"Und dann, ja dann stieg der mächtige Drache empor und aus seiner feurigen Kehle drangen die Flammen der Hölle in die tiefschwarze Nacht. Ich beruhigte mein Pferd, denn ich konnte mich kaum noch halten in dem Getümmel aus Orks, Elben, Menschen und anderen Gestalten, die nun ehrfürchtig ihre Waffen fallen ließen und die Flucht ergriffen. Ich streckte den Stab von Ungariot entschlossen dem Drachen entgegen und versuchte ihn mit den richtigen Worten zu beruhigen - bei diesen Wesen muss man nämlich äußerst behutsam vorgehen. In ihrer Sensibilität kann man sie beinahe schon mit den Ranflagiotaren vergleichen.
Er schlug wild mit seinen Flügeln und entwurzelte dabei einige Bäume. Seine roten Augen drangen durch die Dunkelheit, hinein in meine Seele. Doch ich hielt stand in diesem endlichen Moment im Bann der Verzw..."
"Du hast mir bereits davon erzählt...", antwortete sein Schüler und Ururenkel, während er seinen Tee von der Lokalbedienung erhielt und dabei anteilnahmslos auf sein Smartphone starrte.
Der alte Magier ließ sich zurück in den Sessel fallen. Er war zu weise, um jetzt mit Empörung zu reagieren. So ist das eben, wenn man schon einige hundert Jahre gelebt hat.
Er brachte mit einem Blick den Löffel auf dem Tisch dazu etwas Zucker in seinen Kaffee zu schütten und ließ diesen sogleich langsam seine Kreise in der Tasse ziehen.
"Hmmm, dieser Trunk ist eben auch nicht mehr das, was er mal war."
Es kam keine Reaktion. Etwas schwermütig dachte er noch mal an seine Erzählung und kam schließlich, aber auch nur in Gegenwart seines Ururenkels, zu dem Schluss:
"Naja, alles nur noch kalter Kaffee von gestern."