Die Pairío ist ein riesiges Welswesen, welches ein weiblicher, böser Geist gewesen ist.
Merkmale
Pairío besitzt einen langgestreckten Welsartigen Körperbau. Sie trägt Barteln und der Rücken ist mit Stacheln bedeckt. Die Stacheln sind hart und scharf genug, ein Kanu in zwei Hälften zerreißen zu können.
Vorkommen
Die Art besiedelt ausschließlich das Kúbání-kikáva-Riff in Papua-Neuguinea und ist damit ein Bewohner flacher Küstenmeere und Korallenriffe.
Lebensweise
Verhalten
Die Art greift jeden an, der sich dem Kúbání-kikáva-Riff nähert und ist damit stark territorial. Dabei nutzt sie ausschließlich den Stachelbesetzten Rücken, um Kanus zu rammen.
Kulturelle Bedeutung
Gefährlichkeit für den Menschen
Wenn Menschen einen aus dem Wasser ragendes Rückgrat bzw. einer ihrer Stacheln sehen, wissen sie, dass sie so schnell wie möglich den Kurs ändern müssen. Manchmal jagt die Pairío diesen Kanus nach, wobei einer ihrer Stacheln stets auf das Schiff zeigt, solange dies der Fall ist, muss die Besatzung um ihr Leben paddeln, damit sie nicht von der Pairío versenkt werden.
Mythologie
Pairío selbst war nicht immer ein Wels. Sie war einst ein bösartiger weiblicher Geist, der den Inselbewohnern als dógai-órobo bekannt war. Ein Vergleichbares Wesen findet sich mit der híwai-abére auf dem Festland von Papua-Neuguinea, diese Geisterwesen entführen Männer. Das Zuhause der dógai-órobo war auf der Insel Márukára.
Eines Tages wurde sie von einer Wolke Schmetterlinge angegriffen, die sie nicht verscheuchen konnte; Sie ließen sich dicht auf ihr nieder, bis sie vollständig bedeckt war. In ihrer Verzweiflung warf sie sich ins Wasser, wo sie sich in einen Wels verwandelte. Die Schmetterlinge, die sich an ihr festklammerten, waren durchnässt, ihre Flügel wurden hart und stachelig und sie verwandelten sich in Steinfische und Welse, die so leuchtend gefärbt waren wie jeder Schmetterling.
Taxonomische Stellung
Vor ihrer Verwandelung stellte Pairío als dógai-órobo ein homanoides Geistwesen dar, welches aufgrund der konstanten Verwandelung als Larvenform der heutigen fischartigen Gestalt anzusehen sehen ist. Pairío lässt sich eindeutig den Welsen zuordnen.
Nachweise
- Landtman, G. (1917) The Folk-tales of the Kiwai Papuans. Acta Societatis Scientiarium Fennicae, t. XLVII, Helsingfors.
- Landtman, G. (1927) The Kiwai Papuans of British New Guinea. MacMillan and Co. Limited, London.