Hiram legte Alex auf dem breiten Bett ab und zog ihm die verschwitzten Sachen aus.
»Unter die Decke mit dir«, forderte der Unsterbliche und der junge Hexer gehorchte unter leisem Protest.
Hiram zog die Bettdecke über ihn und dann seinen Mantel aus.
»Und was jetzt?«
Den Anderen musternd, erwiderte Hiram: »Jetzt ... machen wir etwas gegen deinen Husten.«
»Und was soll das sein, außer Antibiotika? Grandma hat mir schon was zusammengebraut, das nicht geholfen hat.«
Schmunzelnd nahm Hiram neben Alex auf der Matratze Platz. »Es dauert vermutlich, bis die Wirkung einsetzt.«
»Ich sollte einen Arzt rufen, denn wenn das so weitergeht, ersticke ich noch.«
Und wie zur Bestätigung wurde Alex von einer weiteren Hustenattacke heimgesucht, die seinen Körper krampfen ließ und ihn in eine aufrechte Position zwang. Der Anfall dauerte eine Weile und als er vorbei war, saß der junge Mann zitternd an das Kopfende seines Bettes gelehnt.
Sein Atem ging rasselnd.
»Also«, brachte er keuchend hervor, »wenn du etwas gegen diese Scheiße machen kannst, dann tu es!«
Der Unsterbliche nickte. Er krempelte den Ärmel seines Hemdes hoch, ritzte mit den Fängen sein Handgelenk an und als das Blut hervortrat, hielt er es Alex an die Lippen.
»Trink.«
Obwohl der Gedanke den jungen Mann schüttelte und er Hiram ungläubig ansah, tat er wie befohlen.
Nach einem kurzen Moment zog der Unsterbliche seinen Arm wieder weg. »Das sollte reichen. Jetzt legst du dich hin und schläfst. Morgen wird es dir besser gehen.«
Alex wischte sich über die Lippen und nahm einen Schluck aus seiner Wasserflasche, um den metallischen Geschmack hinunterzuspülen, bevor er wieder unter die Decke rutschte. »Okay, aber du bleibst hier.«
»Nein, ich kann nicht bleiben. Deine Grandma würde das nicht dulden.«
»Ich werde das Emilia schon erklären.« Willow lehnte im Türrahmen und hatte alles schweigend beobachtet. Die Rothaarige lächelte Hiram schief an. »Danke und gute Nacht.« Damit verließ sie den Raum und zog die Türe hinter sich zu.
»Siehst du, alles passiert wie es soll«, krächzte Alex. »Los jetzt! Du willst doch, dass ich gesund werde. Also, komm endlich her.«
Schmunzelnd stand Hiram auf, entkleidete sich bis auf die Unterhose und trat dann wieder an das Bett.
»Und was ist damit?« Der Hexer zupfte grinsend an dem Stoff, was den Unsterblichen zum Lachen brachte.
»Die. bleibt. an! Du bist krank.« Er legte sich neben Alex und zog ihn in seine Arme.
Von unten tönte leise Stille Nacht zu ihnen herauf.