„Die Sitzung ist eröffnet!“
Max Stimme schallte durch den Raum und dreizehn Köpfe schnellten zu ihm. Mit leichtem Gemurmel suchten sich die Ratsmitglieder ihre Plätze und ließen sich auf ihren Fellen nieder.
„Möge Luna über diese Versammlung wachen.
Nun, zum Ablauf. Der Diplomat der Vampire wird heute zu uns sprechen. Die Seinen haben ihn geschickt, die Blutverträge neu zu verhandeln.
Anschließend unterbreiten uns das Nachtschattenrudel und das Wolfswurzrudel ihren Gesetzesentwurf zu der Handhabung der Neumondrituale am Großen See.
Gibt es Einspruch?“
Stille. Keiner der Werwölfe rührte sich.
„Vampir Sanguini. Die Bühne ist die Ihre.“
Max trat zurück an den Rand des Raumes, als der Vampir vor trat.
Er öffnete seinen Mund, die vier spitzen Eckzähne glänzten, und die Türen zum Saal flogen auf.
Eine Horde Halblinge stürmte in den Saal.
„Nieder mit dem Patriarchat!“
„Für die Freiheit!“
„Anarchie!“
Es war kaum etwas zu hören über das Gebrüll der Halblinge. Die Werwölfe, von empfindlichen Ohren geplagt, lagen winselnd am Boden.
Sanguini sah sich seufzend um. Dass gerade er zu den Werwölfen geschickt wurde, war eine Beleidigung von seinem Nest. Aber jetzt, umzingelt von einer Horde Halblinge, konnte er sich rächen. Sein Nest musste ihm volle Macht über Verträge geben, damit sie ihn losschicken konnten. Das war ihr Fehler.
„Entschuldigung!“ rief er. „Ihr müsst ein wenig lauter sprechen. Ich höre nicht mehr so gut. Ihr sagtet, ihr wollt nie mit dem Papst tanzen?“
Die Halblinge sahen ihn verdutzt an.
„Nein!“ rief einer, lauter als zuvor. „Wir sind gegen das Patriarchat!“
„Ihr wollt mit Patrik einen Vertrag? Ich wusste nicht, dass mein Nest solch gute Beziehungen mit eurer Horde führt. Das lässt sich einrichten!“
Ein Grinsen schlich sich über Sanguinis Lippen, bevor er seine Gesichtszüge wieder glättete.