Sasori
Ich hatte mich unbewusst zum Blonden nochmal umgedreht, aber bevor ich mich irgendwie kontrollieren konnte huschte mir ein Lächeln über die Lippen. Konan und ich saßen uns an ein Tisch der in der Nähe der Frontscheibe stand. „Das war doch grad eben ein Scherz von dir oder Konan?“ Verwirrt sah sie mich an und fragte mich was genau ich damit meinte. „Das er eine Schwäche dafür hat.“ „Ich würde dir gern sagen das es ein Scherz war, aber es war kein Scherz. Er hat wirklich eine Schwäche dafür. Ich vermute auch das er sich nur auf Brandon einlässt weil er schon länger alleine ist, jedenfalls ist ihm das noch nicht bewusst.“ Für einen weiteren Moment dachte ich wieder sie wollte mich verarschen, aber sie meinte es wirklich ernst mit ihrem Gesagtem. „Darf ich raten was du grad denkst Sasori?“ Ich hob nur meine Augenbraue. „Du fragst dich wie Deidara so lange schon alleine sein kann. Er fiel schon oft auf die Fresse und ist daher sehr vorsichtig. Er steht sich manchmal selbst im Weg.“ „Da ist nicht grad das schlauste sich auf Brandon einzulassen, aber vielleicht hat er sich auch wirklich geändert.“ Wieder schaute ich zu Deidara rüber der wohl grad mit ihm sprach denn er hatte dieses dümmliche Grinsen auf den Lippen. Dieses Grinsen hatte ich wohl damals auch gehabt.
Ich würde wohl lügen wenn ich gesagt hätte es war alles scheiße in der Beziehung gewesen. Am Anfang war halt die rosarote Brille auf. Er war mein Sprungbrett um Erfolg in der Kunstwelt zu haben, aber ich hatte ihm dennoch aufrichtig geliebt. Brandon hatte jedem erzählt das unsere Beziehung durch Neid zusammen gebrochen war. Ich war neidisch, ich war eifersüchtig und er hatte mir stetig einen Grund gegeben eifersüchtig zu sein, aber das war eine Tatsache die er nie erzählte. Denn er wollte immer sein Gesicht wahren, daher musste ich als Sündenbock hinhalten. Ich wollte am Ende gar nicht wissen wie oft er mich betrogen hatte. Der Schock um das plötzliche Erscheinen von ihm war schnell verflogen, aber ich wollte Deidara warnen, aber ich ließ es.
Deidaras Art war wahrlich anstrengend und seine Art von Kunst wäre nie die meine, aber ich gab dennoch zu das meine Auftreten gegenüber ihm nicht fair war. Ich wollte mich mit ihm verstehen, denn er war ein enger Freund von Konan. „Jetzt mal aus Interesse und mal ganz stumpf gefragt wie findest du Deidara vom Aussehen her? Mal abgesehen von seiner manchmal etwas zickigen Art.“ „Was soll das werden?“ Konan verrollte die Augen und meinte das es eine einfache Frage war. Mir war zwar diese ganze Sache nicht geheuer aber antwortete ihr trotzdem. „Schön ist er ja schon mit seinen blonden Haaren und seinen grauen Augen.“ Zu meinem Glück ließ Konan dann endlich von dem Thema ab.
Nach zwei Stunden im Café bezahlte ich unsere Rechnung und lud Deidara zu meiner neuen Galerie am Wochenende ein. Erstaunlicherweise nahm er dankend an und sagte mir sofort zu. „Das freut mich zuhören. Gut dann bis am Samstag. Die Galerie ist ab 18 Uhr geöffnet.“ Gedankenverloren verließ ich den Laden und ging ohne Umwege direkt zu meinem Atelier um noch gewisse Puppen und Gemälde fertig zu machen. Während der Arbeit kam mir der Gedanke das ich mir vielleicht doch mal Deidaras Werke ansehen könnte. Ohne Umschweife rief ich Cathy an denn ich wusste sie hatte paar Sachen von ihm ausgestellt. Cathy war verwirrt aber sagte mir das ihre Galerie offen sei.
Als sie vor mir stand musterte sie mich zunächst. „Ehrlich gesagt bin ich verwirrt. Seit wann interessiert dich andere Kunst?“ Wie gesagt ich musste als Sündenbock herhalten daher blieb mir auch dieser Vorwurf nicht verwehrt. „Mir ist andere Kunst nicht egal.“ Ich wollte grad rein gehen als mich Cathy an der Schulter festhielt. „Wieso grad Deidaras Kunst? Die ist mal was ganz anderes als deine.“ „Bei Gott Cathy. Es geht mir auf den Nerv. Du weißt ich bin ein ungeduldiger Mensch, aber da du so sehr darauf bestehst. Ich hab Deidara durch Konan kennengelernt. Am Anfang hatten wir einen ziemlich großen Disput, aber den haben wir jetzt beigelegt und ich wollte einfach mal seine Bilder sehen. Er wird auch bei der Eröffnung meiner neuen Galerie dabei sein.“ Sie ließ von mir ab, aber ich spürte sie wollte noch was sagen. „Weißt du das-.“ „Das sich Deidara und Brandon treffen? Ja das weiß ich. Mich stört es nicht, aber ich hoffe Brandon behandelt Deidara besser. Ich möchte Brandon eigentlich nicht schlecht machen, denn er ist einer deiner engsten Freunden, aber ich kann leider nicht vergessen das er mich betrogen hat. Das ist aber auch grad nicht das Thema. Falls Deidara verletzt wird sind ja Leute da die ihn trösten können.“ Mit diesen Worten ging ich fort und bemerkte erst dann wie falsch sich meine letzten Worten angehört hatten.
Zunächst stand ich vor der Phönix Skulptur die aus bunten Glas gemacht wurde. Der Phönix hatte seine Flügel ausgebreitet und seinen Schnabel weit aufgerissen. Ich bemerkte das Deidara viel mit Phönixen machte. Sah er sich etwa selbst so? Gut wer weiß schon was er früher alles so erleben musste. Höchstwahrscheinlich war nicht alles einfach gewesen. Wieder mal bemerkte ich wie unterschiedlich unsere Ansichten von Kunst war. Mein Kunst sollte die Ewigkeit und die Unsterblichkeit zeigen und seine sollte der eine Moment zeigen. Es steckte doch mehr Gefühl in seinen Sachen als am Anfang gedacht. Mit diesem Gefühl verließ ich die Galerie von Cathy.
Ich hoffte das Deidara schlauer handelte als ich es tat damals mit Brandon. Er sollte keineswegs das Angebot eingehen. Ich hatte zwar durch Brandon den Erfolg und die Anerkennung die ich wollte, aber mittlerweile wusste ich, ich hätte es auch ohne ihn geschafft. Ich leugnete nie diese Tatsche mit der Hilfe, aber ich ließ mich auch nicht davon unterbuttern nur weil viele Menschen in Brandon vernarrt waren. Voller Stolz sah ich zu der Reklame für meine neue Galerie und wusste was ich konnte, auch ohne ihn in meinem Leben.