Du zappelst, aber du kannst dich nicht losreißen.
"Gib all dein Gold her!", verlangt der eine Mann und hält dich noch fester.
"Alles? Habt ihr denn so viele Taschen dabei?", fragt das Mädchen unbekümmert. Sie schlendert in ihr Schlafzimmer.
Du schluckst. Dass du auch immer so ein Pech haben musst! Jetzt bist du auch noch mit den beiden Einbrechern alleine. Sogar der Affe und das Pferd sind lieber abgehauen.
Als Geräusche von der Terrasse her erklingen, werden die Räuber nervös.
"Ist da jemand?", flüstert einer.
"Oh, das ist nur der Onkel!", kommt die Mädchenstimme aus dem Schlafzimmer.
"Ihr Onkel?", fragt einer der Männer und sieht seinen Komplizen an. "Ich dachte, sie wohnt allein!"
"Das dachte ich doch auch!", fährt der andere auf. Sie ziehen dich zur Tür, um diese von Innen zuzuhalten. Die Schritte klappern über das Holz der Veranda. Du rollst mit den Augen. Hören die Männer wirklich nicht, dass das Pferdehufe sind? Vielleicht steckst du doch nicht so sehr in Schwierigkeiten, wie du dachtest.
"Herr Nielson müsste auch gleich da sein!", ruft das Mädchen den Räubern zu. Die wirbeln herum und starren die Tür an wie ein Monster. So siehst nur du, wie das Mädchen mit zwei kleinen Beuteln aus dem Schlafzimmer kommt.
"Hier, das müsste reichen!", sagt sie und erschreckt die Männer damit zu Tode. Zitternd nehmen sie die Säckchen entgegen.
Das Mädchen nimmt jeden von ihnen mit einer Hand hoch. Die beiden verfallen in eine Schockstarre wie zwei kleine Kätzchen. Auch du starrst das Mädchen an, dass den beiden Räubern noch die Hand gibt.
"Tschüss! Kommt doch mal wieder vorbei! Ihr seid nett."
"Ja", sagen die Räuber überrumpelt. Dann drehen sie sich um und treten die Flucht an.
Ihr brecht in Gelächter aus.
Du bleibst noch eine ganze Weile. Kapitel 406: