Die Kälte stach ihr in der Lunge, als sie in dieser spätwinterlichen Märznacht durch den ewigen Wald lief. Schnee legte sich in zarten Flocken auf ihrem Wintermantel nieder, während der Mond den Pfad zum nächsten Dorf wies. Einige Eisblumen tanzten im flackernden Licht auf den Gläsern der Laterne in ihrer Hand. Hier lag der Wald still und unberührt mit seiner alten Magie, die für einige schon längst vergessen schien.
Sie atmete mit der Natur und versank in jener Nacht in ihren Gedankentiefen bis in der Ferne plötzlich eine Silhouette auf dem Weg erkennbar war. Sie tat keinen weiteren Schritt und blieb wie angewurzelt stehen. Der Schnee knirschte, als sich der Schatten langsam näherte.
Im schwachen Licht ihrer Laterne erkannte sie die warmbraunen Augen einer mystischen Gestalt.
Der Feldhase war so groß, dass seine Ohren über ihren Kopf ragten. Er stand direkt vor ihr und regte sich keinen einzigen Wimpernschlag weit. Seine riesigen Augen blickten tief in ihre Seele und erzählten ihr Geschichten aus vergangenen Zeiten. Auf seinem Kopf ein mächtiges Geweih.
Noch immer keine Regung. Die Zeit schien still zu stehen als der Schnee leise um sie herum zu Boden sank. Die Ewigkeit kam näher, das Herz rückte näher und der Moment würde immer bleiben.
So erstarrt wie Eis.