Helmut lag mit im Nacken verschränkten Händen auf dem Bett. Petra an seiner Seite. Sie hatte den Kopf auf seine Schulter gelegt und die Hand auf seine Brust. Sie spielte mit seinen Brusthaaren, rollte sie ein bisschen um ihren schlanken Finger und zupfte wieder einmal daran... Sie hatten gerade ein, zwei sehr zärtliche, leidenschaftliche Stunden hinter sich.
Er legte die Hand auf ihre Taille und begann sie mit dem Daumen ganz leicht zu streicheln.
"Bist du glücklich?" fragte er.
"Unendlich glücklich!" Ich wusste nicht, dass es so schön sein kann!"
"Ich auch nicht..."
Weber hatte auf der Autobahn das Blaulicht angemacht und war auf die linke Spur gewechselt.
"Immer wenn ich auf dieser Strecke die Achziger-Beschränkung seh', Schäme ich mich, bei der Polizei zu sein. Diese Abzockerpartie von der grünen Tusse da, hätten die nicht mitmachen dürfen! Ehrlich, du!"
Er bewegte sich auch wesentlich schneller als der Mainstream und als die Beschränkung aus war, nahm Rudi das Blaulicht sofort vom Dach, um dem Marokkaner nicht aufzufallen. Kurz nachdem sie die Ausfahrt Wallersee passiert hatten, konnten sie den Jaguar mit dem CC-Kennzeichen ausmachen und hielten sich wieder im Hintergrund.
Wilfried nahm kaum merkbar den Fuß vom Gas, so dass die Fahrgeschwindigkeit unter hundertzwanzig Km/h fiel. Er verlangsamte kaum merklich bis sein Hintermann zum überholen ansetzte. Zwischen dem Jaguar und ihm war jetzt nur noch ein Fahrzeug. Monika unterdrückte den Impuls, ihn zu fragen, was er vor hatte, weil sie die Konzentration seinem Gesicht förmlich ablesen konnte. Sie verhielt sich still und beobachtete ihn genau.
"Ich möchte, dass du dich jetzt gut festhältst, Moni! Gleich wird's ein Wenig holprig!"
Moni rief nur: "OK!" und war auf alles gefasst. Wilfried setzte den linken Blinker und scherte wie zum Überholen aus, um dann blitzartig abzubremsen und nach rechts über den Pannenstreifen und die Böschung in bedenklicher Schräglage auf die - gerade absichtlich verpasste - Ausfahrt Thalgau zu gelangen. Der Jeep sprang förmlich mehrere Meter und verschwand aus dem Blickfeld Des Marokkaners, der mit seinem Jaguar seinem Vordermann aufgefahren war. Die von Wilfried provozierte Vollbremsung hatte zur Kollision geführt. Alles war so schnell gegangen, dass Sepp und Rudi gerade noch an den kollidierten Fahrzeugen vorbeikamen. Die Ausfahrt lag über zweihundert Meter zurück, Der Jeep war verschwunden.
"Keil weiß es!" vermeldete Weber trocken.
"Sieht so aus! Aber nicht nur der Marokkaner hat ihn verloren, Sepp. Wir leider auch..."
Wilfried sah zu Moni.
"Moni, alles gut?"
"Ja! Plan A war super! Du bist super! Und dein Jeep springt wie eine Gazelle!"
"Siehst du? Das musst du mal mit einer schweren Limousine probieren. Und wenn die fünfhundert PS hat. Da steckst du mit der Schnauze in der Böschung und leckst am Airbag, haha!"