Willows Nachricht erreichte ihren Bruder am nächsten Vormittag. Darin bat sie Alex, nachmittags vorbeizukommen.
Mit Hiram! Und einem Tannenbaum.
»Gut, dann los. Ich möchte noch mal zum Weihnachtsmarkt und anschließend das Bäumchen aussuchen. Fällen oder kaufen?« Der Unsterbliche sah Alex fragend an.
»Kaufen! Es gibt in der Nähe einen Hof, der verkauft welche mit Wurzeln. Emilia pflanzt den nämlich nach Weihnachten im Garten ein.«
»Weise Entscheidung«, erwiderte Hiram und zog seinen Mantel über.
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Am späten Nachmittag lenkte der Unsterbliche den Q7 zum Cottage hinauf. Die kleine Tanne hatte bequem Platz im Kofferraum gefunden.
Sie luden den Baum aus und brachten ihn in die Wohnstube, wo sie ihn in ein entsprechendes Behältnis setzten.
Während Willow ihn mit Erde und Wasser versorgte, nahmen die Männer auf dem Sofa Platz.
Emilia hatte Tee gekocht und stellte nun jedem eine dampfende Tasse hin. Anschließend setzte die alte Dame sich ebenfalls und musterte die beiden vor sich einen Augenblick, bevor sie das Wort ergriff.
»Ich möchte mich bedanken, dass ihr zwei den Baum besorgt habt. Dann ...«, sie wandte sich Hiram zu, »möchte ich Ihnen besonderen Dank sagen, dass Sie meinem Enkel geholfen haben, gesund zu werden und ich möchte mich bei Ihnen entschuldigen, wegen des Vorfalls gestern. Ich habe meine Gründe so zu reagieren, aber ... Alex hat natürlich recht. Sie, Lord Sandringham, haben mit dem, was meiner Familie passiert ist, nichts zu tun und eine kollektive Verurteilung ist mehr als unfair. Mein Enkel mag Sie offensichtlich und da möchte ich mich nicht querstellen, denn ich würde nur verlieren. Also heiße ich Sie hiermit in meinem Haus willkommen und hoffe, dass ich das niemals bereuen werde.«
Hiram nickte, doch bevor er etwas erwidern konnte, war Alex aufgesprungen und hatte seine Großmutter umarmt.
»Ich danke dir, Grandma.«
Willow stand schmunzelnd in den Türrahmen gelehnt. Weihnachten konnte kommen.