Rudi überlegte hin und her. Im Vergleich zur Ausgangssituation, hatte er jetzt viel bessere Möglichkeiten, aber... War es Zufall, dass Weber so zugänglich war... oder Glück? War Sepp Weber wirklich so vertrauenswürdig, dass er es riskieren konnte, Petra, die "verstorbene Kronzeugin", auch ihm zu präsentieren. Er konnte sich kaum leisten, Sepp zu hintergeh'n und er glaubte insgeheim an ihn. Aber was, wenn er sich täuschte? War es nicht so, dass er dann sowohl Petra, als auch den zufällig in die Sache verwickelten Arzt auf einem Silbertablett servierte...? Um gegen die Mafia hinter den Machenschaften vorgehen zu können, konnte er keinen besseren Partner haben, als einen Bullen, der selbst Staatsanwalt und Untersuchungsrichter nicht zu scheuen brauchte. Ihm, einem einfachen Kriminalbeamten konnten die oberen Zehntausend unüberwindliche Hindernisse in den Weg legen. Bei Weber, respektive bei der inneren Sicherheit, verhielt sich das völlig anders. Rudi hatte den stärksten Partner, den idealsten Mitstreiter an seiner Seite, den er kriegen konnte. Sollte er ihm Vertrauen? Allein hatte er keine Chance, das war so sicher wie das Amen im Gebet...
Helmut schlug die Augen auf. Er spürte Petras Wärme an seiner Seite und merkte, dass sie sich eng an ihn geschmiegt hatte. Offenbar merkte sie, dass er aufgewacht war, denn sie rückte ein wenig ab von ihm und sah ihm in die Augen. "Wie fühlst du dich?" fragte sie.
"Gut! Und zwar richtig gut, Kleines! Und du?"
"Ich genieße es so sehr, an deiner Seite zu liegen, Schatz, das kann ich gar nicht beschreiben. Das ist unglaublich schön für mich."
Er wandte sich ihr zu und streichelte ihr Gesicht mit der rechten.
"Ja das ist es, Kleines. Ich fühle es auch."
Er küsste sie zart und zog sie an sich um sie fester in die Arme zu nehmen.
"Ich hab ein Wenig Schlaf gebraucht. Jetzt fühl ich mich viel besser. Ich werd jetzt mal aufstehen, deinen Blutdruck messen und dir noch ein paar Medikamente verpassen. Dann werd ich uns was zu Essen machen und dann musst du mir unbedingt erzählen, was genau dich wirklich in diese prekäre Situation gebracht hat. Denn wir müssen unbedingt dafür sorgen, dass die Beweise in die richtigen Hände gelangen und nicht irgendwo verschwinden oder versickern, damit das Problem auch tatsächlich an der Wurzel gepackt und beseitigt wird. Vorher wird es uns nicht möglich sein, ein normales Leben zu führen, Schatz"
"Es tut mir so leid, dich in diese Sache hineingezogen zu haben, Helmut!" Aber ich bin auch unglaublich froh, dich dadurch kennen gelernt zu haben und jetzt bei dir zu sein..."