Gavin war Skye gefolgt. Befürchtete er doch, dass sie einfach verschwinden und damit seine sorgfältig durchdachten Pläne zu Nichte machen könnte.
Hilflos und zur Untätigkeit verdammt, sah Skye zu, wie sich die dunkle Silhouette auf dem Pferd immer weiter näherte und schlussendlich vor ihr zum Stehen kam.
„Was hast du nur wieder angestellt?“, sagte er überraschend sanft. „Dein Kleid sieht aus, als ob du dich mit den Wildschweinen im Dreck herumgesuhlt hättest.“
Skye schwieg und blickte ihn mit ihren großen, grünen Augen an. Sie wusste, dass er mit seiner Äußerung Recht hatte, denn das silberfarbene Kleid war über und über mit Sand und Seetang bedeckt. Darüber hinaus tropfte dessen Saum. Hinzu kam, dass ihr taillenlanges Haar auf einer Seite geglättet, auf der anderen gelockt war.
„Ich bemühe mich wirklich, geduldig mit dir zu sein, Skye. Deine Zofe behauptet, dass du wegen der bevorstehenden Festivität beunruhigt bist. Es tut mir leid, dass ich auf deine Gefühle keine Rücksicht genommen habe. Wirklich“, meinte er in bedauerndem Tonfall.
Skye blickte ihn weiterhin an, schenkte seinen Worten jedoch keinerlei Beachtung. Viel zu sehr war sie in seinen Anblick versunken. Für sie war er der Inbegriff männlicher Schönheit. Am meisten liebte sie das tiefe und unergründliche Blau seiner Augen, die nur äußerst selten etwas über seine Gefühle verrieten.
„Hörst du mir überhaupt zu?“, fragte Gavin.
„Ja“, behauptete sie, obwohl das in keiner Weise der Wahrheit entsprach.
„Du wirst dich vor dem Dinner umziehen müssen“, meinte er seufzend. „In diesem Aufzug kannst du dort nicht auftauchen.“
Als sie sich wortlos abwandte und in die entgegengesetzte Richtung davonging, wendete er sein Pferd und schnitt ihr den Weg ab. Anschließend umschlang er ihre Taille und setzte sie vor sich in den Sattel. Skye wehrte sich zwar, konnte sich aus seiner Umklammerung jedoch nicht befreien. Er hielt sie ohne jegliche Anstrengung fest. In dem Moment, als sie seinen harten, muskulösen Körper an ihrem Rücken spürte, breitete sich eine sinnliche Wärme in ihr aus.
„Kein Angst, Mädchen“, hauchte er in ihr Ohr, während er seinem Hengst die Sporen gab. „Heute Abend wird alles vorüber sein.“
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