"Ich finde wir haben ne Menge gemeinsam."
"Meinst du? Also abgesehen davon das wir in diesem Drecksloch leben?"
"Ja. Wir beide wollten anfangs so sein wie andere es von uns verlangten. Wir wollten einen Sinn in unserem Leben haben. Doch irgendwann klopfte die brutale Realität an unsere Tür und wir beschlossen ab jetzt nur noch für uns selbst zu leben."
"Aber du lebst nicht für dich selbst. Du lässt dich misshandeln, erniedrigen und seelisch verstümmeln um Chuck zu gefallen. Nur um Teil dieser verkorksten, ekligen Gemeinde zu werden."
"Da merkt man du kennst mich noch nicht so gut. Anders als andere Menschen liebe ich Folter. Ich liebe es als Nutztier betrachtet zu werden. Woher das kommt weiß ich nicht aber dadurch haben wir wieder was gemeinsam."
"Ich steh nicht auf Schläge so wie du."
"Das meinte ich nicht."
"Was dann?"
"Ich bin mehr Goblin als Mensch und du mehr Mensch als Goblin. Wir sind dazu verdammt anders als unsere Rasse zu sein und von ihnen verstoßen zu werden. Deshalb kann ich ganz gut nach empfinden wie du dich im Moment fühlst. Denn auch wenn ich mehr Monster als Mensch bin empfinde ich noch eine gewisse Empathie. Zumindest für die Personen die mir nahe stehen."
"Wir kennen uns doch kaum. Ich hab dir gelegentlich Essen an deine Zelle gebracht."
"Für mich braucht es keine bestimmte Dauer der Zeit oder einen Grund um jemanden zu mögen. Man muss weder nett sein, noch mir Komplimente machen. Es reicht ein kurzer Blick in die Augen um zu verstehen wie diese Person wirklich ist. Zumindest reicht es mir. Und deine Augen Madame hab ich oft genug gesehen."
"Für einen Menschen bist du wirklich sonderbar. Aber gut. Du darfst."
"Ich darf was?"
"Mir beim stricken helfen. Das wolltest du doch."
"Jetzt kannst du also schon meine Gedanken lesen. Gut, wo ist die Nadel?"
"In deinem Oberschenkel."
"Oh hab ich gar nicht bemerkt."
"Schmerzen scheinst du anscheinend nicht wahrzunehmen. Liegt das an Chuck?"
"Ne. Ich habs nur ausgeschaltet. Soll ich sie wieder einschalten?"
"Bloß nicht. Du bekommst dann sicher wieder einen Ständer."
"Hahaha. Das ist gut möglich. Mach Platzt. Ich setzt mich zu dir."
Eine Unterhaltung zwischen einer Goblin Frau und einen Menschenjungen, tief im inneren einer Goblin höhle umgeben von rostigen Schwertern und Klamottenfetzen die zuvor den entführten Abenteuern gehörten. Gemeinsam sprachen sie über Vorlieben beim Essen, kostbare Momente oder über die Zukunft die sie sich vorstellten. Ohne zu wissen das sie nur Teil einer Geschichte waren die zwar aufregend und spannend war, dennoch wohl nie ausgesprochen werden wird.