Das Morgenlicht bricht sich in den dichten Blätterdächern des Dschungels, als wir aus einem rastlosen Schlaf erwachen. Die Umgebung ist mit einer friedlichen Stille erfüllt, die nur vom gelegentlichen Zwitschern der Vögel durchbrochen wird. Doch etwas stimmt nicht, eine Unruhe liegt in der Luft, als ich bemerke, dass Peeta nicht neben mir liegt. Die Kühle des Bodens dringt durch den Stoff meiner Kleidung, als ich aufstehe, um ihn zu suchen."Peeta?" rufe ich leise, als ob ich die Natur um mich herum nicht stören will. Keine Antwort. Ein mulmiges Gefühl breitet sich in meiner Magengrube aus, als Finnick und ich uns auf die Suche machen. Wir durchkämmen das Dickicht, rufen seinen Namen, doch die einzige Antwort ist das Echo unserer eigenen Stimmen.
Die Welt um uns scheint sich zu verändern. Die Bäume wirken bedrohlich, die Schatten haben plötzlich eine tiefere Bedeutung. Angst kriecht in meine Gedanken, als ich mir vorstelle, was mit Peeta passiert sein könnte. War er allein auf Erkundung gegangen? Oder hatte das Kapitol seine Finger im Spiel?Mein Herz schlägt schneller, als Finnick eine beruhigende Hand auf meine Schulter legt. "wir werden ihn finden. Mach dir keine Sorgen."Die Worte sind eher für mich als für ihn selbst bestimmt. Wir setzen unsere Suche fort, jeder Schritt wird schwerer, und die Unsicherheit nagt an meinem Verstand. Was, wenn Peeta in eine Falle getappt ist? Was, wenn er sich in Gefahr befindet?Wir kommen an einen kleinen Bach, die Geräusche des plätschernden Wassers wirken beruhigend. Finnick blickt mich ernst an. "wir müssen realistisch sein. In der Arena passieren Dinge, die wir uns nicht vorstellen können. Vielleicht..." Er zögert einen Moment. "Vielleicht ist Peeta nicht mehr am Leben."
Die Worte treffen mich wie ein Peitschenschlag, und ich weigere mich, sie zu akzeptieren. "Nein", flüstere ich, die Stimme gebrochen. "Er kann nicht einfach verschwinden. Wir müssen weiter suchen."Finnick legt seine Hand auf meine Schulter, Mitgefühl in seinen Augen. "Ich verstehe deinen Schmerz. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass das Kapitol uns auseinander treiben will. Wir müssen uns auf das konzentrieren, was wir kontrollieren können."Die Tränen sammeln sich in meinen Augen, doch ich halte sie zurück. "Was sollen wir tun, Finnick? Wie können wir weitergehen, wenn wir nicht wissen, was mit Peeta passiert ist?"Finnick zieht mich in eine Umarmung. "Wir müssen stark sein. Für Peeta und für uns selbst. Auch wenn es schwer ist, müssen wir weitermachen."Die Worte sind wie ein unüberwindbarer Berg vor mir. Peeta mag verschwunden sein, aber das Spiel der Hungerspiele wartet nicht. Unsicherheit umhüllt uns, aber Entschlossenheit treibt uns voran. Wir setzen unseren Weg fort, von der Dunkelheit des Dschungels umgeben, auf der Suche nach Antworten, bereit, die Herausforderungen der Arena anzunehmen.
Die Worte von Finnick hallen in meinen Gedanken wider, während wir tiefer in den undurchdringlichen Dschungel vordringen. Die Luft ist mit einer Mischung aus feuchter Erde, exotischen Pflanzen und dem metallischen Geschmack der Unsicherheit erfüllt. Die dichten Blätter über uns formen ein undurchdringliches Dach, das das Tageslicht in sanfte Lichtflecken verwandelt.Wir durchsuchen jeden Winkel des Dschungels, rufen nach Peeta und lauschen auf jedes Geräusch, das uns einen Hinweis geben könnte. Doch die Stille des Dschungels bleibt unerbittlich, und jede Minute verstärkt die Gewissheit, dass Peeta nicht einfach nur verschwunden ist.In meinem Inneren brodelt eine Mischung aus Wut, Trauer und Entschlossenheit. Peeta ist nicht nur ein Verbündeter; er ist ein Freund, ein Mitstreiter in diesem albtraumhaften Spiel. Wir können ihn nicht aufgeben. Nicht jetzt, nicht in dieser Arena, die schon genug Schmerz und Verlust gebracht hat.
Die Sonne bahnt sich mühsam ihren Weg durch das Blätterdach, als wir an eine Lichtung gelangen. Ein klarer Bach schlängelt sich durch das Grün, und auf einem Felsen am Ufer erkenne ich Spuren von Schlamm, als ob jemand hier vor kurzem vorbeigekommen wäre. Hoffnung keimt in mir auf, und ich folge den Spuren, als plötzlich Finnick hält und mich warnt."Vorsichtig. Das könnte eine Falle sein."Seine Worte reißen mich aus meiner Gedankenwelt, und ich halte inne. Tief atme ich ein, spüre die Spannung in der Luft, während ich mich auf jeden meiner Sinne verlasse. Doch der Dschungel gibt seine Geheimnisse nicht preis, und das Rätsel um Peetas Verschwinden bleibt ungelöst.Wir setzen unsere Suche fort, von der Natur umgeben, die sich auf ihre eigene stumme Weise entfaltet. Es ist, als ob der Dschungel uns beobachtet, uns testet, während wir tiefer in sein Gewirr eindringen. Jeder Schritt wird zu einem Kampf gegen die Unsicherheit, die Angst, die sich langsam in unseren Herzen breitet.
In der Ferne hören wir das Dröhnen von Bomben, ein düsteres Echo der Brutalität der Arena. Der Klang erinnert uns daran, dass die Uhr unablässig tickt, dass jede Sekunde, die wir in der Suche nach Peeta verlieren, uns weiter von der Hoffnung entfernt.Schließlich erreichen wir einen weiteren klaren Bach, dessen Wasser glitzernd im Sonnenlicht tanzt. Doch die Idylle wird jäh unterbrochen, als ich in der Nähe des Ufers ein glänzendes Messer entdecke. Es liegt auf einem Stein, scheinbar unbeachtet von der Zeit."Das ist Peetas Messer", flüstere ich, und ein Schauer durchläuft meinen Körper. "Er war hier."Finnick tritt näher, sein Blick auf das Messer gerichtet. "Aber warum sollte er es hier liegen lassen? Etwas stimmt nicht."Die Worte hängen in der Luft, als wir die Umgebung genauer inspizieren. Plötzlich schrillt ein Schrei durch den Dschungel, ein verzweifelter, erstickter Schrei, der die Vögel aufscheucht und uns innehalten lässt."Peeta!" rufe ich, meine Kehle beinahe erstickt vor Angst. Wir sprinten in die Richtung des Schreis, unsere Herzen hämmern im Gleichtakt mit den rasenden Schritten. Der Dschungel um uns scheint lebendig zu werden, aber nicht mit der Schönheit der Natur, sondern mit der Gefahr, die in jeder Ecke lauert.Plötzlich taucht ein Bild vor uns auf, das mich für einen Moment den Atem anhalten lässt. Peeta wird von einem anderen Tribut gewürgt, seine Hände ringen nach Luft. Der Tribut, ein muskulöser Kerl mit wilden Augen, hat Peeta fest im Griff. Der Kampf ums Überleben entfaltet sich direkt vor uns."Nein!" schreie ich. Peeta kämpft verzweifelt, aber die körperliche Überlegenheit seines Angreifers ist erdrückend.Der Dschungel wird zum Schauplatz eines brutalen Duells, und ich zögere keine Sekunde. Meine Hand umklammert fest den Griff meines Messers, aber der muskulöse Tribut scheint kaum beeindruckt.Inmitten des Chaos ruft Finnick mir zu: "Konzentrier dich auf die Beine! Schwäch ihn!" Seine Worte durchdringen den Lärm des Kampfes, und ich folge seinem Rat. Das Messer zielt nun gezielt auf die Beine des Angreifers. Ein Treffer. Der muskulöse Tribut schwankt, verliert kurzzeitig das Gleichgewicht.In diesem Moment nutzt Peeta seine Chance und wirft sich gegen seinen Angreifer. Das Blatt hat sich gewendet, doch die Gefahr ist noch nicht vorüber.Finnick eilt zu Peeta und hilft ihm auf die Beine. "Danke", keucht Peeta, seine Stimme von Anstrengung gezeichnet. "Ich dachte schon, das war's."
Ich nicke knapp, während mein Blick weiter auf den muskulösen Tribut gerichtet ist, der sich stöhnend auf dem Waldboden windet. "Wir sollten verschwinden, bevor er wieder auf die Beine kommt. Und bevor andere Tributen auf den Lärm aufmerksam werden."Gemeinsam verlassen wir den Ort des Kampfes und ziehen uns weiter in den Dschungel zurück. Die Spannung zwischen uns ist greifbar, denn dieser Vorfall hat uns daran erinnert, wie zerbrechlich das Bündnis zwischen den Tributen ist.Nach einer Weile des Schweigens breche ich das Eis. "Peeta, Finnick, wir müssen uns zusammentun, wenn wir überleben wollen. Die Arena ist voller Gefahren, und wir können uns nicht leisten, getrennte Wege zu gehen."Peeta nickt zustimmend, während Finnick ernsthaft hinzufügt: "Sie hat recht. In der Arena zählt nur, dass man am Ende noch steht. Und das schaffen wir nur gemeinsam."Unsere Allianz ist geprägt von Misstrauen und dem Wissen, dass jeder von uns bereit ist, alles für das eigene Überleben zu tun. Doch für den Moment verblassen die individuellen Ziele angesichts der Bedrohungen, die uns in der Arena erwarten.