Eine derartige Bombe lässt sich natürlich nicht einfach so bauen, es braucht eine Vorgeschichte mit einem überdrehten Kreaich, einem Symbiwirt der einen Hang hat Bugs anzuziehen, eine ganz blöde Frage und VOR ALLEM das Unvermögen zu Erkennen, dass man eine Bombe baut...
Es war an einem sonnenschweren Julitag, als der flauschige Meisterbelloge sich dem Flauschkalender widmete und seine Funktionsweise versucht zu ergründen. Schwalben zogen durch die Straßen und die Luft schien im Ruf der Zikaden zu verglühen. So war es wahrlich brütend warm, aber eine fast schon heilige Stille hatte sich über den Schreibenden gelegt, der eifrig die alten Pergamente wälzte, um zu begreifen, wie die Zeit sich verhält, wenn sie nur flauschig zu betrachten sei.
Plötzlich schleuderte es die Tür auf, dass sie fast aus ihren Angeln flog.
"FELIX!", Bella hatte ihre Kopfhörer auf und hörte offenbar die Ärzte in einer Lautstärke, welche selbst die Toten, zu den Lebenden zurückbefördert hätte.
"Ja?", der flauschige Bellologe, war über die Dissonanz zwischen sanftem Flötenspiel und einem lauten UNROCKBAR! Irritiert, aber was sollte man bei einem überdrehten Kreaich wie diesem erwarten.
"FELIX!"
"Das hatten wir schon."
"Ah ja.", das Kreaich richtete seine Brille und schwebte zum Schreibtischgefüge (es sind zwei Schreibtische und ein Glastisch) und klatschte eine Kritzelei auf den Hauptschreibtisch. Der flauschige Bellologe hob die Augenbraue, ihm schwante übles.
"Schneiderst du mir so ein Flauschkostüm?", fragte der Poltergeist in der flauschigsten und zuckersüßesten Stimme, welche von einem erneuten UNROCKBAR, zerrissen wurde.
"Ich bin gerade beschäftigt, aber später gerne."
"Später?", die Brillenträgerin wirkte enttäuscht. "Womit bist du denn gerade beschäftigt?", vielleicht war es ja nicht so relevant und Bella hätte mit ihren Kreaichkräften den Flauschigen überzeugen können, dass ihr Symbiwirt sofort ein Flauschkostüm schneidern würde.
"Ich bastel’ gerade am Flauschkalender, er besteht aus Edelsteinen und flauschigen Wesen, aber auch dem Antiflausch. Er ist eine wichtige Grundlage für die Große Fiebel (ist noch der Arbeitsname ^^")."
Bella studierte die Zahlen ganz genau, rasch flogen ihre Augen über das Papier bis sie zum Ende des selbigen gelangte.
"Sehr sauber. Keine Übertragungsfehler.", sie nickte, "Gefällt mir. Wo ist der Rest?"
"Wie, Rest?"
"Naja, hier steht doch, dass das ganze Kalendersystem so zum Beginn des Universums angefangen hat. Ich meine, was war, dann das Jahr 10.133?"
"Das ist ein Antiflauschbärjahr,"
"Und das Jahr 486.948 v. Chr.?"
"Ähhh keine Ahnung." [Jahr des Amethyst-Krokodils (Federohr)]
"Und das Jahr 1.000.000 v. Chr.?"
"Ähhh keine Ahnung." [Jahr des Rubin-Krokodils (Federohr)]
Bella zog eine Schnute und schien wie der Nüpf zu blicken. Ich dachte, du wolltest das als wichtige Basis für die Große Fiebel verwenden?
"Ja schon."
"Dann braucht es auch Epochen! Kein großes Geschichtsbuch ohne Epochen!"
"Das ist eine Religion!"
"Keine große Religion ohne Epochen!"
"Zyklische?"
"Du fragst doch nur, um dir Arbeit zu ersparen, nein, nein. Nimm dir den Random number generator und würfel die Epochengrößen aus."
"Dann würden aber die Epochen nicht zwingend mit einem Zyklusbeginn starten oder enden."
In diesem Moment schienen Teufelshörner Bellas Haupt zu entwachsen und ein diabolisches Lächeln zuckte über ihre Lippen. "Dann bist du wohl gezwungen, alles durchzugehen?"
"Jaanein, Nein! NEIN!", Felix versuchte den Gedanken mit meditativem Abwehrschreien zu vertreiben. Bella wechselte ihre teufliche Form und versuchte es, noch viel teuflischer, mit einem Engelsblick (und heiligem Schein) Felix doch noch die Idee schmackhaft zu machen.
Doch der Bellologe blieb eisern, zumindest vorerst. So legte Bella die Idee neben den Stapel Pergament, gut sichtbar hin und entschwand, mit "Dem Lied vom Scheitern" auf den Ohren und versuchte in ihrem Zimmer sieberlei Reagenzien zu mischen, was natürlich nicht von Erfolg gekrönt war und wie so oft führte das Gemisch zu einer, laut knallenden Explosion. Diese war so intensiv, dass sie die Papiere und Pergamente des flauschigen Meisterbellologen von dessen Tisch auf den Boden fegte. Sodass die kleine Idee funkelnder strahlen konnte, als je zuvor. Kreative Funken flackerten in der kleinen Perle, die ein Hauch von Mysterium und Neugierde besaß. Immer wieder lurkte der flauschige Meisterbellologe zu ihr. Bella hatte schon einen Punkt getroffen, wenn er den Flauschbärenkalender ganz verstehen wollte, musste er, bis zu dessen Wurzel gelangen. Dass Epochen auswürfeln, köderte seine Spielkindseite. Das Lurken wechselte immer mehr in ein Anstarren der kleinen Perle. Scheinbar lagen in ihr viele bunte Drähte. Drähte? Nein, er musste sich irren, das waren Fäden, die irgendwann zu Handlungen gereifen würden. Ein großes Flauschversum, in dem keine Frage, und sei die Jahreszahl noch so weit entfernt, unbeantwortet blieb. Der Flauschige pfiff, langsam gefiel ihm die Idee wirklich gut, was sollte schon passieren?
Also zog er die Feder und tränkte das Papier mit magischen Runen und Zeichen, um immer weiter durch die Zeit zu reisen. Jahr um Jahr, Jahrhundert um Jahrhundert, bis er die erste Millionen Jahre erreicht hatte. Es war noch ein weiter Weg, aber er wollte schon die ersten Epochen kennenlernen und begann mit Würfeln aller Art Zahlen zu würfeln, er hatte dabei wohl auch den Glitchcube geworfen, irgendwie reagierte die Idee und ihr blauer Faden schien chaotisch wild aufzuleuchten. Was das wohl zu bedeuten hatte? Das würde sich sicher noch zeigen...
Der flauschige Bellologe setzte sich daran und lies seine zu Pergament gebrachten Kalenderseiten veröffentlichen. Immer mehr begannen die Fäden aufzuleuchten, wild flackernd oder konstant, wie der rote Faden. Das Mysterium würde sich sicher bald lüften. Seltsamerweise öffnete sich die Flausch-Chroniken immer schwieriger, als seien die Seiten verklebt oder gar aus Eisen geschmiedet worden. Je mehr der Flauschige an den schweren Seiten arbeitete, je bunter leuchtete die Idee auf. Was nur dazu führte, dass der lichtsensitive und farbenliebende Felix weiter durch die Zeit reiste, um die Geschichte der Flauschigen und Unflauschigen Zeiten zu ergründen. Der Schein der Fädendrähte wurde immer stärker, er materialisierte sich und zerbrach die unschuldig wirkende Hülle der kleinen Ideenperle. Irritiert und fassungslos starrte der Meisterbelloge auf die Scherben der Kugel aus der ein fieser Buggo hüpfte und sich in die Flausch-Chroniken hineinfraß und so durch Belletristica rotierte. Wie hatte nur aus einer Idee ein Buggo entspringen können?
Derweil eilten die Feen und Ben herbei, um dem garstigen Biest den gar auszumachen. Das befallene Buch mussten sie in Quarantäne stellen, denn das zähe Vieh, dachte erst gar nicht, dass Buch zu verlassen, welches ihm seine Kräfte gab.
"Was zum Flausch?", entglitt es dem Meister, der nun die Scherben der Ideenperle betrachtet. "Ich habe einen Bug erschaffen."