Erumía ist eine riesige Qualle, die mit dem papuanischen Dorf Mawata in Verbindung gebracht wird.
Merkmale
Erumía besitzt die Gestalt einer riesigen Qualle. Ihre langen, schleimigen, fadenförmigen Tentakel können einen Mann zu Tode stechen. Der Stich muss aber nicht tödlich sein und brennt wie Feuer. Man kann die Tentakel rund um die Mündung des Bina-Flusses schweben sehen. Da diese Mündung rund 15 Kilometer breit ist, kann man schon ungefähr erahnen, wie groß Erumía seien muss.
Vorkommen
Sie lebt am Riff Tére-múba-mádja vor der Küste von Gésovamúba und wird dort mit dem papuanischen Dorf Mawata in Verbindung gebracht.
Lebensweise
Über die Lebensweise ist nicht viel bekannt.
Kulturelle Bedeutung
Beziehungen zu Menschen
Jeder Schwimmer, der sieht, wie sich Erumías Fangarme in seine Richtung ausstrecken, sollte wissen, dass er um sein Leben schwimmen sollte.
Als Schutzpatron ororárora oder Geist von Mawata ist Erumía mit den Menschen des Dorfes, dem "Erumía-Volk", verbunden. Sie erscheint in Träumen als gutes Omen und gewährt "glückliche Dinge" beim Angeln.
Sie ist zudem auch die Schutzpatronin aller Fische.
Die Verehrung von Erumía geht so weit, dass die Mawata, von ihren Nachbardörfern auch als "die Leute Erumías" bezeichnet werden.
Mythologie
Die édeéde, also alle Quallen, sind die Kinder dieser riesigen Qualle.
Ein Serienlied, das eine Reise aus Adiri, dem Land der Toten, beschreibt, nennt einige charakteristische Umstände, die mit einer Reihe von Orten verbunden sind, die nach Osten führen. Adiri soll entweder ein Berg oder eine Insel im Westen jenseits des Sonnenuntergangs sein, das Serienlied beschreibt also damit den Weg aus dem Totenreich heraus. Was ungewöhnlich ist, da die Toten in Adiri in einem ruhigen Reich existieren, wo sie für immer jung und ohne Schmerz, ohne Hunger und ohne die Schwierigkeiten des menschlichen Lebens sein werden. Nach dem Mythos überlebt die Seele den körperlichen Tod und muss eine gefährliche übernatürliche Reise antreten, vorbei an schwierigen Hindernissen und mystischen Torwächtern, die versuchen, den Übertritt nach Adiri zu vereiteln. Diejenigen, die es nicht schaffen, hören auf zu existieren. Und selbst diejenigen, die es schaffen, können aus Adiri und damit der Existenz verschwinden, wenn die Lebenden sie nicht richtig respektieren und sich nicht richtig an sie erinnern oder sie gar vergessen.
Unter diesen Versen findet sich einer, der auch Erumía erwähnt: "Oh, Bina súomóie Erumía súo rirou", was so viel bedeutet wie: "Entlang der Mündung des Binas, hängt Erumía herunter." Erumía tritt hier also Torwächter auf, die versucht den Eintritt nach Adiri zu vereiteln bzw. das Verlassen dieser Totenwelt zu erschweren.
Trivia
- Im Anime Anagakuro existiert Erumía als Charakter, dort ist sie Chefberaterin von König Squalo und Repräsentantin des Pazifischen Ozeans, sie ist ein uraltes Meeresgeschöpf und eine der ersten Lebensformen, die aus dem Blut von Leviathan hervorgegangen sind. Sie gilt als Königin der Quallen, da aus ihren Tränen angeblich die ersten Quallen geboren wurden.
Taxonomische Stellung
Erumía ist zweifelsfrei als Nesseltier (Cnidaria) zu identifizieren und dürfte dort sehr wahrscheinlich den Schirmquallen (Scyphozoa) angehören.
Nachweise
- Landtman, G. (1917) The Folk-tales of the Kiwai Papuans. Acta Societatis Scientiarium Fennicae, t. XLVII, Helsingfors.
- Landtman, G. (1927) The Kiwai Papuans of British New Guinea. MacMillan and Co. Limited, London.
- https://anagakuro.fandom.com/es/wiki/Erum%C3%ADa Abgerufen am 25.01.2024
- Miriam Van Scott: The Encyclopedia of Heaven. Macmillan, 2015, (A: Adiri).
- Afterlives: Adiri Spiral Nature Magazine vom 18. August 2003, https://www.spiralnature.com/spirituality/afterlives/ Abgerufen am 25.01.2024