Die schwarze Woge breitete sich über seiner verwunschenen Welt aus.
Sanft legte sich die kühle Nachtluft über das Schlachtfeld. Glühwürmchen zogen ihre Kreise, ein feines Zirpen klang in seinen Ohren wie der Minnesang der Natur.
Er hatte die Rüstung abgelegt und sich im Gras niedergelassen, blickte gen Himmel, während sich seine Lider langsam über die Augen senkten. Ruhe.
Wie lange er an diesem Ort zugebracht hatte, wusste er nicht zu sagen. Stunden, Tage. Er hatte gekämpft, über seine Grenzen hinaus alles gegeben, wozu er im Stande war. Nur, um diesen Moment zu erleben. Die Stille und Einsamkeit des dunklen Friedens. Sie schlichen sich in sein Herz und betäubten es mit Sanftmut, legten sich schwer auf seine Brust und ließen ihn doch freier atmen als je zuvor. Das war alles, was er brauchte. Die Müdigkeit einer sternenklaren Nacht, unscheinbar wachgehalten von silbernen Streifen am Firmament. Manche zuckten nur flüchtig auf, andere zauberten ein Gemälde auf ihre finstere Leinwand. Als wollten sie ihm eine Geschichte erzählen, die des Universums und des endlos weiten Orbits.
Ob sie ihm auch sagen konnten, wie die Schlacht ausgegangen war? Ob sich nur ein trügerischer Friedensschleier über das Land ausgebreitet hatte, der beim leisesten Windhauch davon getragen wurde? Oder ob er wahrhaftig war?
Ein Ende des Kampfes. Der glorreiche Sieg. Das war es, was er sich von den fallenden Sternen wünschte.
Die Gewissheit, dass sein Mut, sein Schmerz und all das Bangen nicht umsonst gewesen waren ...
Moment, konnte es sein? Wurde er erhört? Kam eine der Sternschnuppen genau auf ihn zu? Und dann auch noch ... rasend schnell?!
"...tian. Sebastian, hörst du mich?"
Er blinzelte und fand verschwommen seinen Trainer und die Jungs vor sich wieder.
"Broooo, das muss doch voll wehgetan haben, der Ball am Kopf!", sagte Bo. "Julius hat voll die gelbe Karte gekriegt. Aber ey, gab voll Vorteil für uns, und Gregor hat das Ding ins linke Eck gefeuert. Wir haben voll gewonnen!"
Als sich plötzlich zehn verschwitzte Trikots auf ihn stürzten, schloss er beseelt die Augen.
Der Sieg war eingekehrt. Sein Stern hatte den tapferen Ritter zum Glück geführt.
Und zu einer fetten Beule.
Aber das war schon okay.