, stattdessen eilte er nun durch die schmutzigen Gassen der Stadt. So hatte er sich seinen Tag nicht vorgestellt.
Schließlich lief der Dieb in eine Sackgasse.
„Jetzt hab ich dich!“ freute er sich und trat die letzten Schritte um die Ecke.
Erschrocken zuckte er zurück. Dunkelblaue Schuppen hatten ihm entgegen geglänzt.
Oh Gott! Ein Drache? Nein, das kann nicht sein.
Er nahm seinen ganzen Mut zusammen und ging wieder um die Ecke.
Wie versteinert blieb er stehen.
„Du bist...“
Vor ihm saß ein Drache. Ein Drache mit dunkelblauen Schuppen. Ein Drache mit der gestohlenen Halskette.
„so klein?“
Ein Drache, kaum größer als eine Katze.