Petras Sachen waren bereits an der Rezeption bereitgestellt worden und wurden Wilfried problemlos ausgehändigt. Er war in der Vergangenheit mehrmals mit Helmut hier zum Tennisspielen gewesen und daher bekannt. Er bestätigte den Erhalt und als er sich umwandte war Moni verschwunden. Erschrocken sah er beide Seiten des Flurs entlang und fragte die Rezeptionistin.
"Haben sie gesehen, wohin meine Begleitung verschwunden ist?"
"Tut mir leid, Ich hab nicht darauf geachtet!"
"Moment bitte! Entschuldigung!"
Nervös lief er wieder hinaus Richtung Auto, aber da war sie nicht. Zurück im Haus ging er ans Ende des Ganges.
"Monika! Monika, wo bist du?"
Rief er verhalten. Da kam sie aus einer Tür am anderen Ende des Gangs und sah ihn fragend an.
"Wilfried, warum schaust du so entgeistert?"
"Wo zum Teufel warst du, Moni?"
"Na, ich musste mal Pipi! Bin ja schon wieder da. Kannst dich beruhigen!"
"Ich muss dir doch nicht erklären, wer da hinter uns her ist, oder? Sag mir sowas bitte und hau nicht einfach ab! Ich hab mich voll erschrocken, Moni! Das muss doch nicht sein, oder?"
"Ist gut, entschuldige bitte. Bin schon wieder abfahrbereit. Sei nicht böse, bitte!"
"Tut mir leid! Ich wollte nicht ungehalten sein. In unserer Situation ist man eben vorsichtig. Ich will nur nicht, dass dir was passiert..."
"Ich weiß, Wilfried. Ich hätte es dir sagen müssen, dann wär es kein Problem gewesen. Es kommt nicht mehr vor. Aber es schmeichelt mir, dass du so auf mich aufpasst...!"
"Ich sollt es dir nicht sagen, aber das wäre eine Katastrophe für mich, wenn dir was zustößt. Also mach's mir bitte nicht allzu schwer, ok?"
"Das wär eine Katastrophe für dich...?"
"Bitte frag nicht! Du kommst schon noch drauf..."
Monika ging hinter ihm her und fragte sich, was er wohl damit meinte. Sein letzter Satz allerdings, zwang ihr ein Lächeln auf die Lippen. Es käme ihr entgegen, wenn er ähnlich empfinden sollte, wie sie.
Wilfried legte Petras Sachen in den Kofferraum und wandte sich ihr zu.
Du bist was ganz Besonderes Monika! Es hat schon seinen Sinn, gut auf dich aufzupassen."
Monika streckte sich ein Wenig und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange.
"Du auch, Herr Doktor... was ganz Besonderes!"
Sie wandte sich schnell um, und stieg ins Auto. Auch Wilfried stieg nun ein und startete. Für einen Moment gab es nichts zu sagen...
"Verdammt!" entfuhr es Weninger, als der Marokkaner mit einem Affenzahn an ihnen vorbeirauschte. "Jetzt sind die Verfolgten die Letzten und wir haben keine Ahnung wo sie sind!"
"Du hast keine Ahnung, Rudi. Wir werden gleich wissen, wo die beiden rumkrebsen."
Sepp nahm sein Handy und machte es an.
"Sie verlassen in ca. zwei Kilometer Entfernung gerade das Hotel, in dem Frau Hager abgestiegen war.."
"Du alter Fuchs hast ihm einen GPS-Tracker verpasst?"
"Du darfst das nicht falsch verstehen. der dient wirklich nur zu ihrem Schutz. Ich will noch gar nicht hin zu dieser Petra, aber wir müssen Keil und seine Begleiterin auf dem Weg dorthin schützen. Mit ihren Unterlagen schieben wir dem Medikamentenabfallmissbrauch einen Riegel vor. Aber dazu muss sie überleben und aussagen können und dafür sorgen wir beide, Rudi! Als du mir gestern erzähltest, dass Keil zu ihr fährt, hab ich mich bei der Zulassungsstelle eingelockt, mich informiert über Auto und Kennzeichen und heute morgen, bevor du kamst, hab ich ihm den Tracker in die hintere Stoßstange gepappt. Mit Magnethaftung. Tolles Ding. Und es funktioniert, wie man sieht. Ich schlage vor, wir warten bis die zwei vorbeikommen und setzen uns dann möglichst unbemerkt wieder auf ihre Fährte."