tractastis
Langsam stieg der Mond höher. Der Rückweg dauerte sehr lange für Ruby, Lumin und Yb. Lumin war sehr müde und Ruby musste ihn stützen. Aber mit der anderen Hand hielt sie noch immer ihren Teddy fest. Es war sehr anstrengend, und Ruby keuchte laut. Yb feuerte sie an und sagte, dass es nicht mehr weit sei. Aber Ruby wurde immer müder. Selbst die Freude, Lumin endlich wieder zu haben, half da nicht.
Sie waren noch nicht sehr weit gekommen, als die Straße vor ihnen plötzlich von etwas unterbrochen wurde. Da standen zwei Männer in steifer Kleidung mit einer Schranke, die einmal über den ganzen Weg ging. Als Ruby, Lumin und Yb näher kamen, hoben die Männer die Hände und riefen: „Halt!“
Ruby, Lumin und Yb hielten an.
„Ihr müsst Zoll bezahlen, um weiter zu gehen“, sagte der linke Mann.
„Wer keinen Zoll bezahlt, darf nicht weitergehen“, sagte der rechte Mann.
Ruby wandte sich an Yb: „Was tun wir, Yb? Wie bezahlen wir Zoll?“
Frag sie zuerst, wie viel Zoll sie haben wollen.
Ruby nickte und sah die Männer an: „Wie viel Zoll wollt ihr haben?“
„Eine ganze Goldmünze“, sagte der linke Mann.
„Oder drei Silbermünzen“, sagte der rechte Mann.
„Oder drei mal drei Kupfermünzen.“, sagte wieder der Linke.
„Oder etwas von gleichem Wert.“, sagte nun der Rechte.
Ruby klopfte auf ihre Taschen – vorne, links und rechts – dann zog sie die kaputte Schere heraus: „Wird das hier reichen?“
Die beiden Männer besahen sich die Schere und legten die Köpfe schief und schüttelten dann gemeinsam den Kopf: „Das ist nicht genug“, sagte der linke Mann.
„Eine Schere, die nicht schneidet, das ist zu wenig“, sagte der rechte Mann.
„Bitte“, sagte Ruby. „Wir müssen ganz dringend in das Schloss!“
„Nein“, sagte der linke Mann und schüttelte den Kopf.
„Nein“, sagte auch der rechte Mann und schüttelte den Kopf noch stärker.
„Eine kaputte Schere und ein großer Wunsch, das reicht nicht aus“, sagte wieder der Linke.
„Das ist uns nicht genug“, sagte der Rechte.
Ruby dachte sehr lange nach, dann nahm sie langsam den Teddy und streckte ihn nach vorne: „Nehmt meinen Teddy, bitte! Nur lasst uns gehen!“
Die beiden Männer besahen den Teddy und legten die Köpfe schief und schüttelten dann gemeinsam den Kopf: „Das ist nicht genug“, sagte der linke Mann.
„Eine Schere, die nicht schneidet, ein großer Wunsch und ein kleiner Teddy, das ist zu wenig“, sagte der rechte Mann.
„Bitte“, sagte Ruby. „Wir müssen ganz dringend in das Schloss!“
„Nein“, sagte der linke Mann und schüttelte den Kopf.
„Nein“, sagte auch der rechte Mann und schüttelte den Kopf noch stärker.
Da holte Ruby tief Luft: „Ihr müsst mich vorbei lassen! Ich bin die Prinzessin, und mein Bruder Lumin ist der Prinz! Ma und Pa werden sehr böse sein, wenn ihr mich nicht vorbei lasst!“
Doch beide Männer schüttelten die Köpfe: „Eine Drohung, die nehmen wir nicht an“, sagte der Linke.
„Nein, die ist nichts wert und wir können sie nicht weiterverkaufen“, sagte der Rechte.
Da seufzte Ruby: „Yb, was kann ich noch tun?“
Ich fürchte, wir können ihnen keinen Zoll geben, Ruby. Wir werden zurück gehen müssen und einen anderen Weg suchen.
Ruby nickte traurig. „Auf wiedersehen, Zollmänner“, sagte sie und zog Lumin mit sich zurück.
„Auf wiedersehen“, sagte der linke Mann.
„Komm das nächste Mal mit Zoll“, sagte der rechte Mann.