Den Rest des Tages war ich wie in Trance und konnte es nicht glauben, dass ich tatsächlich zugestimmt hatte.
Das änderte sich auch nicht als ich im Meeting saß.
Seit meinem Umzug vor einem halben Jahr hatte ich vor 2 Wochen endlich einen Job beim Großunternehmen Phönix als Kauffrau für Bürokommunikation erhalten, und dieser Job machte mir wirklich einen Heiden Spaß aber heute war ich definitiv nicht bei der Sache.
Kunde um Kunde rief bei mir in der Abteilung an und jedes mal nahm mir meine Kollegin Karla, die ich noch von meiner Berufsschulzeit kannte, das Telefon vom Ohr um den Kunden zufrieden zu stellen.
Mein Kopf spielte immer und immer wieder das Szenario von heute morgen ab.
„Kida, kannst du mir jetzt mal verraten was heute mit dir los ist?“ fragte Karla leicht genervt nach als Sie das Telefon von mir in die Station stellte.
„Weiß auch nicht“
„Ok, mal abgesehen davon dass ich echt gerne Telefoniere und nichts dagegen habe deine Gespräche auch zu übernehmen. Solltest du vielleicht wissen das man merkt dass du eine schlechte Lügnerin bist also hau raus was ist los bei dir ?“
Vor lauter Scharm wurden meinen Wangen vermutlich knallrot denn ich spürte wie Sie immer wärmer wurden.
Mein Herz zog sich zusammen aber dennoch erzählte ich Ihr von Alex.
„Das ist doch fantastisch“
„Fantastisch? Wo soll das Fantastisch sein? Ich werde vermutlich einfach nicht hingehen“ erwiderte ich, nachdem Sie förmlich in die Luft gesprungen war und sich gleich die schönsten Happend Storys überlegte.
„Oh nein, ganz sicherlich nicht du gehst morgen da hin und wenn ich dich hin schleifen muss. Hör auf immer alles mit den Erfahrungen mit James zu vergleichen und dich sofort zu verschließen.“
„Du hast gut reden Karla, du bist seit 6 Jahren glücklich mit deiner Frau verheiratet ihr habt alles geschafft was Ihr erreichen wolltet und ich hab alles für diesen Mann getan und dennoch ist er mit meiner Schwester durchgebrannt.“
Karla stellte sich hinter mich, legte Ihre Arme auf meine Schultern und flüsterte :“ Dennoch bist du die bessere Partie, geb ihm wenigstens eine Chance“
„Du hast ja Recht“
„Natürlich hab ich das“ wir fingen beide an zu lachen, was vermutlich die Aufmerksamkeit der anderen im Büro auf uns zog denn gefühlt 100 Augenpaare starrten uns an.
„Habt Ihr denn alle nichts zu tun?“ lies Karla von sich.
Genau so wie damals, konnte Ihr niemand etwas verbieten oder schlecht reden. Sie machte immer genau das was Ihr gerade in den Sinn kam und worauf Sie Lust hatte.
Der Rest des Tages lief ruhig und entspannt weiter, viel entspannter ich konnte mich wieder auf meine Arbeit konzentrieren und umso mehr Karla mir ins Gewissen einredete umso mehr freute ich mich auf das Morgige Treffen.
Kurz vor Feierabend war ich alleine im Büro um noch einiges Nachzutragen als mein Chef auf mich zukam.
Zugegeben er war ein Augenschmaus, sein Körper entsprach dem eines Models, seine kristallblauen Augen strahlten eine solche Lebensfreude aus das es Ihn mit einem mal sofort sympathisch machte.
Seine braunen Harre schmeichelten seinem markanten Gesicht, egal wo man hin sah man würde einfach keine Stelle finden die nicht perfekt an Ihm aussah.
„Schön dass ich Sie noch treffe Kida, ich weiß es ist recht kurzfristig aber ich bräuchte bis morgen noch eine Steuererklärung unseres Unternehmens von Ihnen. Ist dies ein Problem für Sie?“
Am liebsten hätte ich geschrien Ja es ist ein Problem, denken Sie denn ich nehme gerne Arbeit mit nachhause aber da ich noch der Probezeit war blieb mir nichts anderes übrig als zu antworten :“ Nein auf keinen Fall, ich mach Sie Ihnen bis morgen fertig.“
„Vielen Dank, ich wusste ich kann mich auf Sie verlassen.“
Auf dem Nachhauseweg telefonierte ich mit Karla, Sie lief für gewöhnlich mit mir zusammen nachhause aber heute kam ein entfernter Verwandter zu Ihr zum jährlichen Familienessen weshalb Sie schon 2 Stunden vor Arbeitsschluss gegangen war.
Nachdem Sie mitbekommen hatte, dass ich mal wieder nicht ablehnen konnte durfte ich mir anhören dass ich nur für die Arbeit leben würde.
"Du musst auch endlich mal lernen Nein zu sagen. Er hätte die Steuererklärung auch heute morgen von dir verlangen können" durfte ich mir immer wieder anhören.
Zuhause angekommen setze ich mich auch sofort dran die Steuerklärung fertig zu machen, auch wenn meine Gedanken nur bei Alex waren. Mir ging sein Anblick nicht mehr aus dem Kopf, ich ertappte mich bis spät in die Nacht dabei wie ich immer wieder grinsen musste wenn mein Kopf das Szenario von heute morgen abspielte.