Heeey Leeeuuuuute!
Ihr habt doch sicher Chrissys letzten Schund gelesen, oder? Dann wisst ihr auch, was Martin mir versprochen hat, als wir aus diesem dämlichen Souvenirladen kamen, richtig? Nein? Ich habe es befürchtet. Muss ich es euch jetzt auch noch buchstabieren? War ja klar, dass ihr das wollt. Ich mache es euch einfach, passt üff:
„S“, wie Strandbar. Bääm!
Na, klingelt da was bei euch im leeren Oberstübchen? War ja auch nicht wirklich schwer, oder? Als Tipp: Lest beim nächstes Mal gefälligst richtig. Ihr glaubt, ihr tut das? Von wegen! Ich hab doch eure super lustigen Kommentare bei Chrissys Geschwafel gelesen. Nur zwei von euch haben etwas bemerkt. Dabei war es doch so offensichtlich. Ich hab’s in die Mail an Chrissy extra reingeschrieben, dass er das genauso schreiben soll. Hat er auch. Immerhin hat er jetzt einen guten Satz im Text. xD
Ihr habt noch immer keine Ahnung, worauf ich hinaus will, oder? Oh Mann, ich glaub, mein Traktor humpelt. Ihr habt echt nicht mehr alle Kirschen auf der Torte. Selbst Martin rafft manche Dinge schneller als ihr. Aber dazu komme ich später.
Also gut, dann helfe ich euch mal erneut auf die Sprünge:
„Postkarten“
Ich wette, bei einigen von euch geht jetzt ein Lichtlein auf. Immerhin etwas. Warum muss ich jetzt an das Laternenlied denken? xD „Ich geh mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir …“
Wo war ich jetzt? Ach ja: Postkarten.
Ich hab’ im Laden bei der alten vertrockneten Tanne ein paar Nette ausgesucht. Martin wollte ja unbedingt welche schreiben, aber das habe ich ihm abgenommen. Bin ich nicht nett? Jedenfalls habe ich wirklich gute Motive ausgesucht. Für jeden das passende, versteht sich. Allerdings frage ich mich: Wem sollte ich bitte „Grömitz bei Nacht“ schicken? Ich weiß genau, dass du jetzt grinst, Maria. War ja auch deine Idee, nicht wahr? Witzig, wirklich witzig. Habe mich totgelacht. Ich hoffe, mein Sarkasmus kommt hier durch. xD
Gespannt habe ich auf eure Vorschläge gewartet, aber irgendwie kamen keine. Wo waren da eure Ideen? Sowas wie: Nackte Kerle, dumm aussehende Menschen in Unterwäsche oder diese witzigen Tiermotive mit diesen unglaublich schlechten Sprüchen. Hab ich aber nicht. Und nein, es waren auch keine mit diesem dämlichen Spruch: „Schöne Grüße aus Grömitz“ und einem Meereshintergrund. Da ich unglaublich gut, intelligent und pfiffig bin, habe ich ein und dasselbe Motiv gewählt; mit einer Ausnahme für meine Mutter. Bei ihrer besteht der Hintergrund aus mehreren Kirchen, den Grußtext schwärze ich dann noch. Als Nachricht werde ich ihr schreiben, dass sie eine davon für ihre Beerdigung aussuchen kann. Ich muss ihrem Ableben ja etwas nachhelfen, sonst geht die ja nie. Ihr denkt jetzt, ich bin unmöglich, oder? Na, ich schicke sie euch gerne für ’ne Woche vorbei. Mal sehen, wie ihr dann über sie denkt.
Zurück zu den Motiven. Bevor ich es euch verrate: Martin darf nichts, aber auch gar nichts davon erfahren, klar? Gut.
Der Hintergrund ist ein Strand. Auf dem Wasser spiegelt sich die Sonne und in dem Sand wurde ein Herz gemalt. Also richtig kitschig, aber genau sowas habe ich gesucht. Und irgendwer hat mit blauem Kugelschreiber ein „D+M“ in die Mitte des Herzens geschrieben. Weiß der Geier, wer das war. xD
Jedenfalls gehen diese Karten an Martins Familie, an meine Schwester und Vincent und Raphael. Meine Mutter bekommt ja die andere, aber die Texte werden alle identisch sein. Und jetzt fragt ihr euch, was ich schreiben werde, richtig? Na, darauf könnt ihr lange warten. Ich habe eigentlich schon zu viel verraten. Aber mein Lektor – ich muss immer an Hannibal Lektor denken xD – wird euch bald eine der besten Stories überhaupt liefern. Okay, nicht ganz so spektakulär wie mein „Geiler Scheiß“, aber annähernd. Und jetzt muss ich mich auf euch verlassen, dass ihr die Klappe haltet, verstanden? Gut. Martin darf auf keinen Fall davon etwas erfahren.
Diese Nachricht zerstört sich in fünf Sekunden von selbst.
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Boom xD
Ich meine es ernst! Kein Wort!!! Dann hätten wir das jetzt auch geklärt. Schön. Und jetzt zurück zum anderen Teil.
Am Sonntag waren wir bei diesem Gesichtssoufflé im Laden Firlefanz kaufen, danach im Bungalow und später an der Strandbar. Wir haben uns Cocktails bestellt. Martin einen Hausgemachten mit Erdbeeren und ich ’ne Caipi. War auch beides sehr lecker. Jedenfalls kam Martin auf die glorreiche Idee, uns selbst Welche zu mixen. Also fuhren wir am Montag in den Supermarkt und kauften ein paar Früchte, verschiedene Liköre und Schnäpse … und ein Cocktailbuch. Das holten wir in einer Buchhandlung. Der Verkäufer – sofern man ihn so betiteln konnte – war sehr überheblich und wollte sage und schreibe vierundzwanzig Euro und neunundneunzig Cent für ein paar lausigen Rezepte haben.
*Rechnet das mal in D-Mark um … oder in Cocktails, die ich dafür hätte trinken können. Unglaublich!*
Ich fragte den Arsch, ob er was am Preis machen würde, doch er blieb eisern, ich auch. Wie das ausging, überlasse ich eurer Fantasie.
Wir fuhren dann mit der heiligen Cocktailbibel im Gepäck zurück zum Ferienpark und Martin machte sich sofort an die Arbeit. Ich lag derweil auf meiner Liege und gönnte mir schon mal ein Schlückchen von dem leckeren Bananenlikör. Der Contreau war mir nämlich zu bitter und der Likör 43 zu süß. Irgendwann kam Martin auf die Terrasse und reichte mir ein Glas. Die Farbe der Flüssigkeit war seltsam grün. Ich konnte mich nicht daran erinnern, jemals einen derartigen Cocktail gesehen zu haben. Freudestrahlend setzte mein Süßer sich mir gegenüber auf die andere Sonnenliege und prostete mir zu. Er trank, ich roch am Glas. Er verzog das Gesicht, ich auch – aber vor Lachen, er nicht. Ich wusste nicht, was er da fabriziert hatte, aber ich vermutete, er musste sich entweder mit den Flaschen vertan haben oder aber die Seite war während des Mixens umgeschlagen. Jedenfalls sprach sein Gesicht Bände, meins zeugte von Schadenfreude. Das nächste Mixen nahm ich dann selbst in die Hand, während Martin sich mit einem Pfefferminz im Mund neben mich stellte und mein Tun genaustens beobachtete. Als ich fertig war, drückte ich ihm den perfekten „Swimming Pool“ in die Hand und begab mich zurück auf meine Liege. Ich musste mich selbst dafür loben, nur Martin sah das anders. Ihm schmeckte mein Getränk nicht. Aber das war mit seinem Bonbon im Mund auch zu erwarten. Manchmal war er aber auch zu niedlich.
Jo, jo, joooooo, das war's von mir!
Also machts jut und bis die Tage.
Euer Darius, der Unwiderstehliche.