FORTSETZUNG VON Halloween Kapitel, nachholen von 8 Prompts in einem Text.
Diese sind fett markiert!
Ich schlug am Boden auf und verlor das Bewusstsein. Der noch vor wenigen Sekunden voller Lärm und lauter Gespräche gefüllte Raum war jetzt totenstill. Der Geschäftsleiter kniete blitzschnell am Boden und versuchte erste Hilfemassnahmen vorzunehmen. Ich oder besser gesagt mein Geist oder vielleicht meine Seele beobachteten das Ganze von der Decke aus. Hut ab! Hatte ich mich so arg in diesen Menschen getäuscht? Die verkleidete Fee, mein Liebling der Abteilung, huschte rüber und kniete ebenfalls nieder und berührte mich an der Hand. Ich spürte gar nichts, aber diese Zuwendung und Beachtung gefiel mir sehr gut. Danach schrie der Geschäftsleiter zum Kellner: „Bestellt sofort einen Krankenwagen, es ist ein Notfall!“ Mir war nicht zum Lachen zu Mute. Aber insgeheim vermutete ich, dass es schon zu spät war.
Dies war wohl der größte Fehler meines Lebens gewesen. Passiert ist passiert. Ich konnte mich dieses Missgeschick nicht erklären. Vermutlich hatte Gott eingegriffen und meine Gedanken zerstreut. Wie sagt man so schön in der Redensart: „Wer anderen eine Gruppe gräbt, fällt selbst hinein“. Dies war äusserst ärgerlich. Ich spürte eine extreme Leichtigkeit. Und konnte klar denken. Vermutlich war noch ein Hauch Leben in mir. Es war spannend zu beobachten, wie viel Zuwendung ich „post mortem“, erhielt. In wenigen Minuten viel mehr als in all den Jahren zuvor. Dies genoss ich. Felix der Sanitäter der Firma stürzte sich auf mich und versuchte eine Herzmassage. Er drückte mehrmals. Irgendetwas tat weh. Vermutlich eine gebrochene Rippe. In der Ferne war ein Tü, Ta, Tü, Ta und Sirenen zu hören. Ich lag noch keine fünf Minuten, da stürmten zwei Polizisten die Bar. Dicht gefolgt von den Rettungssanitätern mit Koffern in der Hand und einer Bahre. Der Sheriff, er hatte einen Stern am blauen Hemd, fragte sofort: „Wer kann etwas Relevantes aussagen?“ Der Geschäftsleiter machte sich sofort bemerkbar und sagte mit erschütterter Stimme: „Er reichte mir ein Weinglas und nahm aus seinem Glas einen Schluck und stürzte augenblicklich zu Boden.“ Der Polizist nickte besorgt und meinte: „Wir brauchen die Spurensicherung und einen Staatsanwalt.“ Vom Haustelefon aus führte er verschiedene Telefonate.
Die ganze Partystimmung war sprichwörtlich im Eimer und dies alles wegen mir! Mein Zustand veränderte sich laufend und ich fühlte mich nochmals leichter und beschwingt. Langsam entschwand ich aus diesem Raum. War ich jetzt gestorben? Auf die verengte Gestalt am Boden warf ich einen letzten Blick und nun war es für mich eine fremde Person und dieses „er“ fühlte sich absolut hilflos.
Ich hatte keine Zeit weiterzudenken. Ich hörte gerade noch eine zuckersüße Stimme murmeln: „Lass uns ein Spiel spielen.“ Sogartig wurde meine Seele oder Geist in eine dunkle schwarze Röhre gezogen und dann mit immer größerer Geschwindigkeit rotierte ich um meine eigene Achse. Meine Geschwindigkeit nahm stetig zu. Mir wurde speiübel und wäre ich nicht bereits tot, wäre es jetzt definitiv, um mich passiert. Plötzlich sah ich Licht und es wurde immer greller und ich verließ den Tunnel. Meine Augen, ob es Augen überhaupt sind, weiß ich nicht, wurden geblendet. Wiederum blickte ich in gleissendes Licht und der Blendeffekt war enorm wie noch nie zuvor. Es fühlte sich schrecklich an, wie wenn jemand mit einer starken Taschenlampe direkt ins Gesicht funzelte. Ich versuchte, dies abzuwehren, aber es ging nicht. Jetzt waren meine Zweifel wie weggeblasen. Ich war mir nun ganz sicher, dass ich gestorben war. An das grelle Licht gewöhnte ich mich nur langsam und lief entlang eines höhlenartigen dunklen Ganges. An den Wänden waren unleserliche Schriftzeichen in Blutsfarbe geschrieben. Die erste Tür war mit Paradies angeschrieben. Ich klopfte und versuchte die Tür zu öffnen, sie war verriegelt und ein durchdringendes Piepsen ertönte. Durch die Tür drangen fröhliche Töne. Ich lief gezwungenermaßen weiter und hielt vor der nächsten Tür mit der Inschrift Hölle. Auch diese versuchte ich zu öffnen. Vergeblich sie war verschlossen. Aus diesem Raum hörte ich hämisches, bösartiges Lachen herausdringen. Auf der nächsten Tür stand Entscheidungsraum. Dies war mein dritter Versuch. Es musste höchstwahrscheinlich die richtige Tür sein. Ich drehte den Schlüssel und öffnete die Tür sehr vorsichtig. Die Tür knirschte und knarrte, brauchte dringend ein, zwei Tropfen Öl. Aber ich war ja nicht der Hausmeister. Erwartungsvoll saßen dort komische Gestalten mit verunstalteten Köpfen. Der Körper war gelatineartig in verschiedenen Farben. Und ich hörte eine befehlende raue Stimme: „Nehmen Sie Platz Herr Dupont, von jetzt an sind sie die Nummer 31101994-2230-007, wir werden sie mit 007 ansprechen.“ Ich war bleich und beeindruckt. Er fuhr erklärend fort: „Jede Einlieferung erhält eine Nummer. Diese beinhaltet folgende Informationen: Datum, Uhrzeit, Laufnummer. Auf die 007 müssen Sie sich gar nichts einbilden. Mit James Bond haben Sie nichts gemeinsam. Sie sind pünktlich erschienen, wenigstens dies. In den Akten haben wir gelesen, dass Sie sich bis auf den heutigen Lapsus nie etwas Böses zuschulden kommen ließen! Deshalb haben wir Sie weder der Hölle noch dem Paradies zugeteilt. Sie werden verschiedene Aufgaben auf der Erde erledigen müssen und nach diesem Prüfungsjahr an der nächsten Halloweenfeier, werden wir über eine Aufnahme im Paradies respektive über die definitive Zuteilung zur Hölle entscheiden. Im Paradies gibt es selbstverständlich eine längere Probezeit.“ Darauf lachten sie drauflos, der Schall verdoppelte das Gelächter und ich fühlte mich niedergeschlagen und ausgeliefert. Natürlich auch ausgelacht. Diese Welt schien nicht besser zu sein, als unsere Erde. „Sie können dann die Harfen der Engel stimmen und weitere niedere Arbeiten erledigen“, ergänzte er. Mit leiser zitternder Stimme fragte ich: „Und wie sieht es in der Hölle aus?“ Aus seinen Unterlagen kramte er ein riesiges farbiges Bild hervor und schrie: „Dies ist noch die fünf Sterne Kategorie.“
Ich sah eine Art Menschen, tief in eine Art Schlamm versunken. Sie schienen je eine Zeitung in die Luft zu halten. Und in der Ecke sass eine scharlachrote Kreatur. Eine richtige Blutsbande. Das scharlachrote Ding hatte Hörner und einen Tierschwanz. Schrecklich! „Und was machen die im Schlamm?“ Der Vorsitzende erwiderte: „Schlamm! Mein Lieber, träume weiter! Dies ist eine stinkende Brühe. Ich will nichts Weiteres dazu sagen, nur soviel, sie lesen dem Teufel die Schlagzeilen vor. Und dieser sucht sich die nächsten Opfer aus.“
Obwohl ich nicht wusste, ob ich überhaupt ein Gesicht hatte, oder wie ich genau aussah, spürte ich eine Art Hilflosigkeit und Zerbrechlichkeit. Ich erschrak ob dieser Ankündigungen und Vorstellungen auf die Hölle. Ich wollte alles daran setzen die Aufgaben gut zu erfüllen.
Der Vorsitzende meinte: „Ihre erste Aufgabe wird sein am diesjährigen Beförderungstag in der Bank zugegen zu sein und dies nochmals hautnah mitzuerleben, wie Sie abermals zwangsläufig übergangen werden. Ach, wir können uns duzen! Du wirst an diesem Tag mindestens zwei gute Taten vollbringen müssen. Viele weitere Aufgaben werden folgen. Nächstes Jahr an Halloween treffen wir uns wieder und dann wird das Himmelsgericht über deine Destiny entscheiden. Die nächsten 40 Tage, bist du in Quarantäne. In dieser Zeit wirst du eine ausführliche Beichte ablegen. Wir haben jedoch auch eine kleine Überraschung für dich bereit 007! Zur gegebenen Zeit wirst du mehr erfahren!“
Fortsetzung im Buch die „Dritte Dimension“.