Unser Sohn stand sich so unglaublich selbst im Weg, dass ich ihn am Liebsten geschüttelt hätte. Doch wir kamen nicht dazu, ein ruhiges Gespräch zu führen.
Natürlich war die verordnete Schonung eine Geduldsprobe. Er war gereizt und hatte Langeweile. Während bei schönstem Winterwetter David draußen herumtobte und sich Isabelle, Martin und auch Nele dem Jungen annahmen, konnte er nur vom Sofa aus zusehen. Logischerweise war es ihm am Morgen des ersten Feiertages dank des Mix aus Alkohol und Schmerzmittel nicht gut gegangen. Dazu hatte er am Nachmittag wieder stärkere Schmerzen und am Abend leichtes Fieber bekommen.
Dr. Niehues hatte sich die Wunde wie vereinbart am Stephanstag angesehen und Jan streng daran erinnert, die nötige Ruhe einzuhalten. Die Narbe war etwas gerötet und Jans Plänen, mit Isabelle direkt nach Texel zu fahren und dort über Silvester zu bleiben, hatte er eine vorerst Absage erteilt. Schon gar nicht mit Fieber, so hatte unser langjähriger Hausarzt erklärt. Eine Infektion der Wunde oder des Narbengewebes konnte zudem schnell gefährlich werden. Eine lange Autofahrt wäre viel zu anstrengend. Er hatte Jan ein Schmerzmittel gespitzt, von dem er vermutlich auch müde werden würde. "Bitte dann heute keine zusätzlichen Tabletten mehr, frühestens in zwölf Stunden. Und übermorgen möchte ich ihn in der Praxis sehen, dann schauen wir weiter.", hatte Dr. Niehues die Untersuchung beendet. Wir hatten ihn anschließend zu Kaffee und Kuchen eingeladen.
Bei Martin, Nele und uns hatte sich Jan ziemlich kleinlaut für sein Verhalten entschuldigt. Dem war eine sehr langes und intensives Gespräch mit Isabelle vorausgegangen. Ich hatte die beiden gehört, als ich am Morgen des ersten Feiertags an ihrem Zimmer vorbeigekommen war. Innerlich hatte ich seiner Freundin erneut Respekt gezollt. Sie scheute den Konflikt nicht und ließ nicht zu, dass er sich in Ausreden oder ein Schweigen flüchtete. Als Martin und Nele am zweiten Feiertag bei ihren Eltern waren, saß ich mit ihr in der Küche. Wir hatten das Kaffeegeschirr abgeräumt, Paul verabschiedete den Hausarzt und hatte David im Blick, der mit Fred durch den Schnee tobte. Sie vertraute mir an, dass sie hofften, dass sie mit Jan doch noch vor Silvester auf die Insel fahren konnte. Dieser hatte geschlafen, als wir die Bibliothek vorhin verlassen hatten.
"Wir brauchen diese Zeit unbedingt. Es ist ein unglaublich schönes Geschenk, dass ihr uns da macht." Sie sah zum Fenster. Der Arzt verschwand gerade um die Ecke. Der Schnauzermischling bellte vergnügt und rannte einem Schneeball hinterher, den David geworfen hatte. Lachend sahen wir zu, wie der kleine Hund immer wieder ausglitt. "David wird es genießen, noch ein bisschen bei euch zu bleiben. Das wird sowieso schwierig, wenn wir ihn von Fred wieder trennen müssen.", meinte sie. Da musste ich ihr recht geben. Der Junge war sowieso ein großer Tiernarr. Am Vormittag hatte ich ihn mit zum Pferdehof genommen. Noch immer sah ich dort gerne nach dem Rechten, half ehrenamtlich aus.
"Jan hat mir versprochen, dass mir ein paar Sachen ganz in Ruhe erklären möchte. Dafür haben wir in Texel hoffentlich Zeit und Raum."
Interessiert hob ich den Kopf. Das war gut, sehr gut. Und so wichtig.
"Egal, wann ihr fahren könnt, wie stehen zu unserem Angebot.", beruhigte ich sie. Ich hatte die Kerzen des Adventskranzes angesteckt und selbstgemachte Limonade serviert. Die Wintersonne stand tief am Himmel, noch immer war das helle Lachen des Kindes zu hören. Ich betrachtete das Gesicht der jungen Frau. Vielleicht war Diana auf den ersten Blick eine klassische Schönheit gewesen, aber Isabelle strahlte eine solche innere Stärke aus, die man kaum beschreiben konnte. Sie wirkte entschlossen. Sie würde Jans Versprechen auf Texel einfordern. Ich bewunderte schon an diesem Nachmittag ihren Mut. Sie hatte ja keine Ahnung, was auf sie zu kam. Aber selbst wenn sie es gewusst hätte, sie hätte nicht anders gehandelt.
Am nächsten Morgen aber stand die Fahrt weiterhin in den Sternen. Jan hatte über Nacht zwischenzeitlich hohes Fieber und er hatte sich einige Male übergeben müssen. In der Nacht hatte ich Isabelle noch frische Handtücher herausgesucht. Erstaunlicherweise schlief David im Übrigen jede Nacht durch. Er weckte uns zwar in der Regel sehr früh, aber Paul und mir machte das wenig aus.
Wir frühstückten dann schon mit ihm und anschließend spielte er auch an diesem Morgen brav mit seiner Rennbahn, während Paul die Zeitung las. Martin war heute wieder ins Büro gefahren, die Alltagsroutinen setzten wieder ein.
Wir gönnten Isabelle und Jan das Ausschlafen, immerhin hatten sie eine unruhige Nacht hinter sich. Am späten Vormittag war Jan zwar fieberfrei, aber blieb schläfrig. Zumindest waren aber die Schmerzen besser geworden. Nach dem Mittagessen kehrten auch langsam die Lebensgeister zurück. Eine halbe Stunde an der frischen Luft tat ihm ebenso gut. Gerne wäre er bei dem schönen Wetter mit Isabelle gerne länger gelaufen, aber daran war eben noch nicht zu denken. Den Rest des Tages verbrachte er im Liegen, hauptsächlich in der Bibliothek. David leistete ihm am Nachmittag Gesellschaft. Sie sahen ein paar Trickfilme und der Kleine hatte sich zu seinem Vater gekuschelt.
Als ich ihnen Kakao bringen wollte, blieb ich im Türrahmen stehen und beobachtete sie eine Weile. David kicherte vergnügt, weil Jan ihm kleine Küsschen auf die rosigen Wagen gab und ihn ein bisschen kitzelte. Mit seiner kleinen Hand fuhr David durch Jans Gesicht und schmiegte sich dann fest an die Brust seines Vaters. Jan zog ihn in die Arme und drückte ihn ruhig an sich, flüsterte dem Jungen etwas ans Ohr. Davids blonder Schopf nickte leicht.
Die Verbundenheit und Liebe der beiden war furchtbar schön anzusehen. David löste sich etwas von Jan und betrachtete ihn mit diesen blauen Augen, die er von seinem Großvater geerbt hatte. Ganz ruhig sah er ihn an. "Gesund werden, Papa", bat der Kleine ernst. "Nicht mehr traurig sein. Isi hat dich lieb." Jan lächelte und streichelte seinem Sohn eine Strähne aus der Stirn.
"Ja, und ich habe Isabelle auch sehr lieb. Und dich, mein Schatz." David sah zufrieden aus. So, als wäre mit diesen Worten seine kleine Welt vollkommen. Erst jetzt fiel mir auf, dass er in den ganzen Tagen nicht einmal nach seiner Mutter gefragt hatte.
Auf der Couch kam wieder Bewegung in David, doch diesmal bremste Jan ihn, als er zu wild anfangen wollte, auf ihn zu klettern. "Achtung, Schatz. Da musste du leider aufpassen. Da hat der Papa doch den Verband.", erklärte er ihm sanft. Erschrocken wanderte Davids Blick zum Bauch seines Vaters. "Das macht Aua?", fragte David scheu. Nickend setzte sich Jan auf. "Aber das ist ganz bald wieder gut. Dann können wir auch wieder toben und klettern. Versprochen." David lächelte und erklärte eifrig, dass er auch gerne mit Onkel Martin, dem Opa und vor allem seiner Isi spielte.
Ich spürte, wie sich eine Hand auf meinen Unterarm legte und nahm erstaunt das Tablett wahr, das hatte ich ganz vergessen. Isabelle war neben mir aufgetaucht. Auch sie sah zu, wie sich Jan wieder ausstreckte und David sich an ihn kuschelte.
"Wie sehr er dich liebt", flüsterte ich.
"David ist einfach zauberhaft", antwortete sie nickend
Ich schüttelte den Kopf, sah sie an.
"Jan", sagte ich nur.
Sie bekamen am nächsten Tag nach einer gründlichen Ultraschalluntersuchung grünes Licht für die Fahrt am nächsten Tag. Bis Silvester sollte Jan jede körperliche Belastung vermeiden und nach der Rückkehr hatte er direkt zur Kontrolle zu kommen. Wenn alles gut lief, würden dann auch die Fäden gezogen werden. Paul rief unseren Verwalter auf der Insel an, der für den folgenden Tag das Häuschen vorbereiten würde. Jan druckste am Abend etwas herum und bat uns dann um die Boxen, die wir für ihn aufbewahrt hatten. Paul brachte ihm den Karton vom Dachboden und auf Jans Bitte verfrachtete er diesen im Kofferraum. Nachdenklich sah ich am nächsten Morgen zu, wie Jan auch die Tasche im Wagen verstaute, die er an Heiligabend mit nach Hause gebracht hatte.
All diese Indizien ließen den Schluss zu, dass Jan tatsächlich bereit dazu war. Nun würde er also endlich reden. Wir ahnten mehr, als dass wir es wussten, dass auch Jan sehr bewusst war, dass es Isabelle mit der letzten Chance sehr ernst meinte.
Mit gemischten Gefühlen sah ich ihnen daher nach, als Isabelle das Auto vom Hof lenkte.
Jan schickte uns am Nachmittag eine Nachricht, dass sie gut angekommen waren und alles wie gedacht vorbereitet war. Die nächste Nachricht kam am Silvestermorgen von Isabelle. Schon bei ihren ersten Worten begann ich zu zittern.
Wir hatten ein sehr langes und offenes, durchaus für Jan sehr schmerzhaftes Gespräch. Wir haben stundenlang alte Erinnerungsstücke angesehen und es fühlte sich an, als würden wir ein kompliziertes Puzzle zusammensetzen. Ich soll euch wissen lassen, dass er okay ist, aber wir brauchen noch ein bisschen Zeit. Später würden wir gerne mit David skypen, aber bitte respektiert, dass Jan alles andere erstmal sacken lassen muss. Und ich auch. Jan wird Zuhause alles mit der Therapeutin aufarbeiten, er hat es mir versprochen und er weiß, dass es sehr wichtig für ihn ist. Und auch für uns. Seine Trauer sitzt noch immer tief. Ich habe heute Nacht mit ihm um Elli, Jakob und Anna geweint. Ich möchte, dass ihr wisst, dass ich bei ihm bin und bleibe. Wir schaffen das. Step by step. Seine Liebe zu euch ist groß, macht euch keine Sorgen, bitte. Küsse Isa
So sehr mir Isabelles Worte halfen, so sehr trafen sie mich auch. Und ich konnte nicht aus meiner Haut, natürlich machte ich mir Sorgen. Beim Skypen sahen beide müde aus. Jan sah man an, dass er wenig geschlafen und viel geweint hatte. Erst später erfuhr ich, dass sie fast die ganze Nacht geredet hatten und er regelrecht zusammengebrochen war unter der Last seiner Gefühle. Inga hatte ihm die Tagebücher Annas gebracht und deren Wahrheiten hatten ihm ordentlich zugesetzt. Gleichzeitig war es eine wichtige Lektion. Jan wurde konkret damit konfrontiert, dass es Annas ausdrückliche Wünsche gewesen waren. Auch sie hatte ihn schützen wollen. Deshalb hatte sie ihn am Ende ihres Lebens nicht sehen wollen und verhindert, dass er zur Beerdigung konnte. Sie hatte die gleichen Fehler gemacht wie wir. Aus den gleichen Gründen. Und mit den identischen Folgen. Daran hatte Jan sehr zu knabbern. Mit brachialer Gewalt hatte er durch Annas Tagebücher noch so viel mehr verstanden. Aber es versöhnte ihn schlussendlich mit Inga.
Mit glänzenden Augen hatte David später das Feuerwerk bewundert. Unbedingt hatte er wachbleiben wollen und war anschließend auf Pauls Arm eingeschlafen. Wir hatten mit Martin, Nele, Ulli, Claudia und Hien das neue Jahr begrüßt. Wer konnte schon ahnen, das es das Schwerste unseres Lebens werden würde?
Jan und Isabelle kehrten zwei Tage später von Texel zurück und bereits am Tag darauf sollte es weitergehen gen Heimat. David weinte schon am letzten Abend viele Tränen, weil er den Welpen nicht zurücklassen wollte. Isa hatte versucht ihn zu trösten und angedeutet, dass es Zuhause vielleicht eine Überraschung geben könnte. Nochmal brachte ich meinen Enkel zu Bett. Eine letzte Vorlesegeschichte, eine letzte Kuscheleinheit und dann kehrte ich mit dem Babyphone in die Stube zurück. Isabelle war noch oben, sie packte bereits alles zusammen, während Jan uns um ein Gespräch gebeten hatte.
Er sah besser aus als zuletzt über Skye und wirkte auch fitter. Am Morgen hatte Dr. Niehues die Fäden gezogen und sich zufrieden mit der Narbe gezeigt. Dennoch sollte Jan besonders auf sie achten, die Nachsorge ernst nehmen und sich weiterhin körperlich schonen. Da passte es gut, dass Alex ihn bei zwei anstehenden Konzerten ersetzt hatte. Bis zum Probebeginn in München hatte Jan also Zeit für sich und die wollte er nutzen.
"Isabelle zieht bei mir ein.", platzte er mit der Neuigkeit heraus. Überrascht hob Paul den Kopf. Er saß mit mir auf dem Sofa, Jan im Sessel gegenüber. Ein Feuer spendete diese einzigartige Wärme und wir hatten Tee vor uns.
"Das geht jetzt schnell", meinte Paul. Jan lächelte nur und zuckte die Schultern.
"Ich habe sie gefragt, weil ich der Auffassung bin, dass es sowieso keinen richtigen Zeitpunkt gibt. Wenn man danach geht, dann wartet man ewig. Und warum sollten wir das tun? Wir wollen zusammen sein und das nicht nur für ein paar Monate."
In seinem Blick lag erstaunlich viel Ruhe und Entschlossenheit. Nickend griff ich nach meiner Tasse. Ich konnte ihn verstehen.
"Und David?", fragte Paul.
Irritiert sah Jan seinen Vater an. "Was soll mit ihm sein? Wir haben noch einen Termin beim Jugendamt, laut Anwalt alles eine Formsache. Diana hat verzichtet. Ich denke nicht, dass sie ihre Meinung während ihres Urlaubs geändert hat. Außerdem liebt er Isabelle und sie ihn. Ich könnte mir keine bessere Mutter für meinen Sohn wünschen."
Paul atmete durch.
Ich sah meinen Sohn sprachlos an. Für einen Moment wusste ich gar nicht, was ich sagen sollte und offenbar ging es Paul ähnlich.
"Überspringst du da nicht ein bisschen was?", fragte mein Mann dann. "Jan, in erster Linie sollte Isabelle deine Freundin, deine Partnerin sein. So ungern du das jetzt hören magst, Davids Mutter ist und bleibt Diana."
Verärgert lehnte Jan sich zurück.
"Diana mag vieles sein, aber in meinen Augen ist sie keine Mutter. Habt ihr eine Ahnung, wie durcheinander der Kurze nach einem einzigen Besuchswochenende war? Oder was für seltsame Gruselgeschichten sie und ihr widerlicher Kerl ihm in den Kopf gesetzt haben? Er war vollkommen durch den Wind und verängstigt. Ich habe Tage gebraucht, bis er wieder in seinem Bett geschlafen hat. Bis er durchgeschlafen hat. Und dann kommt sie mit ihren Eltern heuchlerisch an seinem Geburtstag daher. Erst wird mir an den Kopf geworfen, dass ich ein mieser Vater bin, dass ich David verziehe und ihn seinen ach so liebevollen Großeltern vorenthalte. Und nach den Schimpftiraden und wüsten Beschuldigungen steht sie auf einmal da und behauptet, dass sie mich zurück will. Dass ich nicht lache."
Jan war laut geworden. Der Stachel saß tief und er ließ den Blick in seine Seele zu.
"Du bist ein guter Vater. Lass dir da nichts einreden", erwiderte ich sofort. Neben mir nickte Paul, dann ergriff er das Wort.
"Das muss natürlich geklärt werden, warum David so reagiert. Das gehört beim Jugendamt auf den Tisch. Bestehe notfalls auf begleiteten Umgang in der nächsten Zeit."
Ich beobachtete Jan, der sich wieder beruhigt hatte. Dabei dachte ich nach. Es war natürlich auffällig, dass David kaum nach Diana gefragt hatte. Erst an Neujahr hatte er wissen wollen, ob man auch in Florida Weihnachten feierte. Immerhin hatte er auch mir gegenüber erwähnt, dass er den neuen Freund seiner Mutter nicht mochte. Der schimpfte viel, so David. Und dann würde die Mama mit ihm schimpfen.
Derweil tastete sich Paul weiter an die Geschehnisse heran, über die Isa berichtet hatte.
"Sie will dich zurück?", hatte er gefragt. Resignierend hatte Jan die Schultern gehoben und schwer geseufzt.
"Nein, ich kann mir das nicht vorstellen", murmelte er. Ich sah zu Paul. Es war eine Gratwanderung. Immerhin wollten wir Isas Vertrauen nun auch nicht direkt ausnutzen. Wo blieb sie nur? Ob es einfacher wäre, wenn wir das Gespräch gemeinsam geführt hätten?
Zu unserer großen Überraschung fuhr Jan aber fort.
"Sie hat mir aber eindeutige Avancen gemacht." Er biss sich auf die Lippe. "Und sie hat es so gedreht, dass Isabelle, die dazu kam, ein komischen Eindruck gewinnen musste. Es gab ein großes Missverständnis danach. Ich denke daher, dass sie versucht, einen Keil zwischen Isabelle und mir zu treiben. Es ist ihr ein Dorn im Auge, dass ich nicht alleine bin und der Kleine sie so gern hat." Er hob seinen Kopf und sah uns aus traurigen Augen an.
Er sollte recht behalten. Diana ging es nicht um Jan. Oder David. Es ging ihr um Macht. Jahrelang hatte sie Jan manipulieren und mit ihm spielen können. Er hatte sich nie gewehrt. Wie weit das in der Vergangenheit gegangen war konnten wir nicht wissen. Er hatte es selbst nicht begriffen. Mit seiner kaputten Seele hatte sie leichtes Spiel gehabt. Jans Selbstwertgefühl war immer schlecht gewesen und Diana hatte es bewusst klein gehalten. Warum sie das getan hatte? Sind Menschen nicht immer das Ergebnis ihrer Erziehung? Ihrer Erlebnisse? Wir wissen nicht, was Diana dazu getrieben hat, solch ein Mensch zu werden. Wir wissen nur, dass ihr finaler Schlag gegen Jan ihm fast das Leben gekostet hat. Und dieser Schlag stand nun unmittelbar bevor.