Es war schon nach 21 Uhr, als die beiden Männer den Weihnachtsmarkt wieder verließen.
Der junge Hexer hatte Hirams Hand ergriffen und ihre Finger ineinander verschränkt. Alex hatte damit gerechnet, dass der Unsterbliche sich dagegen sträuben würde, aber wider Erwarten, schien es ihn nicht zu stören.
Im Gegenteil.
Er steckte ihrer beider Hände in seine Manteltasche und sagte schmunzelnd: »Du hast Eisfinger, Alexander. Dagegen müssen wir etwas tun.«
Kichernd nickte Alex. »Da würde mir noch was anderes einfallen.«
Die letzte der drei Tassen Glühwein, die er erst kurz zuvor getrunken hatte, machte ihn ganz wuschig - obwohl sie gut gegessen hatten.
»Ich hab mich schon gefragt, wann es dir wieder gut genug geht, sodass dein schmutziges kleines Hirn …«
»Mein schmutziges kleines Hirn?«, unterbrach Alex ihn lachend. »Tu nicht so unschuldig.«
»Mach ich gar nicht.« Hiram grinste fängeblitzend und öffnete für Alex die Beifahrertür. »Zu dir oder ins Hotel?«
Nach einem kurzen Moment des Überlegens, entschieden sie sich dafür, zum Cottage zurückzufahren, auch wenn Alex sich im Hotel ungestörter gefühlt hätte. Er wollte nicht, dass seine Großmutter sich unnötig Sorgen machte.
Der Blick von Emilia sprach Bände, als ihr Enkel mit seinem Vampirfreund das Haus betrat. Alex ignorierte das gekonnt. Er bugsierte Hiram in die Nähe des Kamins, wo er eine Hand in den Nacken des Unsterblichen legte und diesen in einen leidenschaftlichen Kuss zog.
Irgendeine Funktion musste der dort von der Decke hängende Mistelzweig ja haben.
Nachdem sie sich wieder voneinander gelöst hatten, schob Alex Hiram in Richtung Treppe. Kaum oben angekommen, begann der junge Mann, den Unsterblichen und sich selbst zu entkleiden. Ein Kleidungsstück nach dem anderen landete auf dem Fußboden und Hiram schließlich auf der Matratze.
Alex blieb vor dem Bett stehen und sein Blick glitt lüstern über den nackten Körper des Unsterblichen, bevor er sich zu ihm gesellte.