Ich werde hier nicht beschreiben, wie man seine Kundalini erweckt, denn ohne fachkundige Anleitung zur Praxis und ausreichende Vorbereitung kann eine Erweckung sehr zerstörerisch auf Körper und Psyche wirken. Dass ich es gänzlich ohne Anleitung und spontan konnte, ist lediglich dem Umstand zu verdanken, dass Kundalini bereits seit undenklichen Zeiten zu mir gehört und fester Bestandteil meines innersten Wesens geworden ist.
Eine einmal erweckte Kundalini lässt sich in aller Regel nicht mehr ins Basis-Chakra "zurückstopfen". Ist das "Siegel" einmal gebrochen, muss man fortan mit der Kundalini und ihren Auswirkungen leben.
Und sollten sie sich fragen, ob sie für eine Kundalini-Erweckung bereit sind, werfen sie als erstes einen achtsamen Blick auf ihre Sexualität. Können sie über längere Zeit enthaltsam leben, ohne dass sich "feuchte Träume" oder ernste seelische Verstimmungen einstellen, könnten sie bereit sein (Das Thema Asexualität muss ich hier aus Mangel an eigener Kenntnis aus-klammern). Wenn nicht - Finger weg! Dann ist das einfach nicht ihr Weg.
Die Kundalini kann erst aufsteigen, wenn man ohne größere Probleme eine gewisse sexuelle Grundspannung im Körper halten kann, ähnlich Dampf, dessen Druck im erwärmten, aber verschlossenen Gefäß kontinuierlich ansteigt und der schließlich aus dem Überdruckventil entweicht (nur lässt sich dieses Ventil nicht mehr schließen, wenn es einmal geöffnet wurde). Darum ist eine zumindest zeitweise Enthaltsamkeit am Beginn dieses Weges unerlässlich.
Erste Anzeichen einer Erweckung sind stark kribbelnde Energieströme, die vom Basischakra aus entlang der Wirbelsäule aufsteigen. Das haben wir alle schon einmal in milder Form erlebt. Bei einer Erweckung von Kundalini sind diese Ströme aber um ein Vielfaches intensiver, fühlen sich - gerade am Beginn - glühend heiß und zugleich eisig kalt an. Diese beiden Empfindungen treten immer zugleich auf, allerdings wechselt von Fall zu Fall ihre Gewichtung.
Hat die Kundalini eine gewisse Intensität erreicht, treten sehr euphorische Gefühle auf (Ich vermute mal ein Mediziner würde eine heftige Endorphin-Ausschüttung diagnostizieren), die sich bis zu Gefühlen extremer Gottes-nähe steigern können. Und hierin liegt auch zugleich eine Gefahr! Nämlich sich in diesen Gefühlen verlieren zu wollen und dabei die gerade für einen spirituellen Weg so unerlässliche Bodenhaftung zu verlieren. Oder aber es mit dem Üben zu übertreiben, um diese Gefühle wieder und wieder zu erleben und dabei seine Nerven regelrecht zu "verbrennen"!